Unterwegs in Aurich

Wer Aurich mit dem Zug erreichen möchte, kann das seit 1967 nicht mehr machen. Vor fast 50 Jahren hat sich der Personenverkehr der Deutschen Bahn aus Ostfrieslands zweitgrößter Stadt verabschiedet. Das ist nicht nur schade, sondern auch nicht entschuldbar. Schließlich ist die Deutsche Bahn ein staatliches Unternehmen und mit dafür verantwortlich, Mobilität im ganzen Land sicher zu stellen. Genau deswegen haben mich die Auricher GRÜNEN zu sich eingeladen um darüber zu sprechen, wie sich die zukünftige Mobilität in Aurich und im regionalen Raum gestalten lässt.

Das Fahrrad wird wesentlich häufiger als das Auto mit anderen Verkehrsmitteln kombiniert. Diese Vernetzung mit anderen Verkehrsträgern muss verbessert werden. Darin sind sich einig (v.r.n.l.): Jan Schüring, NABU, Rolf Runge, BUND, Thomas Gehrke, Ran an die Bahn e.V., Günter Dieken, ADFC, Gunnar Ott, GRÜNE Aurich, Joachim Böttcher, BILaNz - Bürgerinitiative für Landschafts- und Naturschutz, Uwe Barkowski, BIBA – Bürgerinitiative Baumschutz, Edine Schneider, CarSharing, ich.

Das Fahrrad wird wesentlich häufiger als das Auto mit anderen Verkehrsmitteln kombiniert. Diese Vernetzung mit anderen Verkehrsträgern muss verbessert werden. Darin sind sich einig (v.r.n.l.): Jan Schüring, NABU, Rolf Runge, BUND, Thomas Gehrke, Ran an die Bahn e.V., Günter Dieken, ADFC, Gunnar Ott, GRÜNE Aurich, Joachim Böttcher, BILaNz – Bürgerinitiative für Landschafts- und Naturschutz, Uwe Barkowski, BIBA – Bürgerinitiative Baumschutz, Edine Schneider, CarSharing, ich.

Klar ist: Zu Fuß, auf dem Fahrrad, Car-Sharing, E-Busse, Reaktivierung von Bahnanbindungen mit einem intelligenten Personenverkehr, Fahrradwegenetze modernster Art, „Grüne Welle“ – alles muss miteinander verknüpft werden. Dafür muss das jeweilige Verkehrsmittel natürlich auch zur Verfügung stehen. Der Bund und das Land müssten die Kommunen bei dieser riesigen Aufgabe entsprechend finanziell ausstatten.

Günter Dieken vom ADFC brachte es auf den Punkt als er sagte, dass das Bauen von Wegen gemäß Straßenverkehrsordnung heutzutage einfach zu wenig ist. Gerald Fiene, GRÜNER Stadtrat, forderte, dass der Anteil des Landes oder Bundes an den Fahrradwegen erhöht werden müsse. Die GRÜNE Kreistagsabgeordnete Anneliese Saathoff beklagte sich über die finanzielle Vorleistung des Kreises z.B für die Planung einer Straße. Achim Böttger von BILaNz der Bürgerinitiative für Landschafts- und Naturschutz sagte, der Neubau der B210n sei unnötig und stehe gehen der politischen Zielsetzung „Erhalt vor Neubau“ entgegen.
Horst Reinders stellte selbst organisiertes CarSharing in Aurich vor, das es seit 20 Jahren gibt, und in dessen Verbund sich 40 Mitglieder drei Autos teilen. Ziel ist es, vor allem das Zweitfahrzeug zu ersetzen. Thomas Gehrke von Ran an die Bahn e.V. erklärte die Reaktivierung des Personenverkehrs als vorerst gescheitert. Die Idee des Vereins erscheint mir trotzdem charmant: Den Personenverkehr nach den Regeln einer Stadtbahn fahren lassen, weil man die Fahrzeuge schneller fahren und bremsen und somit mehr Haltepunkte anfahren kann, evtl. mit Hybridfahrzeugen wegen des Lärmschutzes.

Über einen Punkt sind wir GRÜNE uns mit allen Verbänden, Initiativen und verkehrsinteressierten BürhgerInnen, die an dem Abend dabei waren, einig: Erhalt vor Neubau. Weniger ist da mehr – gerade wenn ich die ökologischen Kosten mit einbeziehe (was niemand macht). Dies gilt insbesondere natürlich im ostfriesischen Bereich für das unsinnige Projekt der B210n. Für den ÖPNV gibt es viele Verbesserungsoptionen – von Bus-Taktverkehr in einem großen Verkehrsverbund wie wir es im VBN in den letzten Jahren kontinuierlich weiter entwickelt haben, über Bürgerbusangebote, Elektroladesäulen am ZOB bis hin eben zur Reaktivierung des Personenverkehrs auf der Bahn in Aurich. Schneller umsetzbar wäre da vielleicht die Wiederherstellung des Schnellbusangebotes Aurich – Oldenburg inklusive attraktiver Abendverbindungen. Dann kann das Auto immer öfter stehen bleiben – oder im Idealfall abgeschafft werden.

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