Eine umwelt- und eine familienfreundliche Mobilität im ländlichen Raum umzusetzen treibt mich ja seit vielen Jahren um. Eine knifflige Frage: Wie können gerade Familien ihre komplexen Alltagsabläufe meistern?
Der GRÜNE Bürgermeisterkandidat in Ganderkesee, Jens Gause, hat sich gedacht, diese Frage sei zu komplex, um sie alleine beantworten zu können. Also hat er gemeinsam mit den örtlichen Autohändler_innen, Fahrradhändler_innen und Anbieter_innen von E-Scootern für Senior_innen den Tag der E-Mobilität ins Leben gerufen.
Es tut sich einiges auf dem Markt der E-Fahrzeuge. Technisch und preislich ist in den letzten Jahren endlich einiges in Bewegung gekommen. Autos mit vielen intelligenten Lösungen für viele Probleme – wie z.B. Heizungen, die aus dem Haus per Handy-App gestartet werden können, solange das Auto noch am Stromnetz hängt – sind mittlerweile im Angebot. Aber noch sind Batteriereichweite und Preis für viele Menschen ein Kaufhindernis. Wichtig sind also weitere politische Anreize, um die Elektromobilität voranzubringen. Denkbar sind hier z.B. steuerliche Kaufanreize, Vorteile in der Nutzung wie z.B. die in Norwegen erfolgreiche Erlaubnis, Busspuren zu nutzen, oder auch verstärkte Förderprogramme für die Batterieforschung.
Daneben braucht eine enkeltaugliche Mobilitätspolitik aber auch eine deutlich verbesserte Vernetzung der verschiedenen Verkehrsträger Fahrrad, Bus, Bahn und Privat-PKW. Gerade im ländlichen Raum wäre es hilfreich, an allen P&R-Bahnhöfen photovoltaikunterstützte Ladesäulen für E-Fahrräder wie auch für Elektroautos aufzubauen, um PendlerInnen den Umstieg auf Busse und Bahnen zu erleichtern.
Gemeinsam mit Susanne Menge, unserer verkehrspolitischen Sprecherin in der Hannoveraner Landtagsfraktion, fuhren wir dann geräuschlos und emissionsfrei elektrisch durch den samstäglichen Verkehr von Ganderkesee, der von familiären Einkäufen geprägt war. Im Zuge dessen hatte uns ein örtlicher Lebensmittelhändler eingeladen, an einer Premiere teilzuhaben: Der feierlichen Einweihung zweier Parkplätze auf dem riesigen Parkplatz an dem Neubau seines Supermarktes. Der Clou dabei: Diese beiden Parkplätze sind Autos mit einem Elektroantrieb vorbehalten und mit Hybrid- und Gasbetrieb. Viele Menschen sind stehen geblieben und ihnen stand es auf der Stirne geschrieben, wie sehr sie dies beschäftigte: Behindertenparkplätze sind eine gewohnte Beschilderung, Frauenparkplätze und Familienparkplätze – und jetzt das! Eine tolle Initiative, die Susanne, Jens und ich sehr begrüßen. Da bewahrheitet sich ein afrikanisches Sprichwort, das ich sehr schätze: Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind großzuziehen.
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