Kohleausstieg – Peter Meiwald http://www.peter-meiwald.de Bundestagsabgeordneter für BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Tue, 26 Sep 2017 21:44:11 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.8.2 Kohleausstieg geht sofort los! http://www.peter-meiwald.de/kohleausstieg-geht-sofort/ http://www.peter-meiwald.de/kohleausstieg-geht-sofort/#respond Tue, 29 Aug 2017 11:11:25 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=12969 ]]>

Von der Anti-Atombewegung zur Anti-Kohlebewegung wie etwa das Aktionsnetzwerk Ende Gelände, das sich als „ein aufrüttelndes Signal zum Ausstieg aus einer zerstörerischen Technologie, für den globalen Erhalt der Umwelt und für gelebte Solidarität mit unseren Mitmenschen weltweit, insbesondere denen, die schon heute vom Klimawandel bedroht sind“ versteht und am vergangenen Wochenende gegen die Braunkohletagebaue im rheinischen Revier protestiert hat.

Lassen wir Grüne die Braunkohleregionen im Stich?

Wichtig für die Braunkohleregionen ist zunächst einmal Planungssicherheit. Wenn wir heute endlich (und das verweigert die Bundesregierung seit 4 Jahren) einen verbindlichen Kohleausstiegsplan festschreiben würden, könnten sich Unternehmen, Arbeitnehmer*innen, Familien etc auf die notwendigen Veränderungen einstellen.

Aktuell können sie das nicht, weil ihnen verantwortungslose Politiker*innen aus SPD, CDU, FDP und LINKE vorgaukeln, die kimaschädliche Kohleverstromung ließe sich noch bis 2040 oder sogar über 2050 hinaus fortsetzen. Das verhindert notwendige Struktuanpassungsplanungen und Investitionen.

Was wäre an Perspektive für die Menschen zu erwarten?

Zu allererst muss man sich klar machen, dass es gar nicht um so viele Arbeitsplätze geht (etwa 22.000 in allen Braunkohlegebieten zusammen direkt zzgl indirekte Beschäftigungseffekte). Das ist nicht einmal die Hälfte der Arbeitsplätze, die in den letzten 5 Jahren in der Erneuerbaren-Branche durch CDU/CSU, FDP und auch SPD zerstört wurden.

Trotzdem ist natürlich jeder verloren gehende Job ein tragischer Einzelfall. Hierzu ist zu sagen, dass in dem Zeithorizont bis 2030 sowieso ein wesentlicher Teil in den wohlverdienten Ruhestand gehen wird. Ein weiterer Teil wird noch über viele Jahre in Aufräumarbeiten, Denaturierung und Management der „Ewigkeitsfolgen“ benötigt werden (so ist z.B. bis heute nicht klar, was passiert, wenn die Entwässerungspumpen der Tagebaue irgendwann abgeschaltet würden und wie man das in den Griff bekommen könnte,…)

Für die übrigen Arbeitskräfte wäre es wichtig, dass bereits heute damit begonnen wird, aktiv Strukturanpassungen auf den Weg zu bringen. Angesichts des Fachkräftemangels in Teilen unseres Landes müsste es gelingen, entsprechende neue, zukunftsfähige Jobs in die Regionen zu holen. Im Bereich der Speichertechnologien z.B. haben wir ja riesigen Nachholbedarf.

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Minamata-Übereinkommen zu Quecksilber http://www.peter-meiwald.de/minamata-uebereinkommen-zu-quecksilber/ http://www.peter-meiwald.de/minamata-uebereinkommen-zu-quecksilber/#comments Wed, 17 May 2017 08:27:33 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=12081 ]]> Die nach jahrelanger Vorarbeit wurde im Oktober 2013 Minamata-Übereinkommen zu Quecksilber unterzeichnet. Als erster Unterzeichnerstaat haben die USA bereits am 6. November 2013 das Übereinkommen ratifiziert. Mittlerweile sind 43 Staaten hinzugekommen, darunter auch Burkina Faso, China, Japan und Kanada.

Dieses internationale Übereinkommen ist sehr wichtig, denn die Auswirkungen von Quecksilber auf die Gesundheit sind gravierend. Nun wird die Konvention endlich auch von Deutschland ratifiziert und umgesetzt.

In der Antwort auf eine Kleine Anfrage von mir hat die Bundesregierung 2014 zugesagt die das Ratifizierungsgesetz zum Minamata-Übereinkommen in die Abstimmung zwischen den zuständigen Ressorts der Ministerien zu geben. Wir Grüne haben  dann 2016 die Bundesregierung mit unserem Antrag aufgefordert, endlich die erforderlichen Schritte zur Ratifizierung in die Wege zu leiten.

Es ist zwar zu begrüßen, dass Deutschland das Übereinkommen nun ratifiziert. Allerdings stellen sich mir durchaus einige Fragen: Warum ist Deutschland bei einem umweltpolitischen Thema mal wieder Nachzügler? Wieso fehlt ein Fahrplan zur Umsetzung der Konvention völlig, obwohl die Bundesregierung mehr als 3 Jahr dafür Zeit hatte?

Quecksilberausstieg einleiten

Laut dem Umweltinformationsportal des Bundes wurde von 2013 bis 2015 über 20 Tonnen Quecksilber in die Luft emittiert. Angesichts dieser Tatsache ist das, was die Bundesregierung betreibt nicht Regieren mit ruhiger Hand, sondern fast schon fahrlässige Körperverletzung.

Was wir dringend brauchen ist ein Fahrplan für den Quecksilberausstieg, wie etwa das Gutachten einer medienübergreifenden Quecksilber-Minderungsstrategie für Nordrhein-Westfalen aus 2016. Dieses zeigt auf, was alles möglich ist.

Es ist endlich an der Zeit in den Kohleausstieg einzusteigen, die emissionsrechtlichen Ausnahmen für Kohlekraftwerke zu streichen und die gleichen Grenzwerte für Quecksilberemissionen aus Kohlekraftwerke wie in den USA einzuführen. So könnte die Bundesregierung quasi zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Die klimapolitischen Ziele erfüllen und die Bevölkerung für Quecksilberemission schützen.

Die Bundesregierung sollte den Beispielen Schweden und Norwegen folgen, die Amalgamfüllungen bereits verboten haben. Und sich die Studie im Auftrag der EU-Kommission zur Abschätzung der Auswirkung verschiedener Handlungsoptionen bezüglich Zahnamalgam zu eigen machen. Diese hat festgestellt, dass ein Verbot gesamtwirtschaftlich die vorteilhafteste Lösung wäre.

Hintergrundinformationen:

Kleine Anfrage Nationale Umsetzung der Minamata-Konvention zu Quecksilber

Antrag Minamata-Konvention zu Quecksilber unverzüglich ratifizieren

Gutachten im Rahmen der Entwicklung einer medienübergreifenden Quecksilber-Minderungsstrategie für Nordrhein-Westfalen

Study on the potential for reducing mercury pollution from dental amalgam and batteries

Hier findet ihr die Liste der Länder, die das Minamata-Übereinkommen ratifiziert haben

Entwurf eines Gesetzes zu dem Übereinkommen von Minamata vom 10. Oktober 2013 über Quecksilber (Minamata-Übereinkommen)

 

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Einstimmiges Votum für Peter Meiwald http://www.peter-meiwald.de/einstimmiges-votum-fuer-peter-meiwald/ http://www.peter-meiwald.de/einstimmiges-votum-fuer-peter-meiwald/#respond Wed, 18 Jan 2017 15:28:43 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=11069 ]]> Die beiden GRÜNEN-Kreisverbände Cloppenburg und Vechta haben sich auf ihrer gemeinsamen Kreismitgliederversammlung am 14. Januar 2017 in Cappeln ein einstimmiges Votum für eine erneute aussichtsreiche Listenkandidatur von mir zur Bundestagswahl 2017 ausgesprochen.

In meiner Rede stellte ich drei Schwerpunktthemen für den Bundestagswahlkampf in den Vordergrund: Klimawandel, Mobilität und Bürgerversicherung.

Nach dem Atomausstieg muss der Kohleausstieg sofort begonnen und mit einem klaren Zeitplan verbindlich festgeschrieben werden, um den CO2-Ausstoß wirksam zu verringern und gleichzeitig Planungssicherheit für die Unternehmen zu erreichen. Je später wir beginnen, Kohlekraftwerke stillzulegen, desto früher muss das letzte Kraftwerk abgeschaltet werden. Solche Brüche für die Regionen und die Beschäftigten wollen wir GRÜNEN vermeiden.

Der Verkehrssektor hat seit 1990 absolut keinen Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Doch noch immer setzt das Verkehrsministerium auf weiteren Straßenbau wie bei der E233, anstatt sich endlich um umweltfreundliche, vernetzte Mobilitätskonzepte zu kümmern.

Die Bürgerversicherung sehe ich als wichtigen Schritt zu mehr sozialer Gerechtigkeit. Ich fordere, dass sämtliche Einkommensarten zur Finanzierung von Kranken- und Rentenversicherung herangezogen werden. Es kann nicht sein, dass einige nur aus Kapitalerträgen wunderbar leben und sich aus der sozialen Verantwortung stehlen, während andere trotz harter Arbeit über Jahrzehnte am Ende schlecht versorgt sind.

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Energiewende auf Abstellgleis http://www.peter-meiwald.de/energiewende-auf-abstellgleis/ http://www.peter-meiwald.de/energiewende-auf-abstellgleis/#respond Fri, 11 Nov 2016 11:03:45 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=10438 ]]> Klimaschutzplan 2050 wurde einfach vond er Tagesordnung des Kabinetts der Bundesregierung abgesetzt

Der Klimaschutzplan 2050 wurde einfach von der Tagesordnung des Kabinetts der Bundesregierung abgesetzt

Angesichts der geplatzten Verhandlungen zum Klimaschutzplan 2050 bin ich echt verärgert: Wer sich dem Kohleausstieg verweigert, der hätte das Pariser Klimaabkommen nicht unterzeichnen dürfen. Mit der erneuten Blockade des Klimaschutzplans schiebt die Bundesregierung die Energiewende endgültig auf das Abstellgleis. CDU/CSU und weite Teile der SPD verweigern sich anzuerkennen, dass in den nächsten Jahren weniger Kohle und Erdöl in Deutschland verbrannt werden muss. Genau diese Realitätsverweigerung führt letztlich zu den Strukturbrüchen, die Union und SPD vorgeblich vermeiden wollen. Dass Sigmar Gabriel die Klima-Querulanten der Union beim Thema Kohleausstieg rechts überholte, ist ein absolutes Armutszeugnis der SPD. Damit demontierte er seine Parteifreundin Hendricks und die Glaubwürdigkeit deutscher Klimapolitik.

Wir GRÜNEN haben deswegen einen Antrag gestellt, der den Klimaschutz entscheidend voranbringen soll:

http://dipbt.bundestag.de/doc/btd/18/102/1810249.pdf

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Mehrheit der Deutschen will schnell raus aus der Kohle und mehr Klimaschutz http://www.peter-meiwald.de/mehrheit-der-deutschen-will-schnell-raus-aus-der-kohle-und-mehr-klimaschutz/ http://www.peter-meiwald.de/mehrheit-der-deutschen-will-schnell-raus-aus-der-kohle-und-mehr-klimaschutz/#respond Thu, 29 Sep 2016 15:21:19 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=10254 ]]> Oft sind die Menschen im Denken schon viel weiter, als die Bundesregierung glaubt. So finde ich die Ergebnisse einer Umfrage für den WWF bemerkenswert: 66 Prozent der Befragten wollen einen mehr oder weniger schnellen Ausstieg aus der Kohle, nur neun Prozent wollen nicht, dass die Kohlekraftwerke abgeschaltet werden. Doch da hält sich die Bundesregierung bedeckt, nicht einmal im Klimaschutzplan 2050 gibt es eine explizite Festlegung auf den Kohleausstieg und einen Zeitplan, der endlich für alle Akteure die nötige Planungssicherheit schaffen würde.

Mehr als die Hälfte der Befragten – 53 Prozent – sagte, dass Deutschland viel mehr tun müsse, um international Vorreiter im Klimaschutz zu bleiben. 66 Prozent beurteilen das Engagement der Regierung in Berlin als schwach oder bestenfalls mittelmässig. Spätestens mit dem Klimaabkommen von Paris erleben wir eine Bundesregierung, die ihren Worten keine entsprechenden Taten folgen lässt. Damit macht sie Deutschland auf internationaler Bühne unglaubwürdig und spornt eher die Staaten an, die es mit Klimaschutz eh nicht so ernst meinen. Selbst bei der Ratifizierung hat sich unser Land von China oder den USA, die lange Zeit ja als Bremser galten, überholen lassen. Wer ist hier also momentan wirklich Vorreiter?

Zum Schluß noch diese Zahl: 80 Prozent der Deutschen halten ein Klimaschutzgesetz für wichtig, etwa jeder Vierte (23 Prozent) für gar „äusserst wichtig“. Also, liebe Bundesregierung: Auf was wartet Ihr noch? Traut Euch endlich!​

Zum Nachlesen der Klimaschutzgesetzantrag unserer Fraktion: Klimaschutzgesetzantrag

So sieht unser Kohleausstiegsplan aus: http://www.peter-meiwald.de/?p=7563

]]> Wenn der Klimawandel sichtbar wird, wenn der Klimawandel erfahrbar wird, wenn ich selber sehe und spüre, dass sich Temperaturen wahrnehmbar verändern und Niederschläge bedrohlich intensiv alles mit sich reißen, dann, erst dann, erkennen die meisten Menschen an, dass sich die Natur wehrt, dass sie durch den Menschen so aus dem Gleichgewicht gebracht worden ist, dass diese selber um ihr Leben fürchten müssen. Das ist ein irrationales Verhalten und mit dem heutigen Angebot von Informationen nicht zu entschuldigen, doch es ist so: Den meisten Menschen ist die Klimakrise immer noch so weit weg, dass sie dafür eigenes Verhalten und eigene Gewohnheiten nicht zu ändern schaffen.

Wenn sich die Staatengemeinschaft dazu verpflichtet, den Ausstoß an Treibhausgasen bis Mitte des Jahrhunderts um 40% gegenüber 2010 zu senken, dann hätte sie das internationale Zwei-Grad-Ziel in ein globales CO2-Minderungsziel überführt. Das wäre in meinen Augen ein Erfolg, auch wenn die Gefahren des Klimawandels dadurch noch nicht gebannt wären.

Wenn sich die Staatengemeinschaft dazu verpflichtet, den Ausstoß an Treibhausgasen bis Mitte des Jahrhunderts um 40% gegenüber 2010 zu senken, dann hätte sie das internationale Zwei-Grad-Ziel in ein globales CO2-Minderungsziel überführt. Das wäre in meinen Augen ein Erfolg, auch wenn die Gefahren des Klimawandels dadurch noch nicht gebannt wären.

Der notwendigen Betroffenheit näher bringt uns der sehr beeindruckende Film „Chasing Ice“ des us-amerikanischen Naturfotografen James Balog, dessen Aufnahmen den Klimawandel sichtbar machen, indem er zeigt, wie und mit welcher erschreckenden Geschwindigkeit Gletscher schmelzen. Was die Natur in 800.000 Jahren mal mehr mal weniger im Gleichgewicht gehalten hat, bringt die Spezies Mensch in 200 Jahren Industrialisierung völlig aus dem Gleichgewicht: den CO2-Gehalt in der Luft. Der folgende Meeresspiegelanstieg wird die Menschen in den armen Küstenländern wie Bangladesh besonders hart und direkt treffen. Doch auch Dürren in vielen anderen Ländern werden viele Menschen zwingen, ihre angestammten Siedlungsgebiete und Äcker zu verlassen. Millionen von Klimaflüchtlingen werden die Folge sein, wenn wir nicht schnellstens durch aktiven Klimaschutz, Kohleausstieg und z.B. auch einem völlig veränderten Mobilitätsverhalten reagieren.

Bei zwei grünen Kinoabenden im Kulturspeicher in Leer und im Abraxas in Westerstede haben wir die Pariser Klimakonferenz mit diesem Film begleitet, an den sich jeweils noch ausgedehnte Diskussionen mit den Besucher*innen zu dem, was wir tun können und müssen, anschlossen.

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Umweltministerin scheitert an eigenen Kolleg*innen http://www.peter-meiwald.de/umweltministerin-scheitert-an-eigenen-kolleginnen/ http://www.peter-meiwald.de/umweltministerin-scheitert-an-eigenen-kolleginnen/#respond Thu, 03 Dec 2015 16:01:22 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=7481 ]]> Da legt Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) einen Kohleausstiegsfahrplan vor, der in den kommenden 20 bis 25 Jahren umgesetzt werden soll, und „meine“ heimischen MdB-Kolleg*innen Dennis Rohde (SPD), Stephan Albani (CDU) und Barbara Woltmann (CDU) verweigern der eigenen Ministerin ihre Zustimmung. Ich fasse es nicht! Bei jeder öffentlichen Veranstaltung im Landkreis Ammerland und in Oldenburg beteuern sie mit treuem Augenaufschlag ihre Bemühungen für den Klima- und den Umweltschutz und jetzt das!

Umweltministerin Hendricks verkündete fünf Tage vor Beginn der Welt-Klimakonferenz in Paris, dass Deutschland den Ausstieg aus der Kohleverstromung hinbekommen muss. Dies wäre ein wichtiges Signal für ernsthaften Klimaschutz. Doch die Abgeordneten Rohde, Albani und Woltmann stimmten gegen den Antrag von uns zum Kohleausstieg auf Grundlage der Äußerungen der Bundesumweltministerin und damit gegen ihre eigene Ministerin bzw. Parteikollegin.

Diese Abstimmung zeigt, dass Barbara Hendricks immer mehr zur Ankündigungsministerin wird, dem nichts folgt. Innerhalb dieser Großen Koalition fehlt der politische Wille, aus der klimaschädlichsten Form der Stromerzeugung – der Kohle – auszusteigen und gleichzeitig die Energiewende endlich wieder auf die Spur zu bringen.

Besonders angesichts der derzeit stattfinden Weltklimakonferenz in Paris ist dies ein Armutszeugnis für die Bundesregierung. Während Merkel, Hendricks und Co. auf internationaler Bühne für mehr Klimaschutz plädieren, stimmt die Große Koalition, und auch die Abgeordneten Rohde, Albani und Woltmann, gegen ihre eigenen internationalen Ankündigungen und betreiben national damit genau das Gegenteil.

Das ist ein Schlag ins Gesicht für jeden ernsthaften Klimaschutz. Es hat rein gar nichts mit dem zu tun, was Frau Merkel und Frau Hendricks zum Thema Dekarbonisierung in den letzten Monaten gesagt haben. Das ist ein Kniefall vor der Kohlelobby und ein Affront gegen die Verhandlungen auf der Pariser Klimakonferenz. Mit der Ablehnung gegen den Kohleausstieg zementieren Union und SPD die fossile Abhängigkeit. Statt einer Laufzeitverlängerung und Subventionierung der klimaschädlichen Kohle auf Kosten der Umwelt und der Stromkund*innen, müssen Union und SPD in Erneuerbare Energien und Energieeffizienz investieren und damit Vorbild auf der Klimakonferenz sein. Doch durch das Abstimmungsverhalten von Rohde, Albani und Woltmann stellt sich heraus, dass sie nicht Lösung, sondern Teils des Problems für mehr Klimaschutz sind.

Ich freue mich schon jetzt auf den nächsten gemeinsamen Termin im Wahlkreis.

 

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Quecksilberbelastung von Gewässern http://www.peter-meiwald.de/quecksilberbelastung-von-gewaessern/ http://www.peter-meiwald.de/quecksilberbelastung-von-gewaessern/#respond Fri, 11 Sep 2015 08:41:55 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=6726 ]]>
[Andreas Hermsdorf/ pixelio.de]

[Andreas Hermsdorf/ pixelio.de]

Kohlekraftwerke emittieren Unmengen an Schadstoffen, die sich negativ auf die Umwelt und die Gesundheit des Menschen auswirken. Einer der schädlichsten Stoffe, für dessen Ausstoß Kohlekraftwerke maßgeblich verantwortlich sind, ist Quecksilber.

Bei Quecksilber wird zwischen anorganischen und organischen Verbindungen unterschieden. Anorganische Verbindungen können bei einer Aufnahme zu akuten Vergiftungen mit Todesfolge führen.

Organische Verbindungen sind mehr als hundert Mal so giftig. Besonders problematisch ist dabei Methylquecksilber, das in großen Mengen auf Emissionen aus Kohlekraftwerken zurückzuführen ist. Der Schadstoff findet sich in der Luft, auf Äckern und in Gewässern wieder.

Über Nahrungsmittel, wie z. B. Fisch oder bestimmte Pilzsorten, gelangt das Gift schließlich in die Nahrungskette, wo es der Gesundheit erheblich Schaden zufügen kann.

Wie aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage von mir zum Thema „Quecksilberbelastung von Gewässern in Deutschland“ hervorgeht, haben die Quecksilberemissionen aus Verbrennungsanlagen jeglicher Art dazu geführt, dass die Umweltqualitätsnorm für Quecksilber in Fischen der Flüsse Rhein, Saar, Elbe, Mulde, Saale und Donau dauerhaft und flächendeckend um das 5- bis 15-fache überschritten ist.

Kohleindustrie den Stecker ziehen!

Quecksilberemissionen aus Kohlekraftwerken könnten auch nach Aussage der Bundesregierung in dem Papier „Kohlekraftwerke im Fokus der Quecksilberstrategie“ um 80 Prozent reduziert werden. Doch da die Regierung keine entsprechenden gesetzlichen Vorgaben macht und deswegen die Kohlekraftwerke weder nachgerüstet noch abgeschaltet werden, geht der Trend dahin, dass seit dem Jahr 2010 laut Online Datenbank des Umweltbundesamtes wieder mehr giftiges Quecksilber in Deutschlands Umwelt gelangt.

Die Bundesregierung muss endlich die umweltpolitische Herausforderung annehmen, die Quecksilberemissionen massiv zu senken, und den Kohleausstieg einleiten.Wie dies aussehen könnte, hat die Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen in dem Antrag „Kohleausstieg einleiten – Überfälligen Strukturwandel im Kraftwerkspark gestalten“ formuliert, der von der Großen Koalition im Bundestag natürlich abgelehnt wurde.

Es ist mehr als offensichtlich: Neben dem dringend nötigen Klimaschutz sind Gesundheit und volkswirtschaftliche Folgekosten der kohlebedingten Umweltschäden weitere Punkte, weshalb Deutschland noch stärker auf den Ausbau der Erneuerbaren Energien und mehr Energieeffizienz setzen muss. Doch davon ist diese Regierung weit entfernt.

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Globale Nachhaltigkeitsziele umsetzen http://www.peter-meiwald.de/globale-nachhaltigkeitsziele-umsetzen/ http://www.peter-meiwald.de/globale-nachhaltigkeitsziele-umsetzen/#respond Thu, 02 Jul 2015 08:37:11 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=6227 ]]> Gimbild / pixelio.de

Gimbild / pixelio.de

Die Vereinten Nationen verhandeln aktuell globale Ziele für eine nachhaltige Entwicklung (SDGs). Diese sollen im September in New York beschlossen werden.

Der parlamentarische Beirat für nachhaltige Entwicklung des Bundestages hat hierzu heute Stellung genommen. Alle Fraktionen sind sich darin einig, dass „business as usual“ keine Option ist, um Entwicklung nachhaltig zu gestalten und für zukünftige Generationen die Chancen auf ein erfülltes, menschenwürdiges Leben zu sichern.

Der überfällige Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit muss auch in Deutschland erfolgen. Deshalb müssen wir in und mit Europa eine globale Vorreiterrolle übernehmen, da sind sich alle im Bundestag vertretenen Parteien einig. Die derzeit diskutierten SDGs müssen hierfür jetzt schon als Maßstab für jegliches Regierungshandeln angesehen werden und unverzüglich Einzug in die nationale Nachhaltigkeitsstrategie finden.

Was uns Grüne besonders freut: Im einstimmig gefassten Beschluss des parlamentarischen Beirates für nachhaltige Entwicklung betonen alle Fraktionen, dass hierfür dringend Maßnahmen gegen die globale Klimakrise, die anhaltende Verschwendung fossiler Ressourcen und die Verschmutzung der Umwelt, aber auch die soziale Ungleichheit auch in der deutschen Gesellschaft, ergriffen werden müssen.

Und auch da sind sich alle Parlamentarier einig: Dieses beinhaltet den schrittweisen Ausstieg aus der extrem klimaschädlichen Kohleverstromung, den Abbau umwelt- und klimaschädlicher Subventionen, einen beschleunigten, mit einem Stufenplan hinterlegten, Stopp der Überdüngung von Böden und Gewässern, die Wende zu einer nachhaltigen Landwirtschaft sowie das Einpreisen der sozialen und ökologischen Belastungen in den Verbrauch von natürlichen Ressourcen. Zudem muss endlich eine Finanztransaktionssteuer eingeführt werden.

Und dafür haben wir besonders gekämpft: Der parlamentarische Beirat für nachhaltige Entwicklung – und somit alle Fraktionen im Deutschen Bundestag –  fordert die Erstellung eines neuen Stufenplans, mit dem bis 2020 das bereits beschlossene Ziel, 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens für Entwicklungsfinanzierung (ODA) zu verwenden, tatsächlich erreicht wird.

Die Regierung wie wir als Parlament werden sich an diesem fraktionsübergreifenden Beschluss messen lassen müssen. Wir Grüne werden ein Auge darauf haben, dass diese Zusagen im nächsten Haushalt und in den weiteren Entscheidungen auch berücksichtigt werden – und zwar von allen Fraktionen.

Die komplette Stellungnahme des parlamentarischen Beirats für nachhaltige Entwicklung zu den globalen Zielen für eine nachhaltige Entwicklung (SDG) vom 1.7.2015 findet sich hier.

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Quecksilberausstoß eindämmen: Kohlekraftwerke abschalten http://www.peter-meiwald.de/quecksilberausstoss-eindaemmen-kohlekraftwerke-abschalten/ http://www.peter-meiwald.de/quecksilberausstoss-eindaemmen-kohlekraftwerke-abschalten/#respond Wed, 25 Mar 2015 14:16:47 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=5302 ]]> Kohlekraftwerk [Joerg Trampert/pixelio.de]

Kohlekraftwerk
[Joerg Trampert /pixelio.de]

Fische in Rhein, Elbe und Donau sind über die Maßen mit Quecksilber belastet. Der chemische Zustand deutscher Gewässer wird als „nicht gut“ eingestuft. Die Antworten der Bundesregierung auf unsere Kleine Anfrage läßt vermuten, dass sie sich der gesundheits- und umweltschädlichen Folgen von Quecksilberemissionen entweder nicht bewusst ist oder sie wissentlich zugunsten der Kohleverstromung ignoriert.

Auf europäischer Ebene wird gerade das Merkblatt hinsichtlich der besten verfügbaren Technik zur Senkung der Emissionen aus Großfeuerungsanlagen überarbeitet. Hört sich ja erst mal sehr technisch an, doch was steckt dahinter? Die sogenannten BVT-Merkblätter werden für jede Branche im Austausch unter EU-Mitgliedstaaten, Industrie und Umweltverbänden erarbeitet und sollen die EU-Umweltstandards auf Grundlage der besten verfügbaren Technik zentral harmonisieren. Uns interessierte jetzt ganz aktuell der Stand des BVT-Merkblatts zu Quecksilberemissionen. Den haben wir kürzlich nebst der deutschen Position bei der Bundesregierung erfragt. Jetzt kam die Antwort, und sie lässt die Schlussfolgerung zu: Entweder ist sich die Bundesregierung der gesundheits- und umweltschädlichen Folgen von Quecksilberemissionen nicht bewusst ist oder sie ignoriert diese wissentlich zugunsten der Kohleverstromung.

Ausgereifte Techniken vorhanden

Die USA reduzieren deutlich mehr Quecksilberemissionen, was sich auch in den dortigen Grenzwerten niederschlägt. Erreicht wird das durch den Einsatz von Aktivkohle oder Bromsalzen bei der Abgasreinigung. Die Bundesregierung aber will diese Technik in Europa nicht standardmäßig einsetzen. Begründung: Die Technik ist noch in der Entwicklung. Dabei wurde sie in Deutschland entwickelt und wird hierzulande auch bereits in einigen Anlagen eingesetzt, wie zum Beispiel im TRIANEL-Kraftwerk in Lünen. Eine erfolgreiche Emissionsminderung im Anlagenpark der Kohlekraftwerke auf durchschnittlich ein Mikrogramm pro Kubikmeter (1 μg/m³) würde deren Quecksilberemissionen um zirka 80 Prozent mindern.

Schätzungen statt Messungen

Die Bundesregierung rühmt sich in ihrer Antwort damit, dass sie der EU durch Messungen in Referenzanlagen die nötige Datengrundlage zu den Quecksilberemissionen verschafft. Dabei gibt es in Deutschland kaum kontinuierliche Messungen. Fakt ist, dass nur drei Braunkohlekraftwerke ihren umweltgefährdenden Quecksilberausstoß überhaupt messen. Die übrigen Zahlen beruhen vor allem auf Berechnungen, deren Wahrheitsgehalt schwer zu überprüfen ist und großen Schwankungen unterliegen kann.

Flüsse und Fische durch Quecksilber belastet

„Die Umweltqualitätsnorm für Quecksilber ist in Fischen der großen Flussgebiete Rhein, Elbe und Donau dauerhaft und flächendeckend überschritten.“ Nur Fische aus dem Oberlauf der Elbe wiesen in den vergangenen zehn Jahren sinkende Belastungen auf. Das antwortete die Bundesregierung auf unsere Frage zum Einfluss von Quecksilberemissionen auf unsere Flüsse. Erschreckend wie unverblümt die Bundesregierung damit umgeht, dass sich die Belastung unserer Flussfische auf solch hohem Niveau (5- bis 15-facher Wert der Umweltqualitätsnorm) etabliert hat. Die Bewirtschaftungspläne zur europäischen Wasserrahmenrichtlinie stufen den chemischen Zustand aller deutschen Gewässer als „nicht gut“ ein. Die Umweltqualitätsnorm bei Lebewesen für Quecksilber wird wahrscheinlich auch nach 2027 nicht eingehalten werden. Laut der Bundesregierung wird die Umweltqualitätsnorm für Quecksilber in Fischen der großen Flussgebiete Rhein, Elbe und Donau also dauerhaft und flächendeckend überschritten und weiterhin beim 5- bis 15-Fachen über der empfohlenen Norm liegen.

Gesundheitsschutz ernstnehmen!

Die Bundesregierung darf die gesundheitlichen Folgen der massiven Quecksilberemissionen nicht länger zugunsten der Kohleverstromung ignorieren. Es ist technisch möglich, den Quecksilberausstoß von Großfeuerungsanlagen um 80 Prozent zu reduzieren und damit die gesamtdeutsche Quecksilberemissionsfracht um die Hälfte zu senken. Gerade vor dem Hintergrund der gesundheitlichen Folgen von Quecksilber, wie zum Beispiel Schäden an Nieren, Leber oder Nervensystem, muss der Quecksilberausstoß weitestgehend minimiert werden. Alles andere wäre grob fahrlässig. Die Bundesregierung muss sich auf europäischer Ebene dafür einzusetzen, dass wir bei der Erarbeitung neuer EU-Standards nicht unter das amerikanische Niveau fallen, das dem Stand der Technik entspricht. Wir Grüne im Bundestag sind davon überzeugt, dass in der EU alle technischen Möglichkeiten genutzt werden müssen, um Mensch und Natur zu schützen.

Hier geht es zum Antrag Kohleausstieg einleiten – Überfälligen Strukturwandel im Kraftwerkspark gestalten

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