Wir verbrauchen zu viel Fläche

Rainer Sturm /pixelio.de

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Flächenverbrauch ist eines der größten umweltpolitischen Probleme unserer Zeit. Jeden Tag wird in Deutschland eine Fläche von 88 Fußballfeldern verbraucht. Die Bundesregierung hat offensichtlich keine Ahnung, wie sie ihr selbstgestecktes Ziel, den Flächenverbrauch bis 2020 auf 30-ha pro Tag zu begrenzen, erreichen soll.

Die Antwort der Bundesregierung auf unsere Kleine Anfrage zum Flächenverbrauch spricht Bände. Sie zeigt, dass Bundesumweltministerin Hendricks Ökologie und Bauen nicht zusammen bringen kann. Das ist denkbar schlechte Umweltpolitik. Statt wirksame Maßnahmen zu ergreifen, kündigt das Umweltministerium einen weiteren Aktionsplan an. Die Bundesregierung sollte zur Abwechslung mal wirklich in Aktion treten, statt immer neue Pläne anzukündigen.

Wenn dieser neue Plan genauso konsequent umgesetzt wird wie der Nationale Aktionsplan Energieeffizienz, nämlich in Form von Streitereien und zu Lasten der Umwelt, heißt das nichts Gutes für den Flächenschutz in Deutschland. Unkontrollierte und ineffiziente Flächeninanspruchnahme ist nicht nur schlecht für Biodiversität und Ökologie, sondern auch für Bürgerinnen und Bürger.

Gerade in schrumpfenden Regionen führt es zu finanziellen Belastungen. Daher ist es umso alarmierender, dass das 30-ha-Ziel verfehlt wird. Um Fehlinvestitionen auf der grünen Wiese zu vermeiden brauchen wir eine Siedlungsentwicklung ohne zusätzlichen Flächenverbrauch. Die Innenentwicklungspotenziale vieler Städte und Kommunen sind nach wie vor hoch. Ich erwarte von der Bundesregierung, dass sie das 30-ha-Ziel wieder ernst nimmt und sich für eine flächensparende Stadtentwicklung einsetzt.

Hier zur Antwort der Bundesregierung

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Ein Kommentar zu “Wir verbrauchen zu viel Fläche
  1. Braukmann Wolfgang sagt:

    Moin Peter,
    Es tut mir leid zu sehen, wie VIELE Deinen Beitrag kommentiert haben. Dabei ist es doch der Schwarze Punkt unter den Umweltzielen, denn welcher Umwelt- und Sozialbereich ist hiervon nicht betroffen?
    Ich würde mich freuen, wenn die Grüne BTF einen Initiativantrag zu Städtebaulichen Förderung der Vorstadtsiedlungen einbringen würde. M.E. Begründet die geringe Attraktivität der älteren 1/2 F amilienhäuser den Bedarf an Neubaugebieten im Stadtrandbereich. Gleichzeitig sinkt der Wert großer Siedlungen, damit ist es den SeniorInnen nicht möglich, seniorengerechten Wohnraum zu finanzieren.
    Noch dramatischer ist die Situation im ländlichen Bereich.
    Grüne Grüße
    Wolfgang

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