Plastik – Peter Meiwald http://www.peter-meiwald.de Bundestagsabgeordneter für BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Tue, 26 Sep 2017 21:44:11 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.8.2 Rohstoffe retten – Abfall vermeiden! http://www.peter-meiwald.de/rohstoffe-retten-abfall-vermeiden/ http://www.peter-meiwald.de/rohstoffe-retten-abfall-vermeiden/#respond Mon, 03 Apr 2017 10:37:38 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=11693 ]]>
Die Bundesregierung bleibt in der Verpackungslogik. Wir brauchen ein Wertstoffgesetz!

Die Bundesregierung bleibt in der Verpackungslogik. Wir brauchen ein Wertstoffgesetz! © Kurt Michel/pixelio.de

Lange wurden Öffentlichkeit und die Beteiligten in Sachen einer verbraucherfreundlichen und ökologischen Abfallpolitik vertröstet und auf ein angeblich bald kommendes Wertstoffgesetz verwiesen. Am Ende hat die Bundesregierung ihren eigenen Koalitionsvertrag ignoriert und mit diesem Schmalspur-Verpackungsgesetz die Chance vertan, ein wirkliches Wertstoffgesetz vorzulegen. Stoffgleiche Nichtverpackungen werden somit weiterhin nicht in die Kreislaufwirtschaft integriert, und das Kompetenzchaos zu Lasten der Kommunen in der Wertstoffsammlung bleibt bestehen. Da ist die Europäische Union deutlich fortschrittlicher, die diese mit der Festlegung einer Abfallhierarchie vorgeschrieben hat.

Unterm Strich bleibt festzuhalten: Dieses Gesetz bringt uns keine bürgerfreundliche Wertstoffsammlung aus einer Hand und leistet keinerlei Anreize für dringend benötigten Ressourcenschutz und die Abfallvermeidung.

Stattdessen: Ein wirkliches Wertstoffgesetz!

Wie ein wirkliches Wertstoffgesetz aussieht, hat die grüne Bundestagsfraktion schon vor einiger Zeit in ihrem Antrag dargestellt.

Wir wollen:

– Eine klare Zuständigkeit auf Ebene der Kommune. Denn die Menschen vor Ort müssen sich dort an jemanden wenden können, wenn es mit der Müllsammlung nicht klappt.

– Eine einfache und praktische Mülltrennung. Plastik oder Metalle in zwei unterschiedlichen Behältern zu sammeln, um sie dann in zwei unterschiedlichen Systemen weiter zu behandeln macht keinen Sinn. Dies ist aber weiterhin Standard in vielen Regionen. Wir wollen ein zweites Leben für die Plastikente und nicht ihre Verbrennung.

– Eine Pfandpflicht auf alle Einwegplastikflaschen und alle Getränkedosen. Vorbei sollen die Zeiten sein, bei denen man seine Getränkeverpackungen zum Automaten schleppt, nur um Festzustellen das gar kein Pfand drauf ist, weil da etwas Saft oder Molke mit Wasser aber ohne Kohlensäure drin ist. Das war, ist und bleibt absurd!

– Stabile Gebühren bei der Müllabfuhr. Wir halten es für falsch, dass derjenige Abfall (zum Beispiel Papier), der einfach zu Geld gemacht werden kann, der öffentlichen Hand entrissen wird.

– Eine Mehrwegquote, die nicht durch Handel und Multis über Billigstangebote auf Kosten der Umwelt torpediert wird.

– Eine staatliche Überwachung und keine reine Selbstüberwachung derjenigen, die den Verpackungsmüll zu verantworten haben. Wir wollen, wie auch vom Bundeskartellamt gefordert, dass diese Überwachung weiterhin staatlich erfolgt. Hierzu muss die eingeführte „Zentrale Stelle“ mit hoheitlichen Befugnissen unter dem Dach des Umweltbundesamtes eingerichtet wird.

– Eine wirkliche Ökologisierung der Lizenzentgelte für Verpackungen. Wer zum Beispiel wenig Verpackungsmüll verursacht oder aber seine Verpackungen zurücknimmt soll weniger zahlen, als derjenige der weiterhin gedankenlos die Welt vermüllt.

Antrag & Beschlussempfehlung im Wortlaut:

Antrag (Bündnis 90/Die Grünen): Wertstoffgesetz jetzt vorlegen (Drs. 18/4648 vom 20.4.2015/.pdf)

Beschlussempfehlung zum Gesetzentwurf der Bundesregierung (Drs. 18/11781 v. 29.3.2017/.pdf)

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Das Langeooger Container-Dra​ma: Wasser- und Schifffahrtsamt duckt sich einfach weg http://www.peter-meiwald.de/das-langeooger-container-drama-wasser-und-schifffahrtsamt-duckt-sich-einfach-weg/ http://www.peter-meiwald.de/das-langeooger-container-drama-wasser-und-schifffahrtsamt-duckt-sich-einfach-weg/#respond Wed, 18 Jan 2017 18:34:17 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=11096 ]]> Seit dem zweiten Weihnachtsfeiertag schlagen sich unsere Inseln im Nationalpark Wattenmeer mit dem Müll aus über Bord gegangenen Containern von mindestens zwei Schiffen herum. Viele – vom Kindergartenkind, Insulaner bis hin zum Urlauber – haben sich engagiert, um die schlimmsten Folgen für die Natur zu lindern, dabei ging es zunächst ja „nur“ um die Ü-Eier. Bis abertausende Plastikstreifen auftauchten und diese Woche die Holzplanken aus dem auseinander gebrochenen Container  Strand und Dünenlandschaft verunstalten.

Dass die Bergung des Unrats so lange auf sich warten lässt, ist für mich nicht hinnehmbar. Die Insulaner sind verständlicherweise frustriert und fühlen sich allein gelassen. Und immer deutlicher wird, dass die eigentlich Verantwortlichen für die Bundeswasserstraßen – der Bund und seine Wasserstraßenverwaltung, namentlich das Wasser- und Schiffahtsamt (WSA) – nicht in der Lage sind, die anstehenden Probleme unbürokratisch und schnell im Sinne der Inseln und ihrer Umwelt zu lösen.

Anders ist nicht zu erklären, dass Container voller Holz nicht sofort vom Strand geborgen werden, sondern im nächsten Sturm weiter zerstört wurden. Und auch nicht, dass abertausende Plastikstreifen in die Dünen geweht werden und zur Bedrohung der Brutvögel werden, nur weil diese angeblich nicht in Frachtlisten gefunden werden. Es kann nicht angehen, dass die Versicherung der Reederei dem Gutachter nicht glauben will, dass Ü-Eier und Plastikstreifen zusammen angespült worden sind.
Wenn bei der anstehenden Bergung der Container und Holzbalken mit Raupenfahrzeugen Dünen und Strand gefährdet sind, muss sie halt per Hubschrauber geschehen. Der Dünenschutz und damit der Schutz der Inseln und ihrer Süßwasserlinsen darf nicht Kostenargumenten geopfert werden.  Denn schon jetzt sind die Süßwasserlinsen und damit die Trinkwassergewinnung durch höhere Fluten in Gefahr. Hier brauchen unsere ostfriesischen Inseln endlich klare, verbindliche Zusagen aus Berlin und kein Verantwortungs-Pingpong mit Reedern und Versicherungen.

Bärbel Kraus, Vorstandsmitglied der GRÜNEN Langenoogs kritisiert dabei auch die Rolle des Zolls: „Es ist nicht nachvollziehbar, dass der Zoll Wochen braucht, um dieses besondere Strandgut zu begutachten und zur Entsorgung freizugeben. Nun ist ein Container auseinander gebrochen, sind die Holzbalken vom Sturm verteilt und die Entsorgung damit auch noch teuer und kompliziert geworden.“ Recht hat sie, der Zoll hat hier der Insel einen Bärendienst erwiesen.

Die jetzige Situation macht aber auch deutlich, dass das Krisenmanagement von WSA und Havariekommando für die Zukunft dringend verbessert werden muss. Denn es ist nur eine Frage der Zeit, bis die nächsten Container angespült werden oder als Gefahr für andere Schiffe im Meer treiben. An einen  Ölteppich und seine Folgen für das Ökosystem und die Menschen, die vom Tourismus leben, möchte ich gar nicht denken.

Bundesverkehrsminister Dobrindt wäre gut beraten, sich endlich um seine Schifffahrtsstraßen zu kümmern anstatt das tote Pferd der PKW-Maut immer weiter durchs Land zu schleifen. Machen Sie Ihren Job, Herr Dobrindt!

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Fragen zum Verbot von Plastikbesteck http://www.peter-meiwald.de/verbotvonplastikbesteck/ http://www.peter-meiwald.de/verbotvonplastikbesteck/#comments Fri, 30 Sep 2016 09:00:34 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=10294 ]]> Plastik am Strand

Plastik am Strand

Am Mittwoch wollte ich in der Fragestunde von der Bundesregieurng wissen, welche umweltpolitischen Schlüsse sie aus der Initiative Frankreichs, bis zum Jahr 2020 Plastikbesteck, -teller und -becher verbieten zu wollen zieht, und ob die Bundesregierung gesetzliche Initiativen in diese Richtung plant? Deutschland ist erwiesenermaßen Verpackungseuropameister, was die absoluten Mengen an Verpackungsmaterial angeht. Auch wenn es in Frankreich weiterhin kein umfassendes Verbot gibt, müssen wir uns trotzdem die Frage stellen, was wir in Deutschland tun können, um insbesondere diese Form von Einwegverpackungen, gerade aus der Convenienceindustrie, zu reduzieren. Daher wollte ich von der Bundesregierung wissen, ob Sie im Moment konkrete Vorhaben planen, die noch in dieser Legislaturperiode umgesetzt werden sollen? Wenn es darum geht, über Einsicht, aber auch über Reduzierung an der Quelle, also nicht nur über besseres Recycling zu arbeiten, dann ist das sicherlich etwas, wo es noch viel zu tun gibt. Die End-of-Pipe-Frage stellt sich aber auch. Heute ging über den Ticker, dass die Bundesregierung sich in Brüssel dafür einsetzt, die Recyclingquoten im EU-Kreislaufwirtschaftspaket zu reduzieren oder deutlich herunterzufahren. Nun stellt sich die Frage, wie sich diese Positionierung damit verträgt, dass die Bundesregierung an besseren Rahmenbedingung für die Recyclingwirtschaft arbeitet, oder ist das eine Falschmeldung? Hier findet ihr die Antworten der Bundesregierung auf meine Fragen :

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Gutes Wasser in Lüneburg – aber Schadstoffeinträge nehmen zu http://www.peter-meiwald.de/gutes-wasser-in-lueneburg-aber-schadstoffeintraege-nehmen-zu/ http://www.peter-meiwald.de/gutes-wasser-in-lueneburg-aber-schadstoffeintraege-nehmen-zu/#comments Fri, 20 May 2016 14:00:28 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=9067 ]]> Die Lüneburger GRÜNEN hatten mich zu einer Podiumsdiskussion mit dem Titel „Mikroplastik und Arzneimittel – unsichtbare Gefahr im Wasser!?“ eingeladen. Im gut besuchten Wasserturm diskutierte ich mit meiner Kollegin Julia Verlinden, energiepolitische Sprecherin unserer Fraktion, Monika von Haaren (eine der Spitzenkandidat*innen der Lüneburger GRÜNEN für die Kommunalwahl im September), Katharina Pinz vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasser-, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) und mit Klaus Kümmerer von der Leuphana Universität.

Trink Wasser aus der Leitung ist ein Tipp, wie ich als Verbraucher*in das Lebensmittel schütze. Darüber sprach ich mit (v.l.n.r) Monika von Haaren, Julia Verlinden und Kümmerer

Trink Wasser aus der Leitung ist ein Tipp, wie ich als Verbraucher*in das Lebensmittel schütze. Darüber sprach ich mit (v.l.n.r) Monika von Haaren, Katharina Pinz, Julia Verlinden und Klaus Kümmerer. Foto: privat

Grundsätzlich: Viele Grundwasserkörper in Deutschland sind aufgrund von hohen Nitratwerten in einem schlechten chemischen Zustand. Zusätzlich belasten Reste von Arzneimitteln und mikroskopisch kleine Plastikpartikel unser Trinkwasser und die Gewässer. Monika von Haaren erläuterte, dass bei Arzneimittel die Dosierung genau beachtet werden muss. Auch gehören alte Medikamente nicht in die Spüle oder in die Toilette, sondern in den Hausmüll.

Die Reinigung des Abwassers sei in Deutschland auf einem sehr hohen Standard und Einträge in die Fließgewässer würden somit bereits deutlich reduziert, erläuterte Kümmerer. Es können aber nicht alle Stoffe mit den aktuell verwendeten Verfahren aus dem Wasser gefiltert werden. Auch mit einer vierten Reinigungsstufe könnten Arzneimittel und Mikroplastik nur bedingt in den Kläranlagen eliminiert werden.

Ich habe darauf hingewiesen, dass weniger das primäre Mikroplastik, welches als Beimischung in Kosmetika Verwendung findet, das Problem sei, als vielmehr Mikropartikel, die durch Abrieb, beispielsweise von Plastiktüten oder gar Autoreifen, stammen würden.

Im Gegensatz zu anderen Regionen in Niedersachsen ist das Grundwasser in Lüneburg noch nicht mit Nitrat belastet, da das Rohwasser aus tiefen Horizonten mit ausreichenden Deckschichten gefördert wird. Auch die sogenannten Grundwasserkörper rechts und links der Ilmenau wurden nach EU-Wasserrahmenrichtlinie mit einem guten Zustand bewertet, erläuterte Dr. Katharina Pinz. Freiwillige Vereinbarungen und die Wasserschutzzusatzberatung im Rahmen der Trinkwasserschutzkooperationen in Niedersachsen sorgen dafür, dass das Grundwasser und die Oberflächengewässer geschützt werden.

Monika von Haaren ermutigte die Gäste, lieber Wasser aus der Leitung zu trinken, statt Wassern in Plastikflaschen zu kaufen. Die Qualität des Lüneburger Wassers sei sehr gut und werde permanent überprüft. Dies helfe, Plastikmüll zu vermeiden, ebenso wie das Verwenden von Glasflaschen und eigene Textiltragetaschen für den Einkauf.

In der Veranstaltung wurde Handlungsbedarf auf verschiedenen Ebenen deutlich. Die Landesregierung sollte die Forschung in Bezug auf Gewässerschutz unterstützen und darauf hinwirken, dass das Thema koordiniert und gezielt behandelt wird. Auf Bundesebene müssen die Hersteller angehalten werden auf die Verwendung von Mikroplastikteilchen, z.B. in Kosmetik, zu verzichten, da es genügend Alternativen gibt. Ebenso muss eine Kennzeichnung von Produkten erfolgen, die Mikroplastik oder andere Kunststoffe enthalten. Nicht zuletzt ist eine stärkere Aufklärung der Verbraucherinnen und Verbraucher notwendig. Denn bewussterer Umgang mit Plastik, zum Beispiel bei Verpackungen, ist aktiver Umweltschutz.

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Plastiktüten: Verbraucherinnen und Verbraucher haben Ressourcenverschwendung satt http://www.peter-meiwald.de/plastiktueten-verbraucherinnen-und-verbraucher-haben-ressourcenverschwendung-satt/ http://www.peter-meiwald.de/plastiktueten-verbraucherinnen-und-verbraucher-haben-ressourcenverschwendung-satt/#respond Wed, 30 Mar 2016 09:02:20 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=8427 ]]> Ressourcenverschwendung durch Wegwerftüten stoppen

Ressourcenverschwendung durch Wegwerftüten stoppen

Das internationale Marktforschungs-und Beratungsinstitut YouGov hat eine sehr aufschlussreiche Umfrage zur Nutzung und Akzeptanz von Plastiktüten veröffentlicht. Die Zahlen, die nun zum Thema Nutzung und Akzeptanz von Plastiktüten vorliegen, sind in doppelter Hinsicht sehr erfreulich. Zum einen wird deutlich, dass bereits weit über 70 Prozent der Konsumentinnen und Konsumenten sehr verantwortungsbewusst handeln, was den eigenen Umgang mit wertvollen Ressourcen beim Einkaufen betrifft.

Zum anderen ist die Erkenntnis, dass über 80 Prozent der Befragten eine Gebühr auf unnötige Wegwerftüten klar befürworten sehr ermutigend – auch im Hinblick auf die ökologische Lenkungswirkung, die über ein solches Instrument erzielt werden kann. Die neue Umfrage macht deutlich: Die Verbraucherinnen und Verbraucher haben die Ressourcenverschwendung in den Supermärkten satt. Jetzt ist der Handel am Zug, den umweltpolitischen Vorstellungen seiner Kundinnen und Kunden nicht nur durch Ankündigungen entgegenzukommen, sondern durch praktisches Handeln die Zahl der gratis angebotenen Plastiktüten jetzt drastisch zu reduzieren.

 

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Kaffeekapseln sind ein ökologischer Irrweg http://www.peter-meiwald.de/kaffeekapseln-sind-ein-oekologischer-irrweg/ http://www.peter-meiwald.de/kaffeekapseln-sind-ein-oekologischer-irrweg/#respond Mon, 07 Mar 2016 13:38:36 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=8155 ]]> Schön bunt, aber leider gar nicht nachhaltig: Kaffeekapseln (© CC sera78/Flickr)

Schön bunt, aber leider gar nicht nachhaltig: Kaffeekapseln (© CC sera78/Flickr)

Kaffeekapseln sind im Trend. Leider, denn für die Umwelt bedeuten sie eine enorme Ressourcen- und Energieverschwendung. Die meisten Verbraucherinnen und Verbraucher wissen gar nicht, dass sie auch noch unverhältnismäßig draufzahlen: Bis zu 80 Euro umgerechnet für ein Kilo Kaffeebohnen – das ist ein horrender Preis. Und dazu kommen ja noch Müllkosten: In Deutschland werden laut Stiftung Warentest jährlich mehr als drei Milliarden Kaffeekapseln verbraucht. Bei einem Gewicht von 1,7 – 3 Gramm pro Kapsel türmt sich dadurch ein Müllberg auf von 5000 – 9000 Tonnen Aluminium und Plastik.

Die Hersteller kommen ihrer Produktverantwortung nicht nach, weil es nicht einmal ein vernünftiges Recyclingkonzept gibt. Zum einen ungelösten Problem kommt mit Teekapseln schon gleich ein neues. So geht es nicht – Bequemlichkeit kann nicht auf Kosten der Allgemeinheit gehen. Wenn die Unternehmen nicht schnellstmöglich eigene Konzepte zum Ressourcenschutz und zur Müllvermeidung vorlegen, sind wir als Gesetzgeber gefragt. Helfen könnte dann beispielsweise ein Pfandsystem oder eine Umweltabgabe auf die Kapseln.

Presseberichte zum Thema:

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Mikroplastik – unterschätztes Problem http://www.peter-meiwald.de/mikroplastik-unterschaetztes-problem/ http://www.peter-meiwald.de/mikroplastik-unterschaetztes-problem/#respond Fri, 13 Nov 2015 09:40:32 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=7233 ]]> Bernd Kasper/pixelio.de

Bernd Kasper/pixelio.de

Ich habe im Bundestag nachgefragt, was die Bundesregierung unternehmen will, um die Einträge von immer mehr Mikroplastik in unsere Umwelt zu verhindern. Wir hatten in unserem Antrag bereits erste Vorschläge gemacht, zumindest den Eintrag von „primärem Mikroplastik“, das vor allem Kosmetika beigefügt wird, zu regeln. Doch den Regierungsfraktionen ging dieser Vorschlag damals angeblich nicht weit genug.

Deshalb erschien es mir nötig, jetzt beim Umweltministerium nachzufragen, welche Maßnahmen dann konkret von der Regierung ergriffen wurden bzw. geplant sind, um die weitere Freisetzung von immer mehr Mikroplastik zu verhindern. Denn Mikroplastik ist ein immer größeres Umweltproblem, häufig von Tieren mit Nahrung verwechselt, schädigt somit die sensible Meeresfauna und landet letztlich auch wieder auf unseren Tellern.

Doch das Umweltministerium bleibt auch nach dem Vorliegen einer lange erwarteten Studie des Umweltbundesamtes, welche Mengen und Eintragswege genau untersucht hat, dabei, nicht ordnungsrechtlich gegen die Mikroplastikflut vorgehen zu wollen.

Frau Staatssekretärin Schwarzelühr-Sutter, die für das Umweltministerium meine Fragen beantworte, bekräftigte statt dessen, dass das Ministerium sowohl bezüglich des Mikroplastiks in Kosmetika wie auch bezüglich des sogenannten „sekundären Mikroplastiks“, das z.B. durch die Zersetzung von Plastiktüten in der Natur entsteht, auf freiwillige Bemühungen der Wirtschaft vertraue.

 

Die Sorge der Menschen vor immer mehr Plastik in unserer Umwelt wird vom Umweltministerium nicht ernst genommen. Gerade in Kosmetik wäre es problemlos möglich, das Beimischen von Plastik zu verhindern. Aber die Staatssekretärin nannte nicht einmal einen Zeitpunkt des freiwilligen Ausstiegs der Kosmetikbranche. Die Kanzlerin fordert international, die Meere besser gegen Plastik-Vermüllung zu schützen. Aber vor der eigenen Haustür kehrt die Regierung nicht. Das ist für mich deutlich zu schwach.

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Verpackungsmüll-Flut in Deutschland http://www.peter-meiwald.de/verpackungen/ http://www.peter-meiwald.de/verpackungen/#respond Fri, 16 Oct 2015 06:55:08 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=7009 ]]> Plastiktütenflut in Berlin

Plastiktütenflut in Berlin

Der Berg an Verpackungsmüll wächst und wächst. Dieses beweist die Antwort auf meine Kleine Anfrage „Zunahme von Verpackungsmüll“  des Umweltministeriums. Alleine die Menge von Kunststoffverpackungen hat seit 2009 um fast ein Drittel zugenommen. Der Trend ist leider ungebrochen – immer mehr Verpackungen, immer aufwändigere Verpackungen, auch unnötige Verpackungen. Wir versinken in den Folgen unseres Konsums.

Deutschland ist Europameister – wir produzieren mit Abstand am meisten Verpackungsmüll in der gesamten EU – insgesamt und pro Kopf. Auf diesen Meistertitel können wir nicht stolz sein.

Die Antwort auf die Kleine Anfrage benennt auch die Gründe für diesen verschwenderischen Trend. Es wird immer mehr außer Haus konsumiert, vor allem Nahrungsmittel. Es gibt immer kürzere Nutzungsdauern. Und dazu kommen die immer kleineren Einheiten im Handel. Verpackungen von sogenannten „schnelldrehenden Konsumgütern“, also Getränken, Nahrungsmitteln und Haustierfutter, machen zwei Drittel aller Verpackungsabfälle in privaten Haushalten aus.

Das Fatale: Die Bundesregierung erkennt zwar den ökologisch schlechten Trend zu immer mehr Verpackungen, will aber nichts dagegen unternehmen. Weder gegen Plastiktüten, noch gegen Einweg-Kaffeebecher. Nicht einmal ein quantifiziertes Ziel für weniger Verpackungen ist vorgesehen.

Die Verschwendung von Ressourcen durch immer mehr Verpackungen ist aus Grüner Sicht nicht hinnehmbar. Wir leben bereits jetzt weit über die Grenzen des Planeten hinaus, indem wir der Erde immer energischer die fossilen Rohstoffe entreißen. Ich setze daher auf Ressourcenabgaben, die dazu führen, diese Verschwendung aufzuhalten. Aus meiner Sicht sind effektive Maßnahmen für längere Lebensdauern von Produkten, das Vermeiden unnötiger Verpackungen und mehr Recycling dafür unverzichtbar. Die Regierung darf nicht länger wegschauen. Der Trend zur Wegwerfkultur muss gestoppt werden.

Hier zur Antwort des Umweltministeriums

Weitere Informationen im Interview des Online-Magazins Restkultur

Deutschland ist Müll-Champion – Artikel in der Frankfurter Rundschau

Und mein Interview dazu für N24

 

 

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Zu viel Mikroplastik im Meer http://www.peter-meiwald.de/zu-viel-mikroplastik-im-meer/ http://www.peter-meiwald.de/zu-viel-mikroplastik-im-meer/#respond Tue, 29 Sep 2015 10:25:13 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=6877 ]]> Plastik am Strand

Plastik am Strand

Eine neue Studie im Auftrag des Umweltbundesamtes belegt: Das Ausmaß der Umweltverschmutzung durch Mikroplastik erreicht eine neue Dimension. Denn was bislang nicht beachtet wurde ist der Abrieb von Autoreifen, und der ist erheblich. Daneben sieht das, was Kosmetika, Reinigungsmitteln und Funktionskleidung an Mikroplastik in die Umwelt schwemmt auf den ersten Blick fast gering aus. Dennoch kann dieses Mikroplastik einfach vermieden werden – aus unserer Sicht ist Plastik in Körperpflegeprodukten völlig überflüssig. Es kann simpel durch natürliche Alternativen ersetzt werden. In der Kosmetik lässt sich Mikroplastik beispielsweise durch Sand, Ton, Walnussschalen oder Pfirsichkerne ersetzen – zum Nutzen von uns allen. Die Freisetzung über die Abwässer in die Umwelt wird fahrlässig in Kauf genommen. Hier muss die Bundesregierung dringend tätig werden.

Dank der Studie des nova Institus im Auftrag des Umweltbundesamtes ist klar, wie viel Mikroplastik in Deutschland in die Umwelt gelangt.

  • Vor allem der Abrieb von Autoreifen ist erheblich (laut Studie sind es in Deutschland über 110.000 Tonnen Mikroplastik im Jahr). Wo dieser Abrieb in der Umwelt verbleibt ist noch unklar.
  • Außerdem wurde erstmals berechnet, wie viel Mikroplastik in welchen Produkten der Kosmetikindustrie enthalten ist (insgesamt 500 Tonnen pro Jahr in Deutschland). Dieses landet über das Abwasser auch in unseren Flüssen.
  • Plastikfasern aus Fleecejacken und -Pullis, die beim Waschen herausgespült werden, machen einen weiteren Teil des Mikroplastiks aus, das in die Umwelt gelangt (pro Waschgang lösen sich bis zu 2.000 Fasern). 80 bis 400 Tonnen Fasern werden laut Studie pro Jahr in Deutschlands Waschmaschinen ausgewaschen.
  • Es kommt zusätzlich viel Mikroplastik aus zerriebenen Plastiktüten, PET Flaschen, „verlorenen“ Geisternetzen oder Abfällen von Schiffen. Noch mehr Müll im Meer muss dringend verhindert werden.

EIN MEER VOLLER PLASTIK

Mehr als 6,4 Millionen Tonnen Müll gelangen jedes Jahr in die Ozeane, etwa 75 Prozent davon aus Plastik. Nach Schätzungen des UN-Umweltprogramms (UNEP) schwimmen inzwischen bis zu 18.000 Plastikteile auf jedem Quadratkilometer Wasseroberfläche. Im pazifischen Müllstrudel übersteigt die Menge an Plastik die Menge an Plankton stellenweise um das Sechsfache. Es kann Jahrhunderte dauern, bis Kunststoffe durch Wellen, Wind und Wetter zerkleinert werden.

Mikroplastik (Plastik mit weniger als 5mm Durchmesser) entsteht durch das Zerreiben von Plastik, oder wird Produkten beigemischt (z.B. in Peelings). Mikroplastik wird von Tieren mit Nahrung verwechselt. Von mehr als 250 marinen Lebewesen ist bekannt, dass sie Kunststoffe während der Nahrungsaufnahme aufnehmen, darunter auch solche Arten, die vom Menschen gegessen werden (Schalen- und Krustentiere sowie Fischarten, die mit Magen-Darm-Trakt verzehrt werden, wie Sprotten). Somit landet Mikroplastik letztlich auch auf unserem Teller.

WAS MUSS GESCHEHEN?

Die grüne Bundestagsfraktion beschäftigt sich schon seit einigen Jahren mit dem Thema und hat neben Anfragen und einem Expertengespräch erst kürzlich einen Antrag in den Bundestag eingebracht. Ich fordere die Bundesregierung auf, sicherzustellen, dass Mikroplastik aus Kosmetika sachgerecht entsorgt und nicht faktisch als wilde Müllentsorgung über den Abfluss in die Umwelt freigesetzt wird. Die Bundesregierung lehnt unsere Grünen Vorschläge weiter beharrlich ab. Wir wollen auch Alternativen für immer mehr Plastik erarbeiten. So gab unser Fachgespräch zu Biokunststoffen wertvolle Hinweise für denkbare sinnvolle Einsatzmöglichkeiten von abbaubaren Kunststoffen.

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Fast alle Seevögel fressen Plastik http://www.peter-meiwald.de/seevoegel/ http://www.peter-meiwald.de/seevoegel/#respond Tue, 01 Sep 2015 15:37:46 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=6644 ]]> Dirk Maus / pixelio.de

Dirk Maus / pixelio.de

Neue Forschungsergebnisse warnen eindrücklich vor den Folgen der Vermüllung der Meere mit Plastik. Eine neue Studie belegt, dass die allermeisten Seevögel bereits heute Plastikmüll im Bauch haben. Bis zum Jahr 2050 werden 99 Prozent der Vögel Plastikreste im Magen haben, so schätzt eine aktuelle Veröffentlichung in der Fachzeitschrift «Proceedings of the National Academy of Sciences».

Die neuen Erkenntnisse sind verheerend. Unser Müll verschmutzt die Meere und vergiftet die Tiere. Die Vögel verhungern mit vollem Magen, wenn sie zu viel Plastik schlucken.

Besonders kleine Plastikteilchen, das sogenannte Mikroplastik, ist gefährlich. Kleine Plastikteile werden mit lebenden Tieren und Pflanzen verwechselt und gefressen. Deshalb haben Mini-Plastikkugeln in Peelings und Cremes nichts zu suchen. Dieses Plastik wird über das Abwasser weiter in Flüsse und Meere gespült – und landet schließlich in den Tiermägen.

Der verschwenderische Umgang mit Wegwerf-Plastik muss ein Ende haben. Konsequenterweise hat auch die EU beschlossen, den Überfluss an Plastiktüten zurückzudrängen. Auch in Deutschland sollten Plastiktüten nicht kostenlos im Laden abgegeben werden, denn Mehrwegtaschen als Alternative finden sich in jedem Haushalt.

Ein ausführlicher Artikel zur neuen Studie findet sich auf Spiegel Online

Weitere Informationen im Artikel des Weser Kurier

Plastikmüll  ist kein Vogelfutter

Plastikmüll ist kein Vogelfutter

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