Kosmetika – Peter Meiwald http://www.peter-meiwald.de Bundestagsabgeordneter für BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Tue, 26 Sep 2017 21:44:11 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.8.2 Themenabend Mikroplastik http://www.peter-meiwald.de/themenabend-mikroplastik/ http://www.peter-meiwald.de/themenabend-mikroplastik/#respond Mon, 06 Feb 2017 16:22:35 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=11227 Die GRÜNEN in Zerbst in Sachsen-Anhalt haben mit mir einen Diskussionsabend zu Mikroplastik angeboten. Das Interesse war groß in Deutschlands fünftgrößter Kommune (der Fläche nach) und zeigt mir immer wieder, wie jetzt in Zerbst, dass Konsument*innen völlig unbewusst handeln und an dieser Stelle mehr und mehr der Gesetzgeber treten muss. In Kosmetika müsste eigentlich kein Erdöl verarbeitet werden, doch für die Industrie ist es bequemer. In diesem Fall greift einzig allein das Ordnungsrecht, doch die Große Koalition kneift wieder einmal und das seit Jahren - zu Lasten unserer Umwelt.

Die GRÜNEN in Zerbst in Sachsen-Anhalt haben mit mir einen Diskussionsabend zu Mikroplastik angeboten. Das Interesse war groß in Deutschlands fünftgrößter Kommune (der Fläche nach) und zeigt mir immer wieder, wie jetzt in Zerbst, dass Konsument*innen völlig unbewusst handeln und an dieser Stelle mehr und mehr der Gesetzgeber treten muss. In Kosmetika müsste eigentlich kein Erdöl verarbeitet werden, doch für die Industrie ist es bequemer. In diesem Fall greift einzig allein das Ordnungsrecht, doch die Große Koalition kneift wieder einmal und das seit Jahren – zu Lasten unserer Umwelt.

]]>
http://www.peter-meiwald.de/themenabend-mikroplastik/feed/ 0
Mikroplastik muss verboten werden http://www.peter-meiwald.de/mikroplastik-muss-verboten-werden/ http://www.peter-meiwald.de/mikroplastik-muss-verboten-werden/#respond Wed, 19 Oct 2016 16:45:00 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=10330 ]]> © Stephan Glinka/ BUND

© Stephan Glinka/ BUND

Viele Körperpflegeprodukte enthalten immer noch Mikroplastik – obwohl die meisten Hersteller vor zwei Jahren ihren Ausstieg angekündigt hatten.  Dies hat eine Untersuchung des BUND und der Verbraucher-Plattform Codecheck von rund 103.000 Kosmetikprodukten ergeben. Ich denke: Angesichts der Gefahren von Mikroplastik darf sich Umweltministerin Hendricks nicht länger von den Kosmetikherstellern hinhalten lassen.

Mikroplastik aus Peelings und Lippenstiften gelangt in Grundwasser und Meer und wird zur Gefahr für Tiere und Umwelt. Andere Länder, wie Kanada, die USA oder Großbritannien sind hier schon viel weiter. Auch die Bundesregierung muss nun ein Verbot von Mikroplastik in Kosmetika auf den Weg bringen. Bisher hat sie versucht, das Problem auszusitzen: Auf meine Anfrage musste das Umweltministerium eingestehen, sich auch auf europäischer Ebene nicht für mikroplastikfreie Körperpflegeprodukte eingesetzt zu haben.

Hier findet ihr die Mikroplastik-Studie zum Download.

]]>
http://www.peter-meiwald.de/mikroplastik-muss-verboten-werden/feed/ 0
Zu viel Mikroplastik im Meer http://www.peter-meiwald.de/zu-viel-mikroplastik-im-meer/ http://www.peter-meiwald.de/zu-viel-mikroplastik-im-meer/#respond Tue, 29 Sep 2015 10:25:13 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=6877 ]]> Plastik am Strand

Plastik am Strand

Eine neue Studie im Auftrag des Umweltbundesamtes belegt: Das Ausmaß der Umweltverschmutzung durch Mikroplastik erreicht eine neue Dimension. Denn was bislang nicht beachtet wurde ist der Abrieb von Autoreifen, und der ist erheblich. Daneben sieht das, was Kosmetika, Reinigungsmitteln und Funktionskleidung an Mikroplastik in die Umwelt schwemmt auf den ersten Blick fast gering aus. Dennoch kann dieses Mikroplastik einfach vermieden werden – aus unserer Sicht ist Plastik in Körperpflegeprodukten völlig überflüssig. Es kann simpel durch natürliche Alternativen ersetzt werden. In der Kosmetik lässt sich Mikroplastik beispielsweise durch Sand, Ton, Walnussschalen oder Pfirsichkerne ersetzen – zum Nutzen von uns allen. Die Freisetzung über die Abwässer in die Umwelt wird fahrlässig in Kauf genommen. Hier muss die Bundesregierung dringend tätig werden.

Dank der Studie des nova Institus im Auftrag des Umweltbundesamtes ist klar, wie viel Mikroplastik in Deutschland in die Umwelt gelangt.

  • Vor allem der Abrieb von Autoreifen ist erheblich (laut Studie sind es in Deutschland über 110.000 Tonnen Mikroplastik im Jahr). Wo dieser Abrieb in der Umwelt verbleibt ist noch unklar.
  • Außerdem wurde erstmals berechnet, wie viel Mikroplastik in welchen Produkten der Kosmetikindustrie enthalten ist (insgesamt 500 Tonnen pro Jahr in Deutschland). Dieses landet über das Abwasser auch in unseren Flüssen.
  • Plastikfasern aus Fleecejacken und -Pullis, die beim Waschen herausgespült werden, machen einen weiteren Teil des Mikroplastiks aus, das in die Umwelt gelangt (pro Waschgang lösen sich bis zu 2.000 Fasern). 80 bis 400 Tonnen Fasern werden laut Studie pro Jahr in Deutschlands Waschmaschinen ausgewaschen.
  • Es kommt zusätzlich viel Mikroplastik aus zerriebenen Plastiktüten, PET Flaschen, „verlorenen“ Geisternetzen oder Abfällen von Schiffen. Noch mehr Müll im Meer muss dringend verhindert werden.

EIN MEER VOLLER PLASTIK

Mehr als 6,4 Millionen Tonnen Müll gelangen jedes Jahr in die Ozeane, etwa 75 Prozent davon aus Plastik. Nach Schätzungen des UN-Umweltprogramms (UNEP) schwimmen inzwischen bis zu 18.000 Plastikteile auf jedem Quadratkilometer Wasseroberfläche. Im pazifischen Müllstrudel übersteigt die Menge an Plastik die Menge an Plankton stellenweise um das Sechsfache. Es kann Jahrhunderte dauern, bis Kunststoffe durch Wellen, Wind und Wetter zerkleinert werden.

Mikroplastik (Plastik mit weniger als 5mm Durchmesser) entsteht durch das Zerreiben von Plastik, oder wird Produkten beigemischt (z.B. in Peelings). Mikroplastik wird von Tieren mit Nahrung verwechselt. Von mehr als 250 marinen Lebewesen ist bekannt, dass sie Kunststoffe während der Nahrungsaufnahme aufnehmen, darunter auch solche Arten, die vom Menschen gegessen werden (Schalen- und Krustentiere sowie Fischarten, die mit Magen-Darm-Trakt verzehrt werden, wie Sprotten). Somit landet Mikroplastik letztlich auch auf unserem Teller.

WAS MUSS GESCHEHEN?

Die grüne Bundestagsfraktion beschäftigt sich schon seit einigen Jahren mit dem Thema und hat neben Anfragen und einem Expertengespräch erst kürzlich einen Antrag in den Bundestag eingebracht. Ich fordere die Bundesregierung auf, sicherzustellen, dass Mikroplastik aus Kosmetika sachgerecht entsorgt und nicht faktisch als wilde Müllentsorgung über den Abfluss in die Umwelt freigesetzt wird. Die Bundesregierung lehnt unsere Grünen Vorschläge weiter beharrlich ab. Wir wollen auch Alternativen für immer mehr Plastik erarbeiten. So gab unser Fachgespräch zu Biokunststoffen wertvolle Hinweise für denkbare sinnvolle Einsatzmöglichkeiten von abbaubaren Kunststoffen.

]]>
http://www.peter-meiwald.de/zu-viel-mikroplastik-im-meer/feed/ 0
Mikroplastik bei RTL II News http://www.peter-meiwald.de/mikroplastik-bei-rtl-ii-news/ http://www.peter-meiwald.de/mikroplastik-bei-rtl-ii-news/#respond Fri, 30 Jan 2015 19:53:12 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=4690 Bericht zu Mikroplastik in RTL II News vom 30.1.2015

Bericht zu Mikroplastik in RTL II News vom 30.1.2015

RTL II News 20.00 Uhr Nachrichten haben heute mit Mikroplastik in Kosmetika aufgemacht und ich wurde als Sprecher für Umweltpolitk dazu befragt.

Hier das Video der Sendung.

]]>
http://www.peter-meiwald.de/mikroplastik-bei-rtl-ii-news/feed/ 0
Plastik aus der Tube http://www.peter-meiwald.de/plastik-aus-der-tube/ http://www.peter-meiwald.de/plastik-aus-der-tube/#respond Wed, 28 Jan 2015 09:36:49 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=4670 ]]> BirgitH/pixelio.de

BirgitH/pixelio.de

Ich lege in dieser Woche im Bundestag einen Antrag zu den Gefahren durch Mikroplastik in Kosmetika vor. Aufgrund unseres Antrags wird zum ersten Mal im Bundestag offen über die Probleme durch Mikroplastik in der Umwelt diskutiert.

Die Freisetzung von Mikroplastik in Gewässer durch Peelings und Zahnpasta muss beendet werden. In der Umwelt ist jetzt schon viel zu viel Plastik. Da braucht es nicht noch zusätzlich Plastik, das Kosmetika aktiv beigemischt wird.

Wir wollen verhindern, dass noch mehr Plastik in unsere Flüsse, Seen und ins Meer gelangt. Tiere verenden qualvoll, und die Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen sind nicht ausreichend erforscht.

Die Kosmetikindustrie sagt öffentlich, dass sie aussteigen will aus der Nutzung von Plastik in ihren Produkten. Es kommen aber nach wie vor neue Produkte mit Mikroplastik auf den Markt. Freiwilligkeit reicht also nicht aus. Es braucht klare Spielregeln für alle Hersteller.

Mikroplastik in Kosmetika ist überflüssig. Natürliche Alternativen wie Erden, Salze, Getreide oder Kerne stehen bereit. Warum Plastik, welches in der Natur nicht abgebaut wird? Es wird aber ganz bewusst beigemischt. Wir Grüne fordern die Regierung und die Hersteller dazu auf, dieses zu stoppen.

]]>
http://www.peter-meiwald.de/plastik-aus-der-tube/feed/ 0
Mikroplastik in Kosmetika – Harmloser Zwerg oder unsichtbare Gefahr? http://www.peter-meiwald.de/mikroplastik-in-kosmetika-harmloser-zwerg-oder-unsichtbare-gefahr/ http://www.peter-meiwald.de/mikroplastik-in-kosmetika-harmloser-zwerg-oder-unsichtbare-gefahr/#respond Thu, 08 May 2014 14:29:21 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=2949 ]]> Fachgespräch Mikroplastik

Fachgespräch Mikroplastik

Primäres Mikroplastik, also kleine Kügelchen oder Fasern aus Kunststoffen, begegnet uns in vielen Bereichen im täglichen Leben – auch dort, wo man es nicht unbedingt erwartet. So wird es auch oftmals in Kosmetik- und Körperpflegeprodukte wie Peelings, Duschgels und Zahnpasten beigemischt. Nach Gebrauch landen die Partikel im Abwasser, und da sie in den Kläranlagen nicht herausgefiltert werden können, auch in den natürlichen Gewässern.

Neue Erkenntnisse zeigen: Immer mehr Mikroplastik landet in der Umwelt – das meiste wird in die Meere gespült, in denen schon ganze Kontinente aus Plastik herumschwimmen, weil dieses nicht abgebaut wird. Aber auch in Böden findet sich Plastik. Jüngste Forschungen zeigen außerdem: Mikroplastik-Teilchen finden sich bereits in der Nahrung, z.B. im Honig, Bier und Trinkwasser. Bekannt ist auch, dass viele Tiere verenden, weil sie (Mikro-)Plastik mit Nahrung verwechseln. Der Bauch ist voll, aber verdaut werden kann Plastik nicht, die Tiere verhungern also mit vollem Magen.

Noch nicht ausreichend erforscht ist, welche Auswirkungen Mikroplastik auf die Gesundheit haben kann, wenn es in die Nahrungskette der Menschen gelangt. Besonders problematisch ist aber offenbar, dass sich an der Oberfläche der kleinen Kugeln hohe Konzentrationen an Umweltgiften feststellen lassen – das Plastik zieht diese Substanzen an und trägt sie dann über Luft und Nahrung in die Körper von Menschen und Tieren, wo sie toxisch wirken.

Nicole Maisch, Sprecherin für Verbraucherpolitik, und Peter Meiwald, Umweltpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion Bündnis 90 / Die Grünen, haben die Problematik näher beleuchtet. Was wird bereits getan, und was müsste noch geschehen, um Mensch und Umwelt vor den Gefahren zu schützen? Darüber diskutierten wir am 7. Mai 2014 mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Umweltverbänden und Industrie sowie einer interessierten Öffentlichkeit.

Vorsorgeprinzip anwenden: Mikroplastik ist eine unnötige Gefahr

Fachgespräch Mikroplastik

Fachgespräch Mikroplastik

Prof. Dr. Liebezeit forscht seit mehreren Jahren intensiv an den Folgen der Einsatzes von Mikroplastik, bis August 2013 an der Universität Oldenburg, seit September letzten Jahres mit der eigenen Firma MarChemconsult. Dabei hat er vor kurzem nachweisen können, dass es sich nicht nur in der Umwelt, sondern bereits in unserer Nahrungskette findet. In seinem Vortrag legte er dar, wo überall Mikroplastik eingesetzt wird und welchen Weg dieses nimmt – von der Verwendung über Meerwasser und Sediment bis in die Mägen von Tieren und dann zum Teil wieder in unsere Nahrungskette. Selbst bei einer Untersuchung von 19 verschiedenen Honigsorten, fand er in allen Plastikpartikel, in vier Sorten sogar industriell hergestelltes Mikroplastik. Außerdem hat er Mikroplastik in Trinkwasser und unterschiedlichen Bieren festgestellt.

Liebezeit forderte daher u.a. ein gesetzliches Verbot von Mikroplastik UND Plastiktüten und nannte denkbare Alternativen, die im Gegensatz zu Plastik abbaubar sind. Außerdem hielt er die Verbraucherinnen und Verbraucher an, auf Plastik zu verzichten.

Nadja Ziebarth, Meeresschutzreferentin beim BUND e.V., leitete die Initiative „Meer ohne Plastik“. Auch sie warnte in ihrem Vortrag eindringlich vor den Gefahren für die Umwelt durch den unkontrollierten Einsatz von Mikroplastik in Produkten. Der BUND fordert eine Reduktion des Kunststoffeintrags in die Umwelt um 50% bis 2020 und ein Ende des Kunststoffeinsatzes in Kosmetika. Diesbezüglich verwies Ziebarth insbesondere auf die Vorgaben der Meeresstrategierahmenrichtlinie (MSRL), welche das Erreichen eines guten Umweltzustands bis 2020 als primäres Ziel nennt, wofür eine Reduktion mariner Abfälle, wie u.a. Mikroplastik, dringend notwendig ist.

Um Verbraucherinnen und Verbrauchern die Möglichkeit zu geben, sich besser darüber zu informieren, welche Auswirkungen mit dem Einsatz von Mikroplastik verbunden sind, und um ihnen die Möglichkeit zu geben, bewusst Produkte ohne Mikroplastik zu kaufen, hat der BUND eine Liste von Kosmetikprodukten erstellt, die Mikroplastik enthalten. In dieser Liste werden auch die Hersteller genannt sowie die gängigen Fachbezeichnungen für verschiedene Sorten an Mikroplastik. Die Resonanz auf die Liste sei sehr groß und habe zahlreiche Nachfragen von Verbraucherinnen und Verbrauchern hervorgerufen. Auch einige Hersteller hätten darauf reagiert und dem BUND einen künftigen Verzicht auf Mikroplastik angekündigt.

Einige Unternehmen steigen freiwillig aus

Birgit Huber, stellvertretende Geschäftsführerin des Industrieverbandes Körperpflege- und Waschmittel e.V., beleuchtete in ihrem Vortrag die Perspektive der Industrie auf Mikroplastik in Kosmetika. Dieses sei günstig in der Herstellung und sehr flexibel einsetzbar. Darüber hinaus sprächen ein sanfter Peeling-Effekt, gute Hautverträglichkeit sowie günstige physikalische und chemische Eigenschaften für den Einsatz. Die Sicherheitsanforderungen des Kosmetikrechts seien sehr hoch. Angesichts der ökologischen Bedenken in der Öffentlichkeit hätten einige Firmen aber bereits angekündigt, zukünftig auf Plastikzusätze zu verzichten, da natürliche Alternativen vorhanden sind. Hierzu zählen zum Beispiel Sand, Holzmehl, Wachse oder Walnussschalen. Mit diesen Alternativen seien aber verschiedene Nachteile und dadurch Herausforderungen verbunden. Ein freiwilliger Verzicht sei aus ihrer Sicht der beste Weg – möglichst auf europäischer Ebene. Dieser sei jedoch nicht von heute auf morgen erreichbar. Sie rechnet mit einem Ausstieg ihrer Mitgliedsunternehmen bis 2015/2016. Jedoch gelte dies nicht für alle Arten von Mikroplastik, sondern nur für die festen Mikroplastikbestandteile. Kunststoffe in Ölen und viskosen Flüssigkeiten und mögliche Alternativen müssten erst noch weiter erforscht werden.

Fachgespräch MicroplastikWas muss geschehen?

Die Vorträge und Diskussionen während des Mikroplastik-Fachgesprächs zeigten, dass es nach wie vor Forschungs- und Weiterentwicklungsbedarf gibt. Die anwesenden Experten bestätigten, dass die Datenlage zu Mikroplastik dünn sei und daher dringender weiterer Forschungsbedarf bestehe. Viele Teilnehmer forderten aber, dass das Vorsorgeprinzip hier bereits jetzt greifen müsse. Mikroplastik in Umwelt und Lebensmitteln sei auf jeden Fall umweltschädlich, höchstwahrscheinlich aber langfristig auch gesundheitsschädlich für uns Menschen. Deshalb sollte auf die unnötige Verwendung in Kosmetika und Reinigungsmitteln schnellstmöglich verzichtet werden zumal Alternativen bereits zur Verfügung bzw. die Produkte bis vor wenigen Jahren auch ohne die Mikrokunststoffe ausgekommen wären. Eine Selbstverpflichtung der Industrie sei dabei nicht ausreichend, sondern gesetzliche Regelungen notwendig.

Fazit: Grüne Bewertung der Veranstaltung

Aus Sicht der GRÜNEN Veranstalter des Fachgesprächs, Nicole Maisch und Peter Meiwald, müssen Konsequenzen aus den vorliegenden wissenschaftlichen Ergebnissen und den Befürchtungen von Verbraucherschützern und Umweltverbänden gezogen werden.

Die Forschungsergebnisse, die vorliegen, beweisen, dass die Ansammlung von Mikroplastik in der Umwelt zu gravierenden Problemen führt. Es ist bekannt, dass Kunststoff sehr beständig ist, es wird in der Umwelt also nicht abgebaut. Meerestiere sterben bei der Aufnahme von Mikroplastik, weil dieses in ihren Mägen bleibt und das Hungergefühl aussetzt. Die Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit über die Nahrungskette sind bisher viel zu wenig erforscht.

Nach GRÜNER Einschätzung wird hier dem Vorsorgeprinzip nicht ausreichend Rechnung getragen. Ein „Abwarten und Schauen, was passiert“, wie es die Regierung vorhat, halten wir für völlig falsch. In anderen Fällen haben wir gemerkt, wohin es führt, wenn Warnzeichen nicht frühzeitig beachtet werden, z.B. bei der Verwendung von Asbest in Gebäuden. Deutlich wurde im Rahmen des Fachgespräches, dass die nachträgliche Herausfilterung von Mikroplastiken insbesondere aus unseren Gewässern sehr aufwändig, teuer – und bei vielen Kunststoffen auch technisch gar nicht möglich – ist, so dass ein Eingriff an der Quelle, also die Vermeidung des Mikroplastikeinsatzes direkt in der Produktion, auf jeden Fall der sinnvollste Weg zur Begegnung der Problematik ist.

Die Industrie hat erfreulicherweise zumindest in einem Teilbereich bereits konsequenter gehandelt als die Regierung. Viele Hersteller steigen freiwillig aus, das begrüßen wir. Aber freiwillige Maßnahmen reichen nur aus, wenn alle mitmachen. Ansonsten muss die Regierung gesetzgeberisch bzw. über eine Initiative auf EU-Ebene eingreifen – dazu werden wir sie auffordern. Auch einzelne produktbezogene Regelungen sind für uns eine Option, denn jede zusätzliche Tonne Plastik in den Ozeanen ist für uns eine zu viel. Um die Belastung der Ozeane zu reduzieren wird es darüber hinaus auch eine politische Aufgabe sein, die Frage von Mikroplastik und Polymeren z.B. in Anti-Fowling-Anstrichen auch in die Weiterentwicklung der Wasserrahmenrichtlinie für die Binnengewässer einzubringen.

Weitere Forschung halten wir für extrem wichtig, um die Auswirkungen von Mikroplastik besser abschätzen zu können. Insbesondere bezüglich wasserlöslicher Kunststoffe besteht dringender Forschungsbedarf. Diese Forschung muss von der Regierung stärker als bisher unterstützt werden.

Außerdem müssen Verbraucherinnen und Verbraucher besser über die Umweltgefahren, die über die Gesamt-Lebensdauer von Mikroplastik ausgehen, aufgeklärt werden. Hier sehen wir sowohl die Industrie, als auch die Regierung in der Verantwortung. Die Medien haben das Problem aufgegriffen, auch das hilft sicherlich. Aber eine zusätzliche Informationskampagne des Umweltbundesamtes wäre zu begrüßen.

Wir Grüne werden weiter an dem Thema arbeiten. Die Abgeordneten der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen danken allen TeilnehmerInnen und ExpertInnen für ihre Zeit und den guten Gedankenaustausch.

Publikationsliste Dr. Liebezeit

]]>
http://www.peter-meiwald.de/mikroplastik-in-kosmetika-harmloser-zwerg-oder-unsichtbare-gefahr/feed/ 0