Die Anwohner*innen in der Nachbarschaft von Gasförderplätzen haben ein Recht darauf, dass umgehend weitere Bodenuntersuchungen in die Wege geleitet werden und volle Datentransparenz auch durch den Betreiber Vermillion hergestellt wird. Zudem erwarte ich, dass beide ihrer Verantwortung nachkommen und die Schäden unverzüglich beseitigt und die Geschädigten entschädigt werden.
Doch dieser Fall wirft auch weitergehende Fragen im Zusammenhang mit der Förderung von vergleichsweise kleinen Mengen an Erdgas oder Öl auf. Trotz aller beschwichtigenden Öffentlichkeitsarbeit der Öl- und Gasförder-Unternehmen gibt es immer wieder Hinweise auf Umwelt- und Gesundheitsrisiken im Umfeld von Förderplätzen. Weite Teile der Bevölkerung sehen das mittlerweile sehr kritisch, nicht nur, aber auch natürlich unter dem Stichwort Fracking.
Als Politik sind wir hier in der Pflicht, unsere Bevölkerung vor möglicherweise unbeherrschbaren Risiken zu schützen.
]]>Im Kleinen geht’s beim Abwasch und bei der Wäsche darum, Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel zu wählen, die sich biologisch abbauen und die keine schädlichen Stoffe verwenden. In Uplengen im Landkreis Leer gibt es ein Unternehmen, das diese Bedingungen erfüllt: SODASAN. Alle Produkte sind erdölfrei und gentechnikfrei hergestellt. Alle Rohstoffe sind biologisch angebaut. Im Großen geht es sogar darum, unsere Lebensgrundlagen zu erhalten (v.l.n.r.):Manfred Cybalski (GRÜNE Leer), Marija Makivnychuk, Ingrid Goldenstein (GRÜNE Westerstede), Hermann Claus, Jens Rowold (GRÜNE Westerstede), Kerstin Stromberg und Jürgen Hack (beide SODASAN), Tammo Lenger (GRÜNE Leer), Stefan Wenzel (Umweltminister), ich und Jörg Thom (GRÜNE Ammerland).
SODASAN steht seit 1982 für ökologisch hergestellte Produkte aus den Bereichen Waschen, Reinigung, Seifen und Düfte. SODASAN Produkte zeichnen sich dadurch aus, dass sie über die sorgfältig ausgewählten ökologischen Inhaltsstoffe und die intelligente Verpackung auch energetisch sauber erzeugt werden. Seit über zehn Jahren setzen die beiden Gründer und Inhaber Kerstin Stromberg und Jürgen Hack auf atomstromfreie Produktion. Um dem grünen Grundsatz noch näher zu kommen, hat SODASAN Anfang des Jahres ein eigenes Blockheizkraftwerk (BHKW) gebaut und in Betrieb genommen. Seit dem 01.01.2016 bezieht SODASAN regenerative Energie aus innovativem Windgas über Greenpeace Energy. Das neue BHKW ist Teil des SODASAN-Energiekonzeptes und wieder ein Schritt hin zu mehr Ökologie und Effektivität. Demnächst gibt es auch eine Schilfkläranlage, so dass das gebrauchte Wasser im hauseigenen Kreislauf verbleibt.
Ökologische Waschmittel haben einen Marktanteil von höchstens einem Prozent. Das liegt auch daran, dass der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) Waschmittel nur mit Rabatten anpreist, so dass die Verbraucher*innen seit Jahrzehnten nur geringe Preise gewohnt sind. SODASAN gibt es im klassischen LEH gar nicht zu laufen, auch nicht in Drogerien, sondern ist in Bioläden erhältlich und natürlich auch in Biosupermärkten. Dort sind die Produkte zum echten Preis zu kaufen, während konventionelle Waschmittel unter Preis angeboten werden.
Die Welt ist kompliziert und nicht leicht durchschaubar. Wir sind gehalten, immer mehr Menschen dahin zu bringen, ihre Umwelt schonender zu behandeln. Das gilt auch für den Abwasch und die Wäsche. Schließlich wollen wir unsere Lebensgrundlagen erhalten.
]]>Informierte sich über unseren BürgerBus im Ammerland: Der GRÜNE Landratskandidat aus Leer, Tammo Lenger (Mitte). Jens Rowold (re.) und ich nahmen Tammo mit.
Gerade auf dem Land ist das Netz von Bussen und Bahnen vielerorts noch schlecht ausgebaut. Dabei wächst der Bedarf an einem flächendeckenden Öffentlichen Personennahverkehr nicht nur wegen der Klimakrise immer mehr. Auch der demographische Wandel – Kleinfamilien, eine zunehmende Zahl mobilitätsbedürftiger älter werdender Menschen, geringere Schülerzahlen bei gleichbleibender Fläche – stellt eine große Herausforderung für die zuständigen Landkreise dar.
Das kostet Geld und so klaffen große Lücken auf unser Landkarte. In immer mehr Kommunen greifen nun engagierte Bürger eine ursprünglich aus Holland kommende Idee auf und setzen sich selbst hinter das Steuer von Bürgerbussen, so wie bei uns im Landkreis Ammerland: Wir haben schon 2009 den BürgerBus-Verein Westerstede gegründet, Bad Zwischenahn und Rastede folgten wenig später und aktuell ist in Edewecht ebenfalls ein BürgerBus-Projekt im Aufbau.
Der GRÜNE Landratskandidat für den Landkreis Leer, Tammo Lenger, hat sich jetzt unser erfolgreiches Bürgerbus-Projekt in Westerstede angeschaut. Denn: „Wir müssen den ÖPNV im Landkreis Leer verbessern. Ziel muss es sein, dass alle Menschen die auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind, um zum Beispiel zum Arzt, zur Arbeit aber auch zum Kino zu kommen, ein attraktives Angebot vorfinden – auch am Wochenende und in den Schulferien“, findet Tammo. Als ich jetzt selber mal wieder eine Schicht gefahren bin, habe ich ihn am Bahnhof Westerstede-Ocholt mit unserer Linie 359 mitgenommen, so dass er sich live und in Farbe einen Eindruck von unserem System machen konnte.
Als der rund 100 Mitglieder starke Verein 2010 den ersten Bus auf die Route setzte, fuhren im ersten Monat nur 23 Fahrgäste mit, wie sich Jens Rowold, unser Vorsitzender, erinnerte. Inzwischen sind es mehr als 2000 monatlich, Tendenz steigend, freut sich Jens. „Der Bürgerbus fährt da, wo der Regionalbus nicht fährt, die Routen und Fahrzeiten planen wir selbst“, betont der leidenschaftliche Fan des öffentlichen Personennahverkehrs. Insgesamt 30 Fahrer sind ehrenamtlich in den drei Bussen zwischen den Westersteder Dörfern unterwegs und teilen sich die Schichten, so wie es ihre Zeit erlaubt.
Acht Fahrgäste finden maximal Platz. Klein aber sehr professionell: Es gibt sogar eine automatische Ansage der Haltestellen. Ein Vorteil für den Fahrgast ist die Mitgliedschaft des Landkreises Ammerland im Verkehrsverbund Bremen-Niedersachsen (VBN). Über die App des VBN weiß der Fahrgast, ob sein Bus pünktlich ist. Eine einfache Fahrt kostet 2 Euro, die Monatskarte kostet für Erwachsene 47,50 Euro. Beim Fahrer gibt es alle VBN-Tickets, auch das Niedersachsenticket.
Verlässlichkeit schreiben wir Bürgerbusfahrer ganz groß: „Wir fahren immer nach dem gleichen Fahrplan, unabhängig von Ferien etwa“. Somit nutzen immer mehr Pendler den Bürgerbus für den Weg zur Arbeit, „das eigene Auto kann stehen bleiben oder muss erst gar nicht angeschafft werden“, sagt Jens. Den typischen Fahrgast gäbe es nicht. „Bei uns finden sich alle wieder, nicht nicht nur Schüler und Senioren“, betont Jens.
Stolz ist unser Verein auf die Mobilitätszentrale, die der Verein seit Anfang des Jahres mitten in der Westersteder Fußgängerzone betreibt: „Hier können wir Kunden intensiv beraten, wir verkaufen Fahrkarten der Bahn genauso wie Tickets für die beliebten Fernbusse“, unterstreicht Jens Rowold das breite Serviceangebot. Der Kundenstamm wachse stetig, so dass der Verein inzwischen durch den Erlös weiter investieren kann.
Für Tammo war der Besuch bei uns inspirierend. Er möchte sich für einen attraktiven ÖPNV im Landkreis Leer engagieren: „Der Blick über den Tellerrand ins Ammerland hat jedenfalls gezeigt, dass neue Ideen funktionieren.“
Für uns in Westerstede heißt das z.B., uns für ein CarSharing-Angebot einzusetzen oder auch im Landkreis dafür zu kämpfen, Spätbusanbindungen an unser Oberzentrum Oldenburg zu bekommen.
]]>Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) nimmt auch auf dem Land zwangsläufig eine wachsende Bedeutung ein, um in der Zukunft eine soziale und umweltgerechte Mobilität auch ausserhalb von Großstädten zu gewährleisten. Dafür müssen gerade auch in den Gemeinden mehr Weichen gestellt werden, fanden Tammo Lenger, Landratskandidat der Grünen im Landkreis Leer und der grüne Bundestagsabgeordnete Peter Meiwald (Westerstede) bei ihrem Besuch beim Projekt Anrufbus des Landkreises Leer in Rhauderfehn.
Es gehe nicht nur um die Mobilität von Schülern und älteren Menschen, sondern dass es den BürgerInnen insgesamt leichter gemacht werde, etwa auf den Zweitwagen verzichten zu können. Ein Projekt wie der Anrufbus sei dazu ein wichtiger Baustein, sagten Lenger und Meiwald im Gespräch mit Anrufbus-Geschäftsführer Markus Wiening.
Schauen der Mitarbeiterin des Projekt Anrufbus des Landkreises Leer über die Schulter: Anrufbus-Geschäftsführer Markus Wiening, ich und der GRÜNE Landratskandidat Tammo Lenger.
Allerdings müssten Städte und Gemeinden kreativer denken und handeln, ergänzte der Abgeordnete Meiwald: „Zugverkehr, Anrufbusse, Spätbusverbindungen, ferienunabhängige Busfahrpläne, Bürgerbusmodelle und Car- und Bikesharingangebote müssen endlich intelligent miteinander verzahnt werden.“ Dafür müssten Kommunen auch bereit sein, sich bei ihren Haushaltsplanungen von der Priorität für das Auto zu verabschieden. Sie sollten mehr Wert legen auf ein ausgewogeneres Verhältnis, gerade auch bei den Ausgaben für den Autoverkehr und den ÖPNV. Auch im ländlichen Raum müssen die Menschen eine echte Wahl haben und nicht abhängig vom eigenen Auto sein.
Ein modernes und verlässliches ÖPNV-Konzept gehöre zur Daseinsvorsorger der Bevölkerung, unterstrich Landratskandidat Lenger. Selbst eingefleischte Autofahrer würden davon profitieren: „Wenn Arbeitnehmer eine gute Alternative mit Bus und Bahn haben, entlasten wir damit die Hauptstraßen und sparen uns Sanierungskosten“.
Im Landkreis Leer beförderten 2015 die Anrufbusse 70.000 Fahrgäste, sieben Tage die Woche, berichtete Anrufbus-Chef Wiening. Der Fahrgast werde zu Hause abgeholt. Gibt es keine Busverbindung zum Ziel, fährt der Anrufbus direkt, etwa nach Leer. Andernfalls ist ein Umstieg nötig, die Busse warteten aufeinander. Es müsse auf jeden Fall nur ein Ticket gekauft werden. Der Landkreis bezuschusst den Betrieb mit 700.000 Euro jährlich.
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