Bürger-Solarkraftwerke – Peter Meiwald http://www.peter-meiwald.de Bundestagsabgeordneter für BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Tue, 26 Sep 2017 21:44:11 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.8.2 Auf dem Weg in die Zukunft!?! http://www.peter-meiwald.de/auf-dem-weg-in-die-zukunft/ http://www.peter-meiwald.de/auf-dem-weg-in-die-zukunft/#respond Mon, 01 Dec 2014 09:22:28 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=4194 ]]> Auf Einladung des KV Tübingen durfte ich jetzt an der Auftaktveranstaltung der GRÜNEN AKADEMIE mitwirken und ein Seminar unter dem vielversprechenden Titel „Degrowth – was kommt nach der Wachstumsgesellschaft?“ anleiten.

Nach einer kleinen Einführung ins Thema anhand einiger Kernbegriffe der aktuellen Debatte – „Gutes Leben“ (BuenVivir), „Enkeltauglichkeit“, „Ökologischer Fußabdruck“ (Footprint), „Reboundeffekt“, „Doppelte Entkopplung“ kamen wir in eine sehr spannende Debatte zur Frage, wie Wirtschaft ohne Wachstum denkbar sein könnte, wie die Frage der globalen Gerechtigkeit mit dem Postwachstumsgedanken verknüpft sein kann und wie sich Degrowth-Ideen und -Konzepte in konkretes kommunalpolitisches Handeln umsetzen lässt. Bekannt ist doch mittlerweile, dass wir als Erdbevölkerung mittlerweile die Reproduktionskapazität unserer Erde deutlich überschritten haben – so als ob wir fast 2 Erden zu unserer Verfügung hätten. Dabei ist die Verteilung zwischen den einzelnen Ländern und ihren Bevölkerungen natürlich höchstgradig ungleich.

Ein wesentliches Element für die Suche nach Lösungen ist dabei immer wieder die Veränderung, die in unseren Köpfen beginnen muss. Warum sind wir z.B. in unseren Nachrichtensendungen seit Jahren so fixiert auf Börsenkurse und BIP-Entwicklung anstatt nach Indikatoren menschlichen Wohlbefindens und sozialer Entwicklung zu schauen? Warum machen wir uns (lassen uns machen) in der Arbeitswelt so viel Druck, dass psychische Erkrankungen mittlerweile die Rückenleiden als Arbeitsausfallsursache Nr. 1 abgelöst haben? Sollte es uns nicht zu denken geben, dass seit vielen Jahren in unserem reichen Land trotz stetig steigender Wirtschaftsleistung und materiellem Reichtum die Zufriedenheit/das subjektive Glücksempfinden der Menschen nicht mehr wächst?

Als GRÜNE müssen wir diesen Fragen Raum geben und gemeinsam mit der vielfältigen Diskussion in der Zivilgesellschaft, wie sie beispielweise auf dem internationalen Degrowth-Kongress im September in Leipzig geführt wurde, Antworten suchen. Politik ist dabei gefordert, endlich wirtschaftspolitisch Rahmen zu setzen und Leitplanken überall dort einzuziehen, wo die planetarischen Grenzen überschritten werden und unsere Lebensgrundlagen z.B. in Bezug auf unser Klima und die Biodiversität bedroht sind. Der Markt allein regelt das nicht! Allerdings kann es auf diesem Weg durchaus hilfreich sein, marktwirtschaftliche Elemente und Anreize einzusetzen wie es ja durchaus erfolgreich zum Beispiel bei der Energiewende in Deutschland gelungen ist.

Daneben aber passiert schon eine ganze Menge in der Gesellschaft, was gar nicht von Politik geregelt wird, sondern „von unten“ entsteht – Sharing Economy, Crowdfunding, Urban Gardening, Reparatur-Netzwerke, Tauschkreise, Komplementär-Währungen, Upcycling, Cradle to Cradle, Bürger-Solarkraftwerke, Commons, Grundeinkommen, Gemeinwohl-Ökonomie, Urban Manufacturing, Open Source, Transition Towns …
Der Fortschrittsbegriff erfährt gerade einen grundlegenden Kulturwandel von der Gleichsetzung mit technischen Errungenschaften hin zu einer Gleichsetzung mit sozialen Innovationen.

Das macht Hoffnung in Zeiten, wo auch wir PolitikerInnen nicht die Weltformel für den Weg in die Zukunft anzubieten haben!

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Solar-Boom ausgebremst – Danke, Bundesregierung! http://www.peter-meiwald.de/solar-boom-ausgebremst-danke-bundesregierung/ http://www.peter-meiwald.de/solar-boom-ausgebremst-danke-bundesregierung/#respond Wed, 10 Jul 2013 04:50:25 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=908 ]]> Seit Jahren arbeiten Merkel, Rösler, Röttgen, Altmaier, Fuchs und die „großen 4“ der alten Energiewelt (E.on, Vattenfall, RWE und EnBW) Hand in Hand daran, trotz anderslautender Lippenbekenntnisse die Energiewende in Deutschland auszubremsen. Durch immer neue Ankündigungen zur Änderung des EEG, in den Raum geworfenen „Strompreisbremsen“ oder auch die Verweigerung, in der EU substantiell an einer Stützung der Preise für CO2-Verschmutzungsrechte zu arbeiten, hat diese Regierung zuerst daran mitgewirkt, beinahe die komplette deutsche Solarbranche in den Ruin zu treiben. Die Offshore-Windenergie ist aufgrund eines viel zu lange fehlenden Netzanschlussplanes weit hinter ihren Plänen zurück – ebenfalls mit verheerenden Folgen für viele Firmen und die Arbeitsplätze in unserer Region. Und selbst die vielerorts geplanten Investitionen in die sauberere Übergangstechnologie der hocheffizienten Gas-und Dampf-Kraftwerke rechnen sich in der gegenwärtigen Situation nicht, die Planungen werden auf Eis gelegt.

Vor Solarpark

Die Folgen:

  • Trotz eines Anstiegs der Anteils der Erneuerbaren an der Stromversorgung auf bald 26 % wird der CO2-Ausstoß des deutschen Strommixes wieder schlechter, da die abgeschriebenen Kohle-Dreckschleudern ohne große Belastung durch die CO2-Zertifikate deutlich billiger produzieren können als Gaskraftwerke
  • Besuch bei aleo solar

    Mit Dr. Hermann Iding, aleo solar AG

    Der Zubau neuer dezentral erzeugender Photovoltaik-Kraftwerke wird sich in diesem Jahr voraussichtlich gegenüber den Vorjahren halbieren. Verbliebene Modulhersteller wie z.B. aleo solar aus Oldenburg, das ich vor kurzem besuchte, schreiben rote Zahlen und haben massive Probleme, sich im Markt neu aufzustellen. Auf der einen Seite drücken chinesische Hersteller die Modulpreise immer mehr nach unten, auf der anderen Seite aber fehlen den deutschen Premium-Anbietern die verlässlichen Rahmenbedingungen, um ihre Stärken als System-Komplettanbieter und als Hersteller innvovativer Anwendungen für die Photovoltaik ausspielen zu können. Know-How und Arbeitsplätze dieser Zukunftsbranche drohen für unsere Region verloren zu gehen.

Doch die ungerechte Verteilung der Energiewende-Kosten zu Lasten der kleinen EnergieverbraucherInnen und zu Gunsten der umlagebefreiten Großverbraucher und Großkraftwerksbetreiber wird durch diese Politik der Merkel-Regierung nicht beendet.

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Dezentrale Solarspeicher – immer wichtiger für die Energiewende und technisch endlich verfügbar http://www.peter-meiwald.de/dezentrale-solarspeicher-informationsveranstaltung/ http://www.peter-meiwald.de/dezentrale-solarspeicher-informationsveranstaltung/#respond Wed, 03 Jul 2013 06:52:19 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=813 ]]> Große Resonanz fand kürzlich eine Informationsveranstaltung zu dezentralen Solarspeichern, zu der Westerstede Solar e.V. ins Westersteder Café ABRAXAS eingeladen hatte und die ich als Vorsitzender des Solarvereins moderieren durfte.

Der Ocholter Bernd Wever, Key-Account-Manager bei der Bosch Power Tec GmbH, referierte kompetent zu den aktuellen Entwicklungen der Lithium-Ionen-Technologie im Einsatz für die dezentrale Speicherung überschüssigen Solarstroms. In Kombination mit einer Photovoltaikanlage kann der lukrative Eigenverbrauch des dezentral auf dem Hausdach erzeugten Ökostroms von normalerweise ca. 25 % auf rund 80 % erhöht werden. Dies soll mit der neuen Bosch-Anlage batterieseitig 20 Jahre und länger mit einer definierten Leistung möglich sein. Dazu gibt es seit Mai diesen Jahres auch noch staatliches Fördergeld über das kfw-Programm 275 (Erneuerbare Energien-Speicher) und als zusätzliches Extra noch eine integrierte Notstromversorgung für den Haushalt.

Angesichts der deutlich gesunkenen Einspeisevergütung für neue Photovoltaikanlagen kann die Kombination mit einem solchen Eigenverbrauchsspeicher also zu einer klaren Verbesserung der Wirtschaftlichkeit der Anlage führen. Außerdem tut man mit der Installation dem Klimaschutz, der Begrenzung einer weiter steigenden EEG-Umlage und der Entlastung unserer Strom-Verteilnetze Gutes wie sich in der Diskussion nach dem Vortrag zeigte.

Einig war sich das Publikum auch in der Einschätzung, dass die Frage der Batterieentwicklung und der Stromspeicherung in der bisherigen Ausgestaltung der Energiewende von der Bundesregierung bisher stiefmütterlich behandelt wurde. Hier gibt es noch großen Nachholbedarf in Forschung, Entwicklung und kostengünstiger Produktion zukünftiger Speichersysteme. Bernd Wever konnte mit seinem Vortrag zumindest zeigen, dass es heute schon möglich ist, hier ein einsatzfähiges Produkt zu präsentieren.

Auch wenn feigenblattartig jetzt das KfW-Speicherprogramm aufgelegt wurde, der bürokratische Aufwand für interessierte InvestorInnen ist angesichts der relativ geringen Fördersumme wieder einmal erschreckend groß, zumal die Förderung nicht direkt als Zuschuss, sondern an einen Förderkredit gebunden ausgezahlt wird. Bei entsprechendem politischen Willen wären hier ganz andere Verfahren möglich.

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