Der fünfte Tag der Wassertour führte uns an die Nordsee in den Hafen Bensersiels. Das Nordseeheilbad wirbt mit Strand, Natur und ostfriesischer Kultur im UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer. Wir hatten uns an diesem Tag für die Natur entschieden und bestiegen die 17m lange Möwe, einen Fischkutter, auf dem uns die Krabbenfischer Heinz und Bernd herzlich willkommen hießen. Flugs ging es raus ins Wattenmeer und dort beförderten die beiden Fischer elegant das Schaunetz ins Wasser. Einen Tag vorher war es sehr stürmisch und deswegen war das Wasser vom Sand noch sehr aufgewühlt. Nach ein paar Minuten holten die beiden Berufsfischer das Netz ein und erklärten uns den Fang. Die Krabben wurden flink getrennt von Pflanzen, Seesternen, Krebsen und ein paar Fischen wie Plattfischen, Aalmuttern, Butterfischen und Skorpionfischen. Heinz schüttete die Krabben ins kochende Wasser und Bernd erklärte uns, was es mit den Lebewesen im Wattenmeer so auf sich hat. Das Wattenmeer ist weltweit das Biotop, das wegen der Gezeiten auf die Lebewesen den meisten Stress ausübt: ablaufendes Wasser, auflaufenden Wassers – der ewige Kreislauf.
Klasse war es auf See. Wir hatten sehr viel Glück mit dem Wetter (wenn Engel reisen …), sahen Seehunde sich vergnügt im Wasser tummeln und für mich geht wenig über selbst gepulte Krabben fangfrisch an Bord zu essen.
Plastikfrei einkaufen
Nach der Kutterfahrt bin ich mit GRÜNEN Mitgliedern des Kreisverbandes Wittmund in die „Flaniermeile“ Bensersiels gegangen, um dort einen GRÜNEN Stand aufzubauen, der die Einkaufenden darauf hingewiesen hat, beim Einkaufen auf Plastikverpackungen zu verzichten. Trotz Recycling verschmutzt immer mehr Plastikmüll unsere Umwelt. Wir hatten Stofftaschen aus Biobaumwolle dabei, die wir den Einkaufenden anboten, sie gegen Plastiktaschen zu tauschen. Wir kamen mit vielen Urlaubern ins Gespräch und warben dafür, beim Einkaufen darauf zu achten, sich die Plastikverpackungen z.B. bei Obst und Gemüse nicht „gefallen“ zu lassen. Ich habe vom Plastikwahn echt genug.
Gemütlich in Stedesdorf
Nach der Kutterfahrt und dem öffentlichkeitswirksamen Hinweis auf die Vermüllung unserer Umwelt haben wir abends in Stedesdorf wunderbar zusammengesessen, geklönt und regional gespeist. Auf einem öffentlichen Platz mit kompletter Infrastruktur. Sehr klasse. Wichtig ist mir bei einer solchen sommerlichen Tour durch die GRÜNEN Kreisverbände, auch mit den Mitgliedern über Themen zu sprechen, die im Alltag gestreift werden. Vor Ort klappt das natürlich viel besser. Bei dieser Gelegenheit erzähle ich sehr gerne aus der Bundestagsfraktion oder von den Terminen, die ich in Berlin wahrnehme. Die lokalen Themen, wie Windkraft in Ostfriesland oder die sogenannte Entlastungsstraße in Bensersiel, die durch ein nicht nach Brüssel gemeldetes Vogelschutzgebiet hindurch gebaut worden ist, sind mir logischerweise auch wichtig, denn ich kann über eine Kleine Anfrage z.B. im Bundestag zumindest eine Antwort der Bundesregierung bewirken oder mit den GRÜNEN Minister_innen in Hannover über Bande spielen. Herzlichen Dank für Speis‘ und Trank und für die intensiven Gespräche.
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