Im Rahmen der Grünen Woche findet jedes Jahr die nature.tec statt. Diese spezielle Ausstellung zeigt verschiedene Anwendungsmöglichkeiten für nachwachsende Rohstoffe (NaWaRo) auf. Ein guter Grund für mich als Sprecher für Umweltpolitik den ein oder anderen Aussteller zu treffen und mich mit ihnen über ihre Produkte, Marktchancen und Rahmenbedingungen auszutauschen.
Neben der energetischen Nutzung nachwachsender Rohstoffe interessierte ich mich besonders auch für die Anwendung im stofflichen Bereich, also Werkstoffe und Materialien aus NaWaRo. Klar ist, dass für die Nutzung nachwachsender Rohstoffe die Grundsätze von Food First, Kaskadennutzung und die gute fachliche Praxis grundlegend sind, sollen Nutzungskonkurrenzen und Flächenverbrauch vermieden werden.
Am Stand der Firma Hock informierte ich mich über die Vorteile von Dämmstoffen aus Nutzhanf und Jute. Diese Sparte an Dämmstoffen hatte in den letzten Jahren erheblich unter der schwindenden Nachfrage zu leiden, trotz der Vorteile hinsichtlich Energieeinsparung, Einsatz von Chemie und sehr geringem CO2-Fußabdruck. Der Vertreter der Firma Hock, Herr Amolsch, führte aus, dass die letzte große Koalition das Marktanreizprogramm für Dämmstoffe aus NaWaRo gestrichen hatte.
Die Produkte aus NaWaRo waren so gegenüber den Dämmstoffen aus Erdöl bzw. Polystyrol im Nachteil. Da diese aufgrund der teilweise Steuerbefreiung für die stoffliche Nutzung von Erdöl einen klaren Marktvorteil besitzen und erheblich billiger angeboten werden können. Weitere Probleme bereiten die Förderprogramme der KfW, die nicht hinsichtlich des CO2-Fußabdrucks der Produkte differenzieren, die bei von ihr geförderten Energieeffizienzmaßnahmen zum Einsatz kommen.
Am Stand des Bundesverbandes Bioenergie diskutierte ich mit den Verbandsvertretern speziell das Thema der Vermaisung der Landschaft aufgrund von Maismonokulturen in Folge der Biogasproduktion. Zusammen mit den Vertretern war ich der Auffassung, dass bei der Produktion von Biogas die gute fachliche Praxis der dreigliedrigen Fruchtfolge eingehalten werden muss um die Vermaisung abzustellen.
Nach dem ich mich an den Ständen von Neste Oil zu Diesel R33 und von John Deere zu Traktoren informierte ging es noch an den Stand der Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe (FNR) des Bundes. Dort zeigte mir Frau Dr. Peterek die ganze Bandbreite an Forschungsvorhaben, Förderinstrumenten, Kooperationen und Informationskampagnen der FNR auf.
Insgesamt sind Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen ein sehr spannendes und wichtiges Thema für den Umweltschutz und die ökologische Transformation der Wirtschaft, das ich weiter unterstützen und entsprechende Rahmenbedingung schaffen möchte.
Weitere Informationen:
Fraktionsbeschluss: Grüne Rohstoffstrategie
Fraktionsbeschluss: Stoffliche und energetische Nutzung von Biomasse
Kleine Anfrage: Nachwachsender Rohstoffe in der chemischen Industrie
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