Bürgerinitiativen – Peter Meiwald http://www.peter-meiwald.de Bundestagsabgeordneter für BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Tue, 26 Sep 2017 21:44:11 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.8.2 Küstenautobahn braucht kein Mensch http://www.peter-meiwald.de/kuestenautobahn-braucht-kein-mensch/ http://www.peter-meiwald.de/kuestenautobahn-braucht-kein-mensch/#respond Mon, 15 Jun 2015 15:32:40 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=6052 ]]> Geht’s nach Olaf Lies, Niedersachsens Wirtschaftsminister, geht es wieder einmal mit der Küstenautobahn endlich los, denn Lies hat das sogenannte Planfeststellungsverfahren* in Gang gesetzt. Das ist aus aufgeklärter Bürgersicht inhaltlich nicht gut zu heißen, denn gerade wird der Bundesverkehrswegeplan überarbeitet, in dem zunächst die bisher angemeldeten Altprojekte einer neuen Bewertung zugeführt werden sollen. Das Niedersächsische Wirtschaftsministerium verschleudert aber für dieses Verfahren nun schon wieder Gelder, bevor überhaupt geklärt ist, ob der Bund dieses ökologisch, finanziell und verkehrlich überflüssige Projekt überhaupt möchte.

In der offenen Geestlandschaft gegen die geplante Küstenautobahn demonstrieren.

In der offenen Geestlandschaft gegen die geplante Küstenautobahn demonstrieren.

In Wiefelstede-Dringenburg im Landkreis Ammerland gab es jetzt eine kleine Demonstration, in deren Verlauf wir A20-Gegner_innen den geplanten Trassenverlauf mit Schildern in der Landschaft sichtbar gemacht haben. In der offenen Geestlandschaft ist mir wieder einmal deutlich geworden, wie groß der geplante Umwelteingriff für dieses mehr als fragliche Prestigeprojekt wäre. Schade, wenn sich der niedersächsische Verkehrsminister Olaf Lies da so unbelehrbar ist und sich vor den Karren der Baulobby spannen lässt. Und wie dreist CDU und SPD die Öffentlichkeit über die Medien glauben lassen, diese Autobahn sei in greifbare Nähe gerückt.

Dabei müssten die für die A20 nötigen Milliarden dringend in den Erhalt der bestehenden Infrastruktur fließen. Perfide ist – und darauf konnte ich bei der Demo die Teilnehmenden kurz hinweisen – dass die Bundesregierung gerade dabei ist, unter der Überschrift „Neue Öffentlich-Private-Partnerschaft“ (ÖPP – V-Modell) der Versicherungswirtschaft im Straßenbau neue Renditemöglichkeiten zu ermöglichen – auf Kosten der Steuerzahler_innen wie auch der Natur und der betroffenen Menschen. Die Idee ist, Gelder von Versicherungskunden, für die es in der aktuellen Niedrigzinsphase sonst kaum noch lukrative Anlagemöglichkeiten gibt, für den Straßenbau zu nutzen. Straßen sollen damit gebaut und „verfügbar“ (deshalb „V-Modell) gehalten werden. Die jährliche Bezahlung aus dem Bundeshaushalt erfolgte dann unabhängig von Nutzerzahlen und Mauteinnahmen. Der Nachweis des verkehrlichen Bedarfes bzw. einer absehbaren Nutzung wäre damit für die Investoren überflüssig, da sie kein unternehmerisches Risiko dafür übernähmen. Neue Straßen entstünden dann nicht mehr für den Verkehr, sondern zur Absicherung der Renditen privater Rentenversicherungen. Ein weiterer Baustein der Umverteilung von unten nach oben – und das auch noch auf Kosten von Natur und Mensch! Als GRÜNE wollen wir die dazu nötige Gesetzesänderung unbedingt verhindern.

Ich mag an dieser Stelle gar nicht die vielen weiteren Gründe gegen die Küstenautobahn auflisten, diese sind seit vielen Jahren bekannt. Ich möchte vielmehr mich bei allen denjenigen bedanken, die sich seit Jahren öffentlich für unsere Natur engagieren und dies auch in Dringenburg eindrücklich wieder vermittelt haben. Gemeinsam müssen wir jetzt in Niedersachsen wieder einmal dieser SPD unseren Protest vermitteln.

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*Bedeutsame Verkehrsbauvorhaben greifen regelmäßig in vorhandene tatsächliche Verhältnisse ein und berühren bestehende Rechtsverhältnisse (z. B. Eigentum). Zur umfassenden Problembewältigung aller durch diese Vorhaben betroffenen öffentlich-rechtlichen und privaten Belange sieht der Gesetzgeber die Durchführung eines Planfeststellungs- bzw. Plangenehmigungsverfahrens vor. An dieser Stelle will ich gar nicht weitere Gründe dagegen auflisten, diese sind seit vielen Jahren bekannt. Ich möchte vielmehr mich bei allen denjenigen bedanken, die sich seit Jahren öffentlich für unsere Natur engagieren und dies auch in Dringenburg eindrücklich wieder vermittelt haben. Gemeinsam müssen wir jetzt in Niedersachsen dieser SPD unseren Protest ermitteln. Das war (wieder einmal) ein guter Start.

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Widerstand wächst – 500 Menschen protestieren gegen Massenkuhstall in Kleibrok http://www.peter-meiwald.de/widerstand-waechst-gegen-massenkuhstall-kleibrok/ http://www.peter-meiwald.de/widerstand-waechst-gegen-massenkuhstall-kleibrok/#respond Sun, 04 Aug 2013 17:45:59 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=1281 ]]> Der Widerstand gegen den geplanten Riesenstall in Kleibrok wird stärker und bunter. Rund 500 Menschen aller Generationen versammelten sich am Montag vor dem Rasteder Rathaus, um ihrem Unmut gegen die völlig überdimensionierte Planung eines Milchviehstalls direkt am Rasteder Ortsrand Ausdruck zu verleihen.

Demo gegen Massenkuhstall in Kleibrok 1

Drinnen tagten Investor, Landrat und Gemeinderat hinter verschlossenen Türen, um – leider ohne Beteiligung der Bürgerinitiative nach Lösungen für diesen Konflikt zu suchen, der die Gemeinde seit Wochen erschüttert. Vergeblich warteten die DemonstrantInnen mit ihren selbstgemalten Transparenten wenigstens auf eine Begrüßung durch „ihren“ Bürgermeister.

Demo gegen Massenkuhstall in Kleibrok 2

Doch das Engagement der aktiv gewordenen Bürgerinnen und Bürger Rastedes läßt sich davon nicht beirren. Diskutiert wird in der Zwischenzeit nicht mehr nur über die unglaubliche Größe eines Stalls für 918 Kühe, die in ihrer Masse keinen Weidegang mehr haben könnten und so wohl überwiegend auf Importfutter angewiesen wäre. Die Menschen befassen sich immer mehr mit vielen Fragen, die sich fast automatisch auftun, wenn man beginnt, sich mit dieser Art der agroindustriellen Tierhaltung zu beschäftigen:

  • wer braucht diese zusätzlichen Milchmassen oder werden andere, kleinere bäuerliche Milchviehbetriebe verdrängt?
  • wie soll das Grundwasser in diesem sensiblen Bereich am Rand des Hankhauser Moores die zu erwartenden enormen Güllemengen verkraften?
  • woher stammt das Trinwasser für die vielen Tiere?
  • warum muss bei der Aufstellung eines Windrades ein Vorsorgeabstand von 600 m zur Wohnbebauung eingehalten werden, während ein solcher Stall, von dem deutlich stärkere Emissionen ausgehen, in 160 m Entfernung zu bestehender Siedlung genehmigungsfähig ist?
  • welche Verantwortung für solche Planungen liegen auch bei und Konsumentinnen und Konsumenten, die vielfach billiges Fleisch und billige Milchprodukte beim Discounter suchen?

Demo gegen Massenkuhstall in Kleibrok 3

Viele weitere Fragen werden die Bürgerinitiative in den nächsten Wochen noch begleiten, auch wenn es offenbar erste Bewegung in der Planungssituation gibt, nachdem der Investor am Dienstag angekündigt hat, seinen Bauantrag zurückzuziehen. Eine Zeit der Besinnung und neuer Orientierung täte der Situation jetzt sicherlich gut, um gemeinsam zu einer Lösung zu kommen, die die Interessen der Menschen im Ort, der Tiere, um die es in einem solchen Stall ja geht, und der Landwirtsfamilie berücksichtigt!

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