Mit Stefan Töpfel aus dem GRÜNEN Ortsverband Westerstede-Apen, mit Jens Rowold aus der GRÜNEN Kreistagsfraktion des Ammerlandes und mit Mitarbeitern des Sozialamtes habe ich die Bewohner einer neu bezogenen Asylbewerberunterkunft in Hollwege besucht. Sehr herzlich empfingen uns die dort seit einem Monat wohnenden Männer aus der westafrikanischen Elfenbeinküste. Viele von ihnen sind seit Jahren auf der Flucht.
Im Gespräch wurde schnell deutlich, dass neben der sprachlichen Barriere die stark eingeschränkte Mobilität der Bewohner ein großes Hindernis ist für ihre Integration und für das Erkunden ihres völlig neuen Lebensumfeldes. Außerdem machen sich die jungen Männer Sorgen vor langen Zeiten der Untätigkeit, da sie keine Arbeitserlaubnis bekommen können. Die Stadt Westerstede versucht diesem entgegenzutreten, indem die Asylbewerber in die Herrichtung ihrer Unterkünfte und der dazugehörigen Gärten einbezogen werden – getreu dem Motto „Flüchtlinge helfen Flüchtlingen“. Doch es bleibt noch reichlich Freizeit, in der beispielsweise französischsprachige Literatur gut wäre und natürlich auch Deutschbücher, mit denen sie deutsch lernen könnten.
Dass die Hürde „Sprache“ genommen werden könnte, ist einer Absprache des Landkreises, der VHS mit den kreisangehörigen
Gemeinden und der Stadt Westerstede geschuldet. In Westerstedes Apothekervilla lernen die Neuankömmlinge, unterstützt durch die ehrenamtlichen Integrationslotsen, erste Wörter der fremden Sprache. In Kürze kommen 120-stündige Sprachkurse für diese Asylbewerber hinzu. Da diese Kurse bisher aus Bundesmitteln nicht gegenfinanziert werden, wird das notwendige Geld kommunal aufgebracht.
Doch bei allem guten Willen, es bleibt das Problem fehlender Mobilität der oftmals in unseren Dörfern untergebrachten Asylbewerber_innen, denn ein Fahrrad oder eine Monatskarte ist in den Tagessätzen des Asylbewerberleistungsgesetzes nicht vorgesehen. Gemeinsam mit der Stadt Westerstede appellieren wir GRÜNEN daher an die Westersteder Bürger_innen, Fahrräder für die Flüchtlinge zu spenden. Gern angenommen werden auch französischsprachige Literatur und ein funktionsfähiger PC „auf der Höhe der Zeit“, um nach Jahren der Flucht Kontakt zu den Familien in der Heimat halten zu können.
Die Flüchtlingsbetreuer der Stadt Westerstede, Frank Vogts und Joachim Braun, unterstützen diesen Spendenaufruf. Auch in anderen Unterkünften gibt es einen Bedarf an Fahrrädern, der durch gebrauchte Räder aus dem Fundus der Stadt nicht gedeckt werden kann. Die Rahmengrösse der Räder spielt keine Rolle, einzig fahrtüchtig und verkehrssicher müssen sie sein, da die Bedürftigen weder finanzielle Mittel noch technische Voraussetzungen für eine „Generalüberholung“ haben.
Wer spenden mag, nehme bitte Kontakt auf mit Stefan Töpfel unter 04488 – 787 97 oder unter o-potter@gmx.de.
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