Plastik im Meer – Peter Meiwald http://www.peter-meiwald.de Bundestagsabgeordneter für BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Tue, 26 Sep 2017 21:44:11 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.8.2 Mehrweg ist machbar. Man muss es nur wollen! http://www.peter-meiwald.de/mehrweg-ist-machbar-man-muss-es-nur-wollen/ http://www.peter-meiwald.de/mehrweg-ist-machbar-man-muss-es-nur-wollen/#respond Thu, 24 Aug 2017 11:58:05 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=12962 ]]>

Vortrag zu Plastikmüll im Meer mit Rosanna Schöneich-Argent, M.Sc. (am Tisch mittig) und mir. Links am Tisch der Landtagskandidat für Rastede und die Wesermarsch Dragos Pancescu.

„Rund 10% der weltweiten Plastik-Produktion landen im Meer. Das waren allein im Jahr 2015 32 Mio. Tonnen!“. Die Zahlen und Fakten, die uns Rosanna Schöneich-Argent (Doktorandin am ICBM Terramare Wilhelmshaven im Projekt Makroplastik in der südlichen Nordsee – Quellen, Verbreitungspfade und Vermeidungsstrategien) präsentiert sind erschreckend und – ja leider – wahr! Mittlerweile gibt es hochgerechnet ca. 5 Billionen Plastikteile im Meer. Makroplastik wird zu Mikroplastik und landet am Ende der Nahrungskette wieder bei uns.

Brauchbare Lösungsansätze zur Säuberung der Meere gibt es nicht, außer der konsequenten Müllervermeidung. Ganz ohne Plastik zu leben, können wir uns kaum noch vorstellen. Aber sehr, sehr stark reduzieren. Und so sind wir wieder bei Mehrwegverpackungen. Man muss es nur wollen!

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Wenn der Meeresmüll auf unserem Teller landet http://www.peter-meiwald.de/wenn-der-meeresmuell-auf-unserem-teller-landet/ http://www.peter-meiwald.de/wenn-der-meeresmuell-auf-unserem-teller-landet/#respond Tue, 25 Jul 2017 15:02:39 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=12524 ]]> Die Norderneyer Grünen und ich auf der Kläranlage.

Die Norderneyer Grünen und ich auf der Kläranlage.

Bei meinem Besuch auf Norderney drehte sich am Ende alles um unser wichtiges Gut, das Wasser: Egal, ob es um die Nordsee oder unser Trinkwasser geht.

Zusammen mit den Norderneyer Grünen und dem GRÜNEN Bundestagskandidaten für den Wahlkreis Aurich-Emden, Garrelt Agena, besuchte ich nach einem kurzen Abstecher ins Nationalparkzentrum WATTWELTEN zunächst die Kläranlage der Insel, die eine historische Besonderheit ist. 1971 gebaut, war sie die erste (biologische) Kläranlage auf einer deutschen Insel überhaupt. An der Anlage zeigt sich, wie sich vorauschauendes Handeln heute übermorgen auszahlt: Man hat die Anlage seinerzeit mit Blick auf den damals schon wachsenden Tourismus bedeutend größer ausgelegt. So kann die Anlage selbst mit den inzwischen rund 3,6 Millionen Übernachtungen jährlich spielend fertig werden. Und auch mit der Klärschlammvererdung war Norderney Vorreiter im Umgang mit dem Klärschlamm. Neue Entwicklungen im Rahmen der Klärschlammverordnung – insbesondere der schrittweise Beendigung der landwirtschaftlichen Klärschlammverordnung und die zukünftige Anforderung an eine Phosphatrückgewinnung zwingen die Norderneyer sich Gedanken zu machen, wie man zukünftig den Klärschlamm sinnvoll verwerten kann, auch wenn das bei der Anlagengröße noch nicht verbindlich vorgeschrieben ist.
Am Strand hatten wir anschließend einen Infostand aufgebaut, um mit Urlaubern und Insulanern ins Gespräch zu kommen. Wir zeigten ihnen eine Auswahl des Mülls, den die Grünen am Strand der Insel gefunden hatten: Plastikflaschen, Netze aus Kunststoff, Verpackungen und anderes – oftmals wahrscheinlich achtlos über Bord geworfen worden. Einen großen Teil machen Überbleibsel aus der Fischerei aus, wo man sich die Frage stellen muss, ob hier nicht lange Zeit unverrottbarer Kunststoff nicht auch wieder – wie früher – durch natürliche Materialien, etwa durch Sisal oder Hanf, ersetzt werden sollten. Plastikmüll, der Abfall unserer Zivilisation, findet sich überall in unseren Meeren. Nur ein kleiner Teil davon wird am Strand wieder angeschwemmt, der Rest landet in gigantischen Plastikstrudeln in den Ozeanen, sinkt auf den Meeresgrund ab und findet sich als Mikro- oder Makroplastik in Muscheln, Fischen und Vogelmägen- und nestern wieder. So kommt unser Plastikmüll irgendwann auch wieder auf unseren Tisch. Das müssen wir dringendst ändern!

Legen Wert auf guten Kaffee und Umweltschutz, etwa durch Mehrwegbecher: Stephan Freisleben und Matthias Schnatz (im Bild rechts) von der Kaffeerösterei „Bittersüss“ auf Norderney.

Anschließend haben wir die Kaffeerösterei „Bittersüss“ besucht: Die beiden Inhaber Stephan Freisleben und Mattias Schnatz sind erst vor zwei Jahren auf die Insel gekommen und haben die Rösterei aufgemacht – und sind mit ihrem guten und leckeren Kaffee, aber auch mit ihren innovativen Ideen schon im letzten Jahr den Norderneyer Innovationspreis ausgezeichnet worden. Die beiden Kaffeeexperten sind sehr umweltbewusst und haben sich einiges einfallen lassen, um ihren Kunden etwa Kaffee in Mehrwegbechern schmackhaft zu machen: Kaufen Kunden den Becher, erhalten sie die erste Füllung gratis dazu. Danach gibt es immer 20 Cent Rabatt pro Füllung. Das sind ungefähr die Kosten, die sie durch den wegfallenden Einkauf der Einwegbecher sparen.

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Plastikmüll im Meer? Nein, danke! http://www.peter-meiwald.de/plastikmuell-im-meer-nein-danke/ http://www.peter-meiwald.de/plastikmuell-im-meer-nein-danke/#respond Mon, 24 Jul 2017 15:48:29 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=12518 ]]> Plastikmüll, der Abfall unserer Zivilisation, findet sich überall in unseren Meeren. Ein kleiner Teil davon wird am Strand wieder angeschwemmt, der Rest landet in gigantischen Plastikstrudeln in den Ozeanen, sinkt auf den Meeresgrund ab und findet sich als Mikro- oder Makroplastik in Muscheln, Fischen und Vogelmägen- und Nestern wieder. Wir GRÜNE stehen für Umwelt- und Meeresschutz, wollen Müll vermeiden und Ressourcen schützen und den unsinnigen Einsatz von Mirkoplastik beenden. Darum am 24. September GRÜNE wählen!

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Antrag Mikroplastik von GroKo abgelehnt: Bundesregierung lässt sich von Kosmetikindustrie hinhalten http://www.peter-meiwald.de/antrag-mikroplastik-bundesregierung-laesst-sich-von-kosmetikindustrie-hinhalten/ http://www.peter-meiwald.de/antrag-mikroplastik-bundesregierung-laesst-sich-von-kosmetikindustrie-hinhalten/#respond Tue, 11 Jul 2017 09:52:57 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=12444 ]]>

„Stephan Glinka / BUND“

Es ist inzwischen weitestgehend bekannt, dass Plastikmüll mit der Zeit in kleinste Partikel zerfällt – das sogenannte Mikroplastik. Weniger bekannt ist, dass Mikroplastik nicht nur als Abfallprodukt entsteht, sondern auch in Kosmetika, Wasch- und Reinigungsmitteln gezielt eingesetzt wird. Es handelt sich um synthetische Polymere, die z.B. die Körpermilch besonders geschmeidig machen sollen. Auch die Körnchen im Hautpeeling bestehen oft aus Mikroplastik. Von Kläranlagen in der Regel nicht herausgefiltert, gelangt es über das Abwasser in die Umwelt. Es fließt in die Meere, wird von den Meeresbewohnern gefressen und landet so über kurz oder lang auch wieder auf unserem Teller. Über die Wirkung des Mikroplastik auf unsere Gesundheit und die Umwelt wissen wir weiterhin noch viel zu wenig.

Im Oktober 2013 hat die Bundesregierung im Kosmetikdialog mit den Herstellern zwar vereinbart, dass diese freiwillig aus der Verwendung von Mikroplastik in Körperpflegeprodukten aussteigen. Bis heute hat sich die Kosmetikindustrie aber nicht davon verabschiedet. Stattdessen werden inzwischen sogar liquide oder wachsartige Formen von Mikroplastik in Kosmetika verwendet. Die Bundesregierung hat es hier klar versäumt, das Thema selbst anzupacken. Deshalb haben wir einen Antrag in den Bundestag eingebracht, der in der letzten Sitzungswoche vor der Sommerpause abschließend beraten wurde.

Wir fordern darin ein Verbot für Mikroplastik (definiert als synthetische Polymere < 5mm) in Kosmetika und Reinigungsmitteln und appellieren an die Bundesregierung, sich auf europäischer Ebene für die Ausweitung des Arbeitsprogramms der Ökodesign-Richtlinie einzusetzen. Wir wollen, dass diese um die Vermeidung von Mikroplastikfreisetzung erweitert wird. Außerdem muss Mikroplastik in die Abwasserverordnung als Voraussetzung zur Erfüllung der Vorgaben der Wasserrahmenrichtlinie und der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie aufgenommen werden.

Die Regierungsparteien lehnten unseren Antrag mit der lausigen Begründung ab, es gebe schon jetzt kaum noch Mikroplastik in Kosmetika und das Problem würde sich bald von selbst regeln, da die Industrie freiwillig bis 2020 auf Mikroplastik in Kosmetika verzichten wolle. Meiner Ansicht nach lässt sich die Bundesregierung von den Kosmetikherstellern hinhalten. Denn die Bundesregierung selbst kontrolliert den Stand des freiwilligen Ausstiegs nicht, sie verlässt sich ausschließlich auf die Aussagen der Industrie. Laut BUND und Codecheck ist die Anzahl der Körperpflegeprodukte, die Mikroplastik enthalten, zwischen 2014 und 2016 sogar angestiegen. Das liegt daran, dass die Industrie Mikroplastik sehr eng definiert und darunter nur feste Kunststoffpartikel versteht, die abgespült werden. Kunststoffe in flüssiger oder pulveriger Form oder in Nanogröße dürfen weiterhin verwendet werden. Den meisten Verbraucherinnen und Verbrauchern ist dies nicht bewusst. Das heißt: selbst wenn die Selbstverpflichtung vollständig umgesetzt würde, gelangt Mikroplastik auch nach 2020 weiterhin in die Meere. Das ist unverantwortbar. Aus meiner Sicht widerspricht der aktuelle Einsatz von Kunststoffen in Kosmetik und Reinigungsmitteln, von denen man gar nicht weiß, was sie in der Umwelt anrichten, klar dem Vorsorgeprinzip.

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Meeresatlas 2017: Weltmeere stehen unter Druck http://www.peter-meiwald.de/meeresatlas-2017-weltmeere-stehen-unter-druck/ http://www.peter-meiwald.de/meeresatlas-2017-weltmeere-stehen-unter-druck/#respond Wed, 10 May 2017 10:06:03 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=12038 ]]> Die Weltmeere stehen unter zunehmenden Druck und verändern sich rapide: Sie sind überfischt, verschmutzt und vermüllt, sie heizen sich auf und versauern, die Artenvielfalt nimmt ab – und zugleich verstärken sich die Auswirkungen dieser Prozesse gegenseitig. Das zeigt der heute vorgestellte „Meeresatlas 2017“, der Daten und Fakten über unseren Umgang mit dem Ozean präsentiert.

Die Herausgeber – Heinrich-Böll-Stiftung, der Kieler Forschungsverbund Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft“ und die Monatszeitung für internationale Politik, Le Monde Diplomatique – haben in 18 Beiträgen die wichtigsten Dimensionen zur Wechselwirkung zwischen den Menschen, dem Ozean und seiner Küsten zusammengetragen. Gemeinsam fordern sie ein Umdenken und ein umfassendes internationales Kontroll- und Schutzsystem für die Ozeane.

Hier könnt ihr den Atlas bestellen oder herunterladen.

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Zukunft ist machbar http://www.peter-meiwald.de/zukunft-ist-machbar/ http://www.peter-meiwald.de/zukunft-ist-machbar/#respond Fri, 21 Apr 2017 08:24:13 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=11851 ]]> Auf Einladung des Präsidenten der Stiftung „Race for Water“, Marco Simeoni, hatte ich die Möglichkeit, mich über das doppelte Engagement dieser Stiftung zum Schutz unserer Meere vor der zunehmenden Plastikvermüllung und zum beispielhaften Nachweis der Anwendungsmöglichkeiten erneuerbarer Energietechniken (PV/Sonne, Kite/Wind, Wasserstoff/Speicher) im Schiffsantrieb der Zukunft zu informieren. Anlass war der Start der auf mindestens 5 Jahre angelegten Demonstrations- und Forschungsreise des weiterentwickelten Forschungsschiffes „Race for Water“, der um Kite-Antrieb und Wasserstoffspeichersystem ergänzten ehemaligen „Planet Solar“.

Zu sehen und zu erleben gab es ein wirklich beeindruckendes Beispiel erfolgreichen Zusammenspiels europäischer Ingenieure (schweizerische, französische und deutsche Unternehmen arbeiteten unter der Leitung der in Lausanne beheimateten Race for Water-Stiftung bei der Konzeption und technischen Ausrüstung des Schiffes Hand in Hand). Herausgekommen ist ein 35 m langes futuristisch aussehendes Schiff, das mit 6 Mann/Frau Besatzung weiteren 14 Mitfahrenden Raum für Meeresforschungsaktivitäten bietet, die Race for Water.

Gerade angesichts der erschreckenden Erkenntnisse über den Anteil der Schifffahrt an der massiven Belastung unserer Umwelt mit Klimagasen, aber auch mit Feinstäuben und Stickoxiden ist es ein sehr ermutigendes Beispiel, in welchem Maße schon heute über klassische Segelschiffe hinaus emissionsfreie Schiffsantriebe technisch machbar sind. Dieses und die Chancen und Kinderkrankheiten, die hinter den verwendeten Technologien und ihrem Zusammenspiel liegen, soll in den kommenden Jahren unter realen Einsatzbedingungen auf der Fahrt um die Welt (u.a. mit Stationen auf den Bermudas zum America’s Cup, in Japan zur Olympiade 2020 und in Dubai zur Weltausstellung 2021) erprobt und weiterentwickelt werden. Dabei wird auch absehbar werden, inwieweit ein Hochskalieren für den weitergehenden Einsatz in der Berufsschifffahrt machbar sein wird.

Die aktuell eingesetzten Technologien, Elektromotoren, die mit Strom aus der das gesamte Deck bedeckenden PV-Anlage betrieben werden, ein Kite-Segel der Hamburger Firma SkySails als zusätzlicher Antrieb und eine weiterentwickelte Wasserstoff-Brennstoffzellen-Installation als Energiespeicher für Phasen von Dunkelheit und Flaute, erlauben eine weitestgehend wetterunabhängige Fahrt des Schiffes. In den Phasen, in denen es vom Kite angetrieben wird, sollen darüber hinaus die Propeller rückwärts drehen und somit als Generatoren ebenfalls Strom für die Wasserstoffspeicher bereitstellen. Dies erläuterte mir der Geschäftsführer von SkySails, Stephan Wrage. Weitere technische Erläuterungen bekam ich von Alexandre Closset, Präsident von Swiss Hydrogene, dessen Unternehmen für die Wasserstofftechnik verantwortlich zeichnet. Der Einbau dieser Technologie zur Energiespeicherung erlaubt gegenüber klassischer Batteriespeicherung eine deutlich höhere Speicherleistung bei gleichzeitig deutlich geringerem Anlagengewicht, was für den Einsatz im Schiffsbau große Vorteile verspricht.

Der zweite Schwerpunkt der Arbeit der Race for Water-Foundation, von dem ich mich in Lorient überzeugen konnte, liegt in der weltweiten Sensibilisierung für die Probleme der zunehmenden Belastung unserer Meere mit Plastikmüll und der konkreten Arbeit dagegen. Dies geschieht insbesondere durch zwei Maßnahmen, die mir Stiftungspräsident Marco Simeoni im Beisein der bretonischen Parlamentswahlkandidatin Teaki Dupont und des Race for Water-Botschafters und Einhand-Weltumseglers Alan Roura erläuterte.

Zunächst dient das Schiff während seiner Weltumfahrung in den nächsten 5 Jahren immer wieder internationalen Forscherteams als schwimmende Forschungsbasis. Durch die beinahe vibrationslose Antriebstechnik kann in einem extra zur Verfügung stehenden Laborraum auch mit sehr sensiblen Geräten gearbeitet werden. Da der Katamaran zudem einen sehr geringen Tiefgang hat, erlaubt er auch Untersuchungen in Flachwassergebieten. Genutzt werden wird dies zunächst in der Karibik und bei den Bermudas durch zwei EU-ko-finanzierte Mikroplastikforschungsvorhaben im Rahmen des Programms „JPI Oceans“ (The Joint Programming Initiative Healthy and Productive Seas and Oceans).

Eines – genannt EPHEMARE von Forschern aus 9 EU-Ländern um den Spanier Prof. Ricardo Beiras (Vigo, Spanien) – befasst sich mit „Eco toxical effects of microplastics in marine ecosystems“, das andere, „Weather Mic“ eines norwegisch-deutschen Forscherteams um Dr. Hans-Peter Arp (NGI, Norwegen) und Dr. Annika Jahnke (UFZ, Leipzig) wird  „How microplastic weathering changes ist transport, fate and toxicity in the marine environment“ untersuchen. Prof. Beiras und Dr. Arp stellten ihre Projekte im Rahmen einer Pressekonferenz mit der Race for Water-Stiftung und dem Bürgermeister von Lorient, Norbert  Metairie, kurz vor, und ich hatte bei einem gemeinsamen Mittagessen noch die Möglichkeit, mich mit ihnen über die politischen Aktivitäten im Bundestag zum Mikroplastik-Problem und die Idee einer internationalen Plastik-Konvention, wie sie zur Zeit u.a. von adelphi (Berlin) und der Heinrich-Böll-Stiftung diskutiert wird, auszutauschen.

Zweitens soll das Schiff bei seinen Aufenthalten in den Häfen und bei großen internationalen Events (America’s Cup, Olympia, EXPO) als Veranstaltungsraum für Informationsvorträge und Schulungen zum landbasierten Kampf gegen die Vermüllung der Meere dienen. Dazu arbeitet die Race for Water-Stiftung u.a. mit dem französischen Anlagenbauer ETIA zusammen, der ein Verfahren entwickelt hat, aus eingesammeltem Plastikmüll Gas als Treibstoff oder auch Wasserstoff herzustellen. Olivier Lepez, Generaldirektor von ETIA, erläuterte mir die Technologie anhand einer im Schiff platzierten Infowand.

Gemeinsam mit Race for Water wurde daraus die Idee entwickelt, dezentral Arbeitsplätze für Menschen, die den „Rohstoff Plastikmüll“ einsammeln, zu schaffen und dann daraus eine Energieversorgung für von Stromnetzen abgehängte Regionen aufzubauen.

Im Anschluss an die Pressekonferenz legte die Race for Water dann unter großer Anteilnahme von Medien, wissenschaftlichen Partnern der Race for Water-Stiftung und vielen schifffahrtsbegeisterten Franzosen aus dem ehemaligen U-Boot-Hafen Lorient ab und machte sich auf die Reise für diese guten Zwecke.

Ich bin sehr gespannt, welche weiteren Erkenntnisse sich aus dem konkreten Einsatz der innovativen Technologien wie auch den Meeres-Forschungsvorhaben für die Zukunft ergeben. Kooperationen und Synergien mit weiteren Mikroplastik-Forschungsvorhaben in Deutschland wie auch im Rahmen der dringend notwendigen Ausweitung der Energiewende auf den Transportsektor ergeben sich bestimmt. Wenn das Projekt darüber hinaus einer innovativen, umweltfreundlichen Technologieentwicklung aus Deutschland (Kite-Antrieb) hilft, bekannter zu werden und sich im Markt zu platzieren, so ist das auf jeden Fall ein erfreulicher Nebeneffekt.

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Weitsicht für die Nordsee http://www.peter-meiwald.de/weitsicht-fuer-die-nordsee/ http://www.peter-meiwald.de/weitsicht-fuer-die-nordsee/#respond Tue, 07 Feb 2017 16:17:19 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=11224 ]]> Trübe, trübe sieht’s aus im Wasser. Auch in der Nordsee, bei uns im Wattenmeer, wird’s immer trüber. Immer weniger erschließt sich uns Allen die Schönheit der Unterwasserwelt. Warum das so ist? Tja, es ist die hohe Nährstoffbelastung mit schwerwiegenden Folgen für das Ökosystem im Meer. Und das nicht erst seit gestern, sondern seit Jahrzehnten.

Der BUND und die Heinrich Böll Stiftung haben dankenswerter Weise zum Thema „Weitsicht in der Nordsee“ eine ganztägige Veranstaltung angeboten, denn die überhöhte Nährstoffanreicherung ist eines der schwerwiegendsten ökologischen Probleme der deutschen Nordsee. So lautet die vorläufige Bewertung, die Bundesregierung und die Küstenländer im Rahmen der EU-Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie vorgenommen haben.

Almut Kottwitz, GRÜNE Staatssekretärin im Niedersächsischen Umweltministerium, und ich appellieren daran, dass der Schutz der Nordsee nur von allen Akteuren gemeinsam erreicht werden kann. Das Umwelt- und das Landwirtschaftsministerium im Bund benötigen eine gemeinsam, klare Handlungsstrategie und die dringend erforderliche neue Düngeverordnung, damit unsere Gewässer, Flüsse, Meere, Seen und auch das Trinkwasser wirksam geschützt werden.

Almut Kottwitz, GRÜNE Staatssekretärin im Niedersächsischen Umweltministerium, und ich appellieren daran, dass der Schutz der Nordsee nur von allen Akteur*innen gemeinsam erreicht werden kann. Das Umwelt- und das Landwirtschaftsministerium im Bund benötigen eine klare Handlungsstrategie und die dringend erforderliche neue Düngeverordnung, damit unsere Gewässer, Flüsse, Meere, Seen und besonders auch das Trinkwasser wirksam geschützt werden.

Zwar sind die Nährstoffe Stickstoff und Phosphat für das Leben an Land und im Meer unbedingt erforderlich, zu viel davon führt jedoch zu Überdüngung und verursacht schwerwiegende Veränderungen des Ökosystems im Meer und es kommt zu übermäßigem Wachstum von kleinen Algen, die das Wasser stark trüben. Durch den Lichtmangel sterben größere Pflanzenarten, die am Meeresboden nicht genug Licht bekommen, wie das Seegras. Mit dem Verschwinden der Seegraswiesen und Algenwälder gehen Lebensräume verloren, die als Schutz, Nahrungsquelle und Kinderstube für viele Meerestiere dienen – u.a. das Seepferdchen, das mittlerweile fast aus der Nordsee verschwunden ist.

Obwohl die Meere in Sachen Ökosystemdienstleistungen, vom CO2-Speicher bis zum Erholungsgebiet, unersetzbar sind, ist diese massive Belastung der Nordsee mit Nährstoffen aus dem Binnenland kaum Thema im öffentlichen Diskurs.

Woher die Überdüngung kommt, lässt sich an eindrücklichen Zahlen belegen: Über 700 Millionen Tiere werden jährlich in Deutschland gemästet, größtenteils in intensiv wirtschaftenden Betrieben. In der Folge entstehen 191 Millionen Kubikmeter flüssiger Wirtschaftsdünger. Gleichzeitig verfügen die intensiv wirtschaftenden Betriebe oft nicht über ausreichend Fläche, um die Gülle auszubringen. Das Ergebnis: Zu viel Wirtschaftsdünger wird auf zu wenig Fläche ausgebracht, die Nitrateinträge belasten unser Grundwasser und gelangen zudem in die Gewässer und Meere.

Meeresschutz kann nur gemeinsam mit allen beteiligten Akteur*innen gelingen. Ich bin dafür – für einen langfristigen Schutz der Meere. Ich bin dabei – für einen langfristigen Schutz der Meere.

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Das Langeooger Container-Dra​ma: Wasser- und Schifffahrtsamt duckt sich einfach weg http://www.peter-meiwald.de/das-langeooger-container-drama-wasser-und-schifffahrtsamt-duckt-sich-einfach-weg/ http://www.peter-meiwald.de/das-langeooger-container-drama-wasser-und-schifffahrtsamt-duckt-sich-einfach-weg/#respond Wed, 18 Jan 2017 18:34:17 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=11096 ]]> Seit dem zweiten Weihnachtsfeiertag schlagen sich unsere Inseln im Nationalpark Wattenmeer mit dem Müll aus über Bord gegangenen Containern von mindestens zwei Schiffen herum. Viele – vom Kindergartenkind, Insulaner bis hin zum Urlauber – haben sich engagiert, um die schlimmsten Folgen für die Natur zu lindern, dabei ging es zunächst ja „nur“ um die Ü-Eier. Bis abertausende Plastikstreifen auftauchten und diese Woche die Holzplanken aus dem auseinander gebrochenen Container  Strand und Dünenlandschaft verunstalten.

Dass die Bergung des Unrats so lange auf sich warten lässt, ist für mich nicht hinnehmbar. Die Insulaner sind verständlicherweise frustriert und fühlen sich allein gelassen. Und immer deutlicher wird, dass die eigentlich Verantwortlichen für die Bundeswasserstraßen – der Bund und seine Wasserstraßenverwaltung, namentlich das Wasser- und Schiffahtsamt (WSA) – nicht in der Lage sind, die anstehenden Probleme unbürokratisch und schnell im Sinne der Inseln und ihrer Umwelt zu lösen.

Anders ist nicht zu erklären, dass Container voller Holz nicht sofort vom Strand geborgen werden, sondern im nächsten Sturm weiter zerstört wurden. Und auch nicht, dass abertausende Plastikstreifen in die Dünen geweht werden und zur Bedrohung der Brutvögel werden, nur weil diese angeblich nicht in Frachtlisten gefunden werden. Es kann nicht angehen, dass die Versicherung der Reederei dem Gutachter nicht glauben will, dass Ü-Eier und Plastikstreifen zusammen angespült worden sind.
Wenn bei der anstehenden Bergung der Container und Holzbalken mit Raupenfahrzeugen Dünen und Strand gefährdet sind, muss sie halt per Hubschrauber geschehen. Der Dünenschutz und damit der Schutz der Inseln und ihrer Süßwasserlinsen darf nicht Kostenargumenten geopfert werden.  Denn schon jetzt sind die Süßwasserlinsen und damit die Trinkwassergewinnung durch höhere Fluten in Gefahr. Hier brauchen unsere ostfriesischen Inseln endlich klare, verbindliche Zusagen aus Berlin und kein Verantwortungs-Pingpong mit Reedern und Versicherungen.

Bärbel Kraus, Vorstandsmitglied der GRÜNEN Langenoogs kritisiert dabei auch die Rolle des Zolls: „Es ist nicht nachvollziehbar, dass der Zoll Wochen braucht, um dieses besondere Strandgut zu begutachten und zur Entsorgung freizugeben. Nun ist ein Container auseinander gebrochen, sind die Holzbalken vom Sturm verteilt und die Entsorgung damit auch noch teuer und kompliziert geworden.“ Recht hat sie, der Zoll hat hier der Insel einen Bärendienst erwiesen.

Die jetzige Situation macht aber auch deutlich, dass das Krisenmanagement von WSA und Havariekommando für die Zukunft dringend verbessert werden muss. Denn es ist nur eine Frage der Zeit, bis die nächsten Container angespült werden oder als Gefahr für andere Schiffe im Meer treiben. An einen  Ölteppich und seine Folgen für das Ökosystem und die Menschen, die vom Tourismus leben, möchte ich gar nicht denken.

Bundesverkehrsminister Dobrindt wäre gut beraten, sich endlich um seine Schifffahrtsstraßen zu kümmern anstatt das tote Pferd der PKW-Maut immer weiter durchs Land zu schleifen. Machen Sie Ihren Job, Herr Dobrindt!

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Ein anderer Blick auf die Plastikflut auf Langeoog http://www.peter-meiwald.de/ein-anderer-blick-auf-die-plastikflut-auf-langeoog/ http://www.peter-meiwald.de/ein-anderer-blick-auf-die-plastikflut-auf-langeoog/#comments Fri, 06 Jan 2017 11:42:07 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=10958 ]]> Unendlich viele Ü-Eier als Strandgut bringen sicherlich manchem Kind ein Lächeln ins Gesicht. Für die Natur im sensiblen Nationalpark Wattenmeer aber ist das einfach nur eine weitere große Belastung mit Plastikmüll, von dem unsere Nordsee sowieso schon viel zu viel in sich trägt. Ein solches Sturmunglück wie am 4. Januar, in welchem offenbar erneut 5 Container über Bord eines Frachters gegangen sind, aus denen jetzt Ü-Eier, Legosteine und vieles mehr in die Nordsee und an Langeoog Strand gespült werden, zeigt uns wieder einmal, wie schnell unsere Umwelt bedroht sein kann. Dabei sind die angeschwemmten Eier ja noch relativ gut wieder vom Strand zu entfernen. Doch all die Plastikeier, die nicht auf Langeoog angeschwemmt wurden, belasten das Ökosystem für mindestens 500 Jahre.

Und wir stehen vor weiteren Fragen: Beteiligt sich die verursachende Reederei an den Kosten für die unverzügliche Strandreinigung von den Eiern? Gibt sie zusätzlich eine großzügige Spende an Kindergarten und Schule der Insel, deren Kinder spontan so fleißig gesammelt haben, bevor die Überraschungseier und der übrige Müll von Wind und Flut wieder zurück ins Meer getragen werden konnten, um später in den Mägen von Walen und anderen Tieren wieder aufzutauchen?  Wie viele Container werden nach dem Weihnachtsorkan und dem Orkan vom 4. Januar noch von wie vielen Schiffen vermisst und bedrohen Schifffahrt und Umwelt? Was haben sie geladen, das vielleicht die Meeresumwelt noch weiter gefährdet?

Auf jeden Fall gebührt der Langeooger Kurverwaltung und den vielen ehren- und hauptamtlichen Helfer*innen, die den angetriebenen Müll eingesammelt haben und den Strand wieder reinigen, ein ganz großer Dank!

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Mikroplastik: freiwilliger Ausstieg mangelhaft http://www.peter-meiwald.de/mikroplastik-freiwilliger-ausstieg-mangelhaft/ http://www.peter-meiwald.de/mikroplastik-freiwilliger-ausstieg-mangelhaft/#respond Tue, 03 Jan 2017 12:18:25 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=10920 ]]>

© Stephan Glinka/ BUND

Kein schönes Weihnachtsgeschenk war die Antwort auf meine Anfrage zum Thema Mikroplastik, die ich kurz vor den Feiertagen erhalten habe. Ich hatte von der Bundesregierung wissen wollen, welche Fortschritte es beim Ausstieg aus der Verwendung von Mikroplastik in Kosmetika gibt.

Das Bundesumweltministerium hat dazu Ende 2013 eine Vereinbarung mit der Industrie getroffen, die sich freiwillig verpflichtete, bis 2020 kein Mikroplastik mehr in ihren Produkten zu verwenden. Die Antwort zeigt, dass sich Umweltministerin Hendricks von den Kosmetikherstellern hinhalten lässt. Denn die Bundesregierung selbst kontrolliert den Stand des freiwilligen Ausstiegs nicht, sondern verlässt sich ausschließlich auf die Aussagen der Industrie. Laut den Kosmetikkonzernen ist die Menge an Kunststoffpartikeln von 2012 bis 2015 um 70 % zurückgegangen. Eine Studie des BUND und von Codecheck kommt zu anderen Ergebnissen: die Anzahl der Körperpflegeprodukte, die Mikroplastik enthalten, sei zwischen 2014 und 2016 sogar angestiegen.

Das Problem: Die Industrie definiert Mikroplastik sehr eng und versteht darunter nur feste Kunststoffpartikel, die abgespült werden. Kunststoffe in flüssiger oder pulveriger Form oder in Nanogröße dürfen weiterhin verwendet werden. Mikroplastik kommt aber nicht nur in Form kleiner Peeling-Kügelchen vor. Auch in Lippenstiften, Cremes oder Mascara können Kunststoffe enthalten sein. Den meisten Verbraucherinnen und Verbrauchern ist dies nicht bewusst.

Das heißt: selbst wenn die Selbstverpflichtung vollständig umgesetzt würde, gelangt Mikroplastik auch nach 2020 weiterhin in die Meere. Eine Studie im Auftrag der EU-Kommission geht davon aus, dass europaweit ab 2020 immer noch 4.500 t pro Jahr in Körperpflegeprodukten verwendet werden.

Ich finde: Die Bundesregierung muss endlich aktiv werden und habe deshalb einen Antrag für ein vollständiges Mikroplastikverbot eingebracht. Die Naturkosmetikbranche zeigt seit Jahrzehnten, dass man wunderbar Produkte herstellen kann, ohne Umwelt und Gewässer zu zerstören. Statt auf unwirksame Selbstverpflichtungen zu bauen, brauchen wir ein vollständiges Verbot von Mikroplastik in Kosmetika und Reinigungsmitteln. Andere Länder, wie Kanada, die USA oder Großbritannien sind hier schon viel weiter und haben Verbote auf den Weg gebracht.

Mehr Infos:

 

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