In Deutschland wächst ein neues Zusammenleben. Aus Geflüchteten werden Nachbarn, Arbeitskollegen, Kitafreunde. Über eine Million Menschen haben 2015 bei uns Schutz gesucht, auch in diesem Jahr werden weitere Geflüchtete kommen. In der deutschen Bevölkerung gibt es eine riesige Hilfsbereitschaft. Aber auch Ängste und Vorbehalte. Dem müssen wir begegnen. Viele Geflüchtete wiederum sind im Moment einfach nur dankbar, ein Dach über dem Kopf zu haben. Doch langfristig ist ein Platz in einer Turnhalle keine Lebensperspektive. Zum Ankommen gehört mehr als ein Dach über dem Kopf.
2016 wird muss vor allem ein Jahr des Aufbruchs zu einem neuen Miteinander werden. Der Handlungsauftrag an die Politik lautet, gute Anfangsbedingungen für Integration zu schaffen: mit ausreichend bezahlbaren Wohnungen, mit neuen Lehrer*innen, mit mehr Deutschkursen, mehr Arbeitsmöglichkeiten, mehr Teilhabe.
Geflüchtete sollen Neubürger, Nachbarn und Arbeitskollegen werden. Dafür müssen wir Deutsche und Geflüchtete zusammenbringen, gegenseitige Erwartungen verhandeln und kulturelle Differenzen abbauen. Integration ist ein Projekt, das alle angeht. Geflüchtete sollen von den nötigen Veränderungen genauso profitieren, wie diejenigen, die in Deutschland am Rande der Gesellschaft leben. Wir wollen jetzt den Schritt von der Willkommenskultur zur Willkommensinfrastruktur gehen.
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