Die Lage der Natur bleibt auch in Deutschland kritisch. Die letzten Zahlen zur Situation der Vögel sind erschreckend. In den vergangenen 20 Jahren haben wir über die Hälfte alle Vögel verloren. Bedroht sind vor allem Arten, die in Agrarlandschaften leben. In Deutschland gibt es etwa nur noch wenige Kiebitze – zwischen 1990 und 2013 hat ihr Bestand um 80 Prozent abgenommen. Genauso drastisch ist es bei den Rebhühnern: Ihre Zahl ist zwischen 1990 und 2015 um 84 Prozent gesunken. Auch bei uns im Nordwesten gibt es weniger Vögel, Insekten und Schmetterlinge. Zwar sind Schutzgebiete immer noch das Rückgrat für die Umsetzung der Nationalen Biodiversitätsstrategie und den Erhalt der Artenvielfalt. Insbesondere die aus der Nutzung genommen Kernzonen der Nationalparke und Biosphärenreservate sind für die Förderung von Wildnis essentiell. Aber auch dort haben die Auswüchse einer industriellen Landwirtschaft bereits ihren Schaden angerichtet. Wir brauchen eine sanfte Agrarwende, die mit der Natur und nicht gegen sie arbeitet, das Klima schützt und die Artenvielfalt bewahrt. Unser Leitbild bleibt der ökologische Landbau, aber auch die konventionelle Landwirtschaft muss in der Fläche umweltverträglicher werden. Wir geben mehr Geld für grüne Landwirtschaft: Schädliche Subventionen in der Landwirtschaft müssen abgebaut werden und dem Grundsatz „öffentliches Geld nur noch für öffentliche Leistungen“ folgen.
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