Jahreswohlstandsbericht – Peter Meiwald http://www.peter-meiwald.de Bundestagsabgeordneter für BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Tue, 26 Sep 2017 21:44:11 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.8.2 Jahreswohlstandsbericht 2017 http://www.peter-meiwald.de/jahreswohlstandsbericht-2017/ http://www.peter-meiwald.de/jahreswohlstandsbericht-2017/#respond Thu, 30 Mar 2017 15:46:09 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=11678 ]]> Wenn Bundeskanzlerin Merkel und Wirtschaftsminister Gabriel den Jahreswirtschaftsbericht der Bundesregierung vorstellen fokussiert sich seit Jahrzehnten der Bericht ausschließlich  auf Wirtschaftswachstum und Beschäftigungsentwicklung. Ich finde: Diese Zahlen zeigen nur die halbe Wahrheit über unseren Wohlstand.

Denn es ist nicht nur das Wachstum der Gesamtproduktion, das eine erfolgreiche Wirtschaft auszeichnet. Sie muss die Lebensqualität aller Bürger*innen auch wirklich verbessern und darf ihre eigenen Grundlagen nicht zerstören, weder die sozialen noch die ökologischen. Wirtschaftswachstum auf Kosten von Mensch, Natur und Umwelt schafft keinen echten Wohlstand. Möchte ich wissen, wie sich der Wohlstand in Deutschland entwickelt hat, muss ich also genauer hinschauen. Unser GRÜNER Jahreswohlstandsbericht tut dies. Mit ihm präsentieren wir eine neue Form der Wirtschaftsberichterstattung. Wohlstand schließt hier auch die sozialen und die ökologischen Potenziale mit ein.

Eine GRÜNE Marktwirtschaft ist nicht blindem, rein quantitativem Wachstum verpflichtet. Ökologie und Ökonomie gehören für mich zusammen. Das Ziel heißt ressourcenschonendes Wirtschaften: Mit modernen Technologien und minimalem Einsatz von Rohstoffen und Energie gilt es Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln.

Das ist auch ein Gebot der Generationengerechtigkeit – wir dürfen unseren heutigen Wohlstand nicht zu Lasten künftiger Generationen erzielen. Der Umstieg auf Umwelt zugute, sondern

  • stärkt die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft und
  • sichert und schafft Arbeitsplätze.

Das Bruttoinlandsprodukt ist kein gutes Maß für Wohlstand und Lebensqualität und wird trotzdem als einziger Wachstumsindikator verwendet. Da die Große Koalition die Forderungen nach einem neuen Wohlstandsmaß weiterhin ignoriert, ist die GRÜNE Bundestagsfraktion tätig geworden und veröffentlicht einen eigenen Jahreswohlstandsbericht. Dieser Bericht umfasst auch soziale und ökologische Aspekte und berücksichtigt so viel mehr die Faktoren, die Wohlstand und Lebensqualität ausmachen.

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Regionalentwicklung und Kommunalpolitik anders denken http://www.peter-meiwald.de/regionalentwicklung-und-kommunalpolitik-anders-denken-eine-diskussion-um-postwachstum/ http://www.peter-meiwald.de/regionalentwicklung-und-kommunalpolitik-anders-denken-eine-diskussion-um-postwachstum/#comments Fri, 20 May 2016 16:52:07 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=9041 ]]> v.r.n.l.: Anja Humburg, Dr. Julia Verlinden MdB & ich

v.r.n.l.: Anja Humburg, Dr. Julia Verlinden MdB & ich

Eine Diskussion um Postwachstum

Mit den Grenzen des Wachstums und vor allem den Grenzen unserer Ressourcen und der Belastbarkeit von Umwelt und Natur, müssen wir für die Zukunft ein neues „Gesellschaftsmodell“ entwickeln, bei dem die Wirtschaft der Natur angepasst wird und nicht umgekehrt.

Schon jetzt werden beispielsweise in Deutschland pro Kopf viermal so viele Ressourcen verbraucht, wie uns global gesehen eigentlich zur Verfügung stehen würden. Zu einer diesbezüglichen Abendveranstaltung im Ostbahnhof in Dannenberg hatte mich meine Kollegin und dort heimische grüne Bundestagsabgeordnete, Dr. Julia Verlinden eingeladen. Außer ihr und mir als umweltpolitischem Sprecher der Fraktion dabei: die Umweltwissenschaftlerin und Journalistin Anja Humburg sowie Reinhard Siebolds, Sprecher vom Grünen Ortsverband Elbtalaue.

In der Diskussion wurde deutlich. dass auch im Wendland ist der „ökologische Fußabdruck“ unseres Lebens und Wirtschaftens zu groß ist. Die Menge des CO2– Ausstoßes pro Person beispielsweise ist hier nicht bedeutend niedriger als im Rest von Deutschland – und damit noch deutlich zu hoch, wenn wir eine enkeltaugliche Zukunft anstreben.

In meinem Beitrag skizzierte ich einmal mehr das Ziel der doppelten Entkopplung: Wirtschaftliche Entwicklung muss viel stärker als bisher vom Ressourcenverbrauch entkoppelt werden, damit dieser nicht weiter steigt, sondern sinken kann. Außerdem – hierauf weisen wir als grüne Bundestagsfraktion ja auch mit unserem Jahreswohlstandsbericht hin – ist es sinnvoll und erstrebenswert, Lebensqualität von Wirtschaftswachstum zu entkoppelt.

Die Umweltwissenschaftlerin und Journalistin Anja Humburg verwies in der Diskussion darüber hinaus auf diverse positive Praxisbeispiele, wie etwa der gemeinschaftsorientierten Landwirtschaft (CSA) in Tangsehl. Dort werden deren Mitglieder mit Früchten der Saison versorgt und zahlen dafür einen festen Monatsbeitrag. Sie forderte ein „essentielles Praktizieren von postkollapsfähigen Kulturtechniken“, und betonte, dass in diesem Fall Gruppen der Bevölkerung weiter als die Politik seien. Die „Degrowth-Bewegung“ hat demnach schon eine große Breite und Dynamik erreicht. Gerade unter jungen Leuten ist das Bewusstsein für ein Ende des Wachstums weit verbreitet.

Reinhard Siebolds stellte des Weiteren den Bezug zur kommunalpolitischen Ebene her. Er forderte die Rekommunalisierung von wichtigen Diensten der Daseinsvorsorge. Für ihn ist es eine kulturelle Lebensstilfrage, sich wieder mehr auf regionale Kreisläufe zu besinnen.

Die Diskussion mit dem Publikum drehte sich um philosophische Grundsatzfragen einerseits, aber auch um konkrete praktische Beispiele und Herausforderungen vor Ort.  Die Debatte wird auch im Wendland fortgesetzt werden: So soll das Thema beispielsweise im Rahmen des „Masterplan Klimaschutz“ weiter bearbeitet werden. Dafür ist geplant eine Arbeitsgruppe Suffizienz beim Landkreis einzurichten, die weitere Schritte für die praktische Umsetzung erarbeiten will.

Julia Verlinden zog als Moderatorin abschließend ein positives Resümee: „Es bleibt unser Ansporn, die Lebensqualität im ländlichen Raum zu erhöhen und dies nicht auf Kosten der Natur oder zukünftigen Generationen. Das Wendland hat sowohl durch seine natürliche Vielfalt, als auch durch seine kreativen Menschen die besten Voraussetzungen für eine spannende gesellschaftliche Transformation und für Pioniere einer ganz neuen Postwachstums-Kultur.“ Dem kann ich mich nur anschließen, und hinzufügen, dass dies selbstverständlich auch nicht minder für meine Region Weser-Ems gilt.

Herzlichen Dank noch einmal für die Einladung zu diesem produktiven und spannenden Abend!

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