Perspektiven für einen Wandel?

Gemeinsam mit dem Institut Solidarische Moderne, bei dem auch ich seit vielen Jahren Mitglied bin, veranstaltete das Linke Forum Oldenburg unlängst eine Diskussionsveranstaltung zu Chancen und Möglichkeiten linker Politik in unserem Land. Mit dabei war auch Thomas Seibert vom ISM, dessen Diskussionspapier „Das Unmögliche versuchen“ die Gesprächsgrundlage bilden sollte.

Eingeladen waren zudem Vertreter*innen von SPD, Linken und Grünen, von attac sowie natürlich alle Interessierten. Immerhin mal ein Versuch, auch vor Ort das Gespräch über „r2g“ (damit ist rot-rot-grün gemeint, alles klar?) zu eröffnen und nach linken Wegen zur Ablösung der Großen Koalition in Berlin zu suchen.

Die Denkanstöße von Thomas Seibert wurden dann gleich kritisch bezüglich ihrer Umsetzungsmöglichkeiten oder auch ihres grundsätzlichen Potentials zur Überwindung des Neoliberalismus hinterfragt.

Von der SPD war leider gar kein Abgeordneter oder Vorstandsmitglied da – was vielleicht bei aller Wertschätzung für das mitdiskutierende Basismitglied auch etwas über die Wertschätzung dieses Dialogs bei der Oldenburger SPD-Spitze aussagt -, und der anstelle der erkrankten Bundestagskandidatin der Linken anwesende Linken-Ratsherr Holger Onken nutzte sein Eingangsstatement leider auch gleich , um ideologische Gräben entlang des Trennenden aufzureißen und Wahlkampfgetöse für seine Partei zu entfachen anstatt das Gesprächsangebot – zunächst gemeinsame Werte eines möglichen „linken Politikverständnisses“  zu erkennen – aufzunehmen. Schade!

Trotzdem gab es auch konstruktive Gesprächsfäden an dem Abend – und ich würde mich freuen, wenn sich alle an progressiver und sozialer Politik Interessierte verstärkt mit dem Gedanken auseinander setzen würden, dass es niemandem nützen würde, wenn sich die verschiedenen linken Parteien gegenseitig bekämpfen und am Ende weiterhin eine Große Koalition in Berlin regiert, die das Potential der rechten Hetzer weiter vergrößert. Österreich mit seinen ewigen GroKo-Erfahrungen lässt grüßen.

Wir dürfen uns nicht entmutigen lassen, auch wenn manche offenbar den Ernst der Lage noch nicht erkennen mögen.

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