Bei der Kammerversammlung der Landwirtschaftskammer (LWK) in Oldenburg war die Aufregung groß, weil es ums Geld ging: Der Landeszuschuss für die LWK wird um knapp eine Million Euro niedriger ausfallen, als in der vom Landtag beschlossenen mittelfristigen Finanzplanung für die Jahre 2015 bis 2019 vorgesehen war. Die Kürzung wurde vorgenommen, weil der vorgelegte Controllingbericht der Kammer für das Jahr 2013 eine Überzahlung von rund zehn Millionen Euro ausgewiesen hatte.
Um die Frage, wie wollen wir künftig leben, ging es kaum und auch deshalb sehe ich Christians Landwirtschaftswende auf einem guten Weg. Wenn sich die LWK nur übers Geld für ihre Strukturen beklagt, sind wir GRÜNEN inhaltlich auf dem richtigen Gleis unterwegs, weg von der industriell Tierhaltung hin zu einer tiergerechteren, bäuerlich geprägten Landwirtschaft. Und darum ging es eigentlich in Christians Rede auf dem Kammertag.
In den letzten zehn Jahren hat knapp jeder dritte Landwirt auf seinem Bauernhof beschlossen aufzuhören. Allein im letzten Jahr haben 200 familiengeführte Höfe wegen der schlechten Erzeugerpreise auf dem Schweinemarkt aufgegeben. Wir GRÜNEN haben uns in Niedersachsen vorgenommen, eine sanfte Agrarwende zu machen. Schrittweise die Landwirtschaft tiergerechter, bäuerlicher aufzustellen und dazu eben auch daran zu arbeiten, dass sich die viele Arbeit für die Bauern auch wieder lohnt. Deshalb braucht es höhere Preise für Weidemilch, für Geflügel mit ungekürzten Schnäbeln und Schweinen mit intakten Ringelschwänzen. Die Förderbedingungen darauf auszurichten. Weniger Antibiotika-Einsatz. Es betrifft uns eben alle, wie wir essen, wie die Tiere leben, wie Lebensmittel erzeugt werden.
Zum Jubeln ist es noch zu früh, denn in Sachen ökologischer Landbau ist Niedersachsen nach wie vor Tabellenletzter. Entscheidend für mich ist, dass die Verbraucher_innen mit der Landwirtschaft versöhnt werden und das geht nur, wenn wir uns von der industriellen Landwirtschaft verabschieden.
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