Junge Aktivisten des Vereins Save Our Souls – 1915.de e.V. und der Jugendorganisation JUNGE ARMENIER haben im November mit einer Aktion vor dem Reichstagsgebäude noch einmal an die trotz der Bundestagsdebatte vom 24.04.2015 immer noch ausgebliebene Anerkennung des Völkermords von 1915 zu erinnert und Abgeordnete aller Fraktionen persönlich nach dem Sachstand der parlamentarischen Behandlung gefragt.
Ausgerüstet mit zwei Bannern, zehn Schildern und hundert Luftballons standen die Aktivisten von morgens um acht Uhr bis 17 Uhr nachmittags am Durchgang zwischen Reichstagsgebäude und Paul-Löbe-Haus und suchten das Gespräch mit den Abgeordneten, die zu ihren Sitzungen gehen wollten.
Auch in den sozialen Netzwerken begleiteten sie diese Aktion.
Eine einfache Idee entwickelte sich zum Zünder eines beachtlichen Resultats, denn es wurden nicht weniger als 40 Bundestagsabgeordnete von den Aktivisten angesprochen, welche Kooperationsbereitschaft gezeigt haben. In der Tat ist es jetzt an allen Abgeordneten im Bundestag, in ihren Fraktionen massiv darauf hinzuwirken, noch in diesem Jahr, dem 100sten Gedenkjahr, einen gemeinsamen Beschluss des deutschen Bundestages zu verabschieden, der den Völkermord an den Armenier*innen, Aramäer*innen, Assyrer*innen und Pontusgriechen durch das Jungtürkische Regime als solchen klar bennent. Nachdem sich in der Bundestagsdebatte vom 24. April Redner*innen aller Fraktionen klar bekannt hatten, wäre es wirklich ein Armutszeugnis des Parlamentarismus, wenn das aus Rücksicht auf die aktuellen politischen Verstrickungen der Bundesregierung mit Erdogans Türkei blockiert würde.
Gleichzeitig wurden uns Mitgliedern des Bundestages die Parallelen zum aktuellen Völkermord der Minderheiten im Nahen Osten verdeutlicht und gebeten, sich wachen Auges und mit aktivem Handeln für die Beendigung einzusetzen. Eine Gedenkkultur vergangener Völkermorde, sollte auch dazu dienen, künftige aufzuhalten. Thema war natürlich auch das Bedürfnis für eine Schutzzone für die Minderheiten im Irak und Syrien, die unter internationaler Aufsicht und Zusammenarbeit mit den christlichen und yezidischen Selbstverteidigungseinheiten gesichert werden soll, um eine Grundlage für deren langfristigen Verbleib in der Heimat zu legen.
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