„In 20 Jahren gibt es in Deutschland keine Massentierhaltung mehr“, hat Toni bei seiner Lesung in der Akademie in Cloppenburg-Stapelfeld gesagt. Dies setzt natürlich voraus, dass sich politisch viel ändert. Dazu gehört auch, dass die Planungshoheit für Stallbauten auf die Kommunen übergeht. Es ist nach wie vor beknackt und politisch nicht einzusehen, dass im Bereich des sogenannten Privilegierten Bauens die Landkreise entscheiden. Doch wie wollen wir Verbraucher*innen eine Ernährungssouveränität erlangen, wenn wir schon in kommunalen Parlamenten nicht darüber entscheiden dürfen, ob wir Megaställe haben möchten oder nicht? Immerhin bleibt mir die persönliche Entscheidung dreimal täglich, welche Art der Lebensmittelproduktion ich mit meinem Einkommen unterstützen möchte.
Toni wetterte bei der Lesung nicht nur gegen die konventionelle Landwirtschaft, sondern ihm ist es ein Anliegen, diese Landwirte mitzunehmen. Konstruktiv schlägt er vor, die EU-Subventionen in Höhe von 55 Milliarden EUR jährlich so zu verteilen, dass Tierschutz, Artenschutz, Landschaftsschutz und weniger Inanspruchnahme der Böden belohnt werden und nicht nach dem Schlüssel, je mehr Fläche, desto höher fallen die Subventionen aus. So könnte dem Strukturwandel Einhalt geboten werden. Jährlich geben tausende Bauern auf und es sind eben die kleinen landwirtschaftlichen Betriebe, die auf der Strecke bleiben.
Hilfreich wäre auch, wenn alle Lebensmittel gekennzeichnet werden wie das bei verpackten Eiern längst der Fall ist. Das wäre wesentlich transparenter und die Konsument*innen können dergestalt informiert, viel besser entscheiden, was sie einkaufen.
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