Monsanto – Peter Meiwald http://www.peter-meiwald.de Bundestagsabgeordneter für BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Tue, 26 Sep 2017 21:44:11 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.8.2 Wieder eine Ohrfeige für Agrarminister Schmidt http://www.peter-meiwald.de/wieder-eine-ohrfeige-fuer-agrarminister-schmidt/ http://www.peter-meiwald.de/wieder-eine-ohrfeige-fuer-agrarminister-schmidt/#respond Wed, 08 Jun 2016 20:28:50 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=9249 ]]> Nun schon die dritte Klatsche holte sich die EU-Kommission bei ihrem seltsamen Ringen für die weitere Zulassung des Universalgifts Glyphosat. Dies ist gleichsam auch die dritte Ohrfeige für Agrarminister Christian Schmidt und seine Risikobewertungsbehörde. Viele EU-Staaten sind – ebenso wie die überwiegenden Stimmen der Zivilgesellschaft und letztlich auch die Bundesumweltministerin skeptisch, was die angebliche Unbedenklichkeit angeht, die Kommission hatte keine Wahl und musste im dritten Versuch einen Schritt auf die Kritiker zugehen: Es wird also aller Voraussicht nach maximal eine Verlängerung der Zulassung für höchstens 18 Monate, statt wie ursprünglich geplant eine Neuzulassung für weitere 15 Jahre geben. 

Allerdings würde eine reine Laufzeitverlängerung vorerst nichts anderes als ein Weiter-so bedeuten, es würde kein Liter Glyphosat weniger gespritzt. Wir brauchen jetzt in jedem Fall endlich verbindliche und wirksame Einschränkungen, die den Glyphosateinsatz deutlich reduzieren – unabhängig davon, ob die Kommission die Zulassung zum 30. Juni auslaufen lässt, oder sie im Berufungsausschuss am Ende doch noch eine Mehrheit für die befristete Verlängerung erreicht. Das Dilemma ist offensichtlich: Befürwortet die Kommission am Ende die Verlängerung der Glyphosat-Zulassung um bis zu 18 Monate, steht sie in der Öffentlichkeit als Erfüllungsgehilfe von Monsanto da. Lässt sie die Zulassung Ende Juni auslaufen, muss sie mit Klagen der Glyphosat-Hersteller rechnen.

Umwelt- und Verbraucherschutz muss aber immer Vorrang vor den Gewinninteressen der Industrie haben. Wir fordern: kein Glyphosat mehr in Privatgärten, in Grünanlagen, Parks und auf Spielplätzen, keine Vorerntebehandlung mehr und auch sonst in der Landwirtschaft Glyphosateinsatz nur noch da, wo es kurzfristig anders schwer machbar ist. Bisher will die Kommission nur unverbindlich ein paar wenige Einschränkungen empfehlen. 

CSU-Minister Schmidts gesamte Agrarpolitik im Interesse von Chemiekonzernen und industrieller Landwirtschaft hat auf jeden Fall in Brüssel die rote Karte gezeigt bekommen. Die intensive Landwirtschaft lässt kaum noch Platz für Wildkräuter, Blumen und Hecken, der Einsatz von Pestiziden sorgt dafür, dass es immer weniger Insekten gibt. Dafür findet sich das Gift sogar schon im Körper von Kleinkindern, wie jüngst eine Studie zeigte.

Wir brauchen endlich eine Landwirtschaftspolitik, die sich am  Erhalt unserer gemeinsamen Lebensgrundlagen und bäuerlicher Strukturen und nicht vorrangig am Weltmarkt orientiert !

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Petition Monsanto Deal Stoppen http://www.peter-meiwald.de/petition-monsanto-deal-stoppen/ http://www.peter-meiwald.de/petition-monsanto-deal-stoppen/#respond Tue, 31 May 2016 16:37:22 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=9099 ]]> Bayer will für mindestens 62 Milliarden Euro den US-Agrochemiekonzern Monsanto schlucken. Der Übernahmepoker läuft derzeit beim Feilschen um den Preis. Mit Eurer und Ihrer Hilfe können wir dies noch verhindern. Bitte unterstützt dafür den europaweiten Appell mit einer Unterschrift!

Denn dieser Deal hätte fatale Folgen: Bayer könnte fast im Alleingang entscheiden, was auf unseren Felder wächst und somit auf unseren Tellern landet. Der Konzern würde den Saatgutmarkt beherrschen. Wettbewerb, Wahlfreiheit für die Erzeuger und die Artenvielfalt werden durch diese Mega-Fusion bedroht. Die EU-Kommission kann diesen Deal über die europäische Fusionskontrolle verhindern. Schon jetzt muss sie eine strenge Prüfung ankündigen.

Jetzt braucht es starkes Engagement aus der Zivilgesellschaft, um den Druck auf die Entscheidungsträger zu erhöhen. Gemeinsam haben die Grünen Fraktionskollegen Sven Giegold, Martin Häusling und Michel Reimon eine Petition auf der europäischen Kampagnenplattform WeMove.eu gestartet. Andere Kollegen tragen die gleiche Petition in anderen Sprachen. Bitte unterschreibt den Appell an die EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager, den Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel und den Präsidenten des Bundeskartellamts, Andreas Mundt.

Hier geht es zur Petition Monsanto Deal Stoppen.

Hier findet ihr die Grüne Studie zur Konzentration auf dem Saatgut-Markt.

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GroKo-­Märchen vom Genpflanzen-­Verbot http://www.peter-meiwald.de/groko-maerchen-vom-genpflanzen-verbot/ http://www.peter-meiwald.de/groko-maerchen-vom-genpflanzen-verbot/#respond Mon, 26 May 2014 13:44:46 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=3110 ]]> Merkel und ihre Koalition versuchen unmittelbar vor der Europawahl, ihren mangelhaften Schmalspur-Antrag dreist als einen Gentechnik-Ausstieg zu verkaufen und die Öffentlichkeit zu täuschen. So stimmten gestern die kompletten Fraktionen von CDU/CSU und SPD gegen den auf die wesentlichen Punkte abzielenden Antrag der Opposition für echte Gentechnikfreiheit in Europa. Da aber auch die Großkoalitionäre wissen, dass die Bevölkerung keine grüne Gentechnik auf Europas Äckern will, hatten sie eiligst einen Scheinlösungsantrag zusammengeschriebenen, um sich als wackere Kämpfer gegen die Gentechnik zu inszenieren.

Ich warne deshalb eindringlich: Gen-Pflanzen stellen eine Gefahr für das ökologische Gleichgewicht und die menschliche Gesundheit dar. Es kommt zu einem höheren Pestizidverbrauch, Nützlinge werden vernichtet, traditionelle Pflanzenarten werden großflächig verdrängt und unsere Artenvielfalt hochgradig gefährdet.

Was die Koalitionsfraktionen jetzt im Bundestag beschlossen haben, ist der Anfang vom Ende der Gentechnikfreiheit in Europa und entspricht exakt einem Strategiepapier der Gentechnik-Lobby, das uns vorliegt. Die vorgeschlagenen neuen EU-Regelungen, die jetzt offiziell auch die deutsche Regierungskoalition unterstützt, werden zwangsläufig viel mehr Gentech-Zulassungen bringen. Denn, so der Plan von Monsanto und Co.: Wer im eigenen Land eine Gentech-Pflanze verbieten will, muss sich vorher mit dem betroffenen Gentech-Unternehmen einigen. Der Preis wird ein Ja zu weiteren europaweiten Zulassungen für Gentech-Pflanzen sein. Die Industrie will um jeden Preis den „Zulassungsstau“ von Gentech-Pflanzen in der EU auflösen. Dafür ist sie gerne zu dem kleinen Schein-Zugeständnis nationaler Ausnahmeregelungen bereit, auch weil sie weiß, dass diese durch Ausbreitung durch Wind und Bienen nicht lange halten werden. Die bekennende Gentechfreundin Merkel macht sich zur willigen Lobby-Erfüllungsgehilfin und ist dafür bereit, die Bürgerinnen und Bürger zu täuschen.

CSU und SPD, die zumindest in ihren Sonntagsreden etwas gentechnikkritischeren Koalitionspartner, versuchen notgedrungen, den zahnlosen Koalitionsantrag wahlweise als großen Erfolg für Bayern beziehungsweise ganz lyrisch als „sozialdemokratische Interpretation des Koalitionsvertrages“ zu verkaufen. Das ist allerdings nach der gerade erst aktiv unterstützten Zulassung für Genmais 1507 und Genhonig mehr als unglaubwürdig. Außerdem ignorieren Union und SPD den dringendsten Handlungsbedarf, nämlich die Vorbereitung eines Anbauverbots schon nach geltendem Recht für den Genmais 1507. Beispiel dafür, wie das gehen kann, ist der einzige bereits zugelassene Genmais MON810. Seit 2009 nachgewiesen wurde, dass er Marienkäfern gefährlich werden kann, darf er auf deutschen Äckern nicht mehr angebaut werden.

Wer echte Gentechnikfreiheit in Deutschland will, muss sie für ganz Europa durchsetzen. Vor der Frage nationaler Anbauverbote (OptOut) muss daher das Problem der mangelhaften Zulassungsverfahren geklärt werden. Außerdem brauchen wir endlich wirksame Schutzvorgaben gegen gentechnische Verunreinigungen. Die Chancen dafür stehen so gut wie nie, die Bundesregierung müsste sich allerdings in Brüssel entschlossen dafür einsetzen.

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