Plastikabfälle – Peter Meiwald http://www.peter-meiwald.de Bundestagsabgeordneter für BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Tue, 26 Sep 2017 21:44:11 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.8.2 Zukunft ist machbar http://www.peter-meiwald.de/zukunft-ist-machbar/ http://www.peter-meiwald.de/zukunft-ist-machbar/#respond Fri, 21 Apr 2017 08:24:13 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=11851 ]]> Auf Einladung des Präsidenten der Stiftung „Race for Water“, Marco Simeoni, hatte ich die Möglichkeit, mich über das doppelte Engagement dieser Stiftung zum Schutz unserer Meere vor der zunehmenden Plastikvermüllung und zum beispielhaften Nachweis der Anwendungsmöglichkeiten erneuerbarer Energietechniken (PV/Sonne, Kite/Wind, Wasserstoff/Speicher) im Schiffsantrieb der Zukunft zu informieren. Anlass war der Start der auf mindestens 5 Jahre angelegten Demonstrations- und Forschungsreise des weiterentwickelten Forschungsschiffes „Race for Water“, der um Kite-Antrieb und Wasserstoffspeichersystem ergänzten ehemaligen „Planet Solar“.

Zu sehen und zu erleben gab es ein wirklich beeindruckendes Beispiel erfolgreichen Zusammenspiels europäischer Ingenieure (schweizerische, französische und deutsche Unternehmen arbeiteten unter der Leitung der in Lausanne beheimateten Race for Water-Stiftung bei der Konzeption und technischen Ausrüstung des Schiffes Hand in Hand). Herausgekommen ist ein 35 m langes futuristisch aussehendes Schiff, das mit 6 Mann/Frau Besatzung weiteren 14 Mitfahrenden Raum für Meeresforschungsaktivitäten bietet, die Race for Water.

Gerade angesichts der erschreckenden Erkenntnisse über den Anteil der Schifffahrt an der massiven Belastung unserer Umwelt mit Klimagasen, aber auch mit Feinstäuben und Stickoxiden ist es ein sehr ermutigendes Beispiel, in welchem Maße schon heute über klassische Segelschiffe hinaus emissionsfreie Schiffsantriebe technisch machbar sind. Dieses und die Chancen und Kinderkrankheiten, die hinter den verwendeten Technologien und ihrem Zusammenspiel liegen, soll in den kommenden Jahren unter realen Einsatzbedingungen auf der Fahrt um die Welt (u.a. mit Stationen auf den Bermudas zum America’s Cup, in Japan zur Olympiade 2020 und in Dubai zur Weltausstellung 2021) erprobt und weiterentwickelt werden. Dabei wird auch absehbar werden, inwieweit ein Hochskalieren für den weitergehenden Einsatz in der Berufsschifffahrt machbar sein wird.

Die aktuell eingesetzten Technologien, Elektromotoren, die mit Strom aus der das gesamte Deck bedeckenden PV-Anlage betrieben werden, ein Kite-Segel der Hamburger Firma SkySails als zusätzlicher Antrieb und eine weiterentwickelte Wasserstoff-Brennstoffzellen-Installation als Energiespeicher für Phasen von Dunkelheit und Flaute, erlauben eine weitestgehend wetterunabhängige Fahrt des Schiffes. In den Phasen, in denen es vom Kite angetrieben wird, sollen darüber hinaus die Propeller rückwärts drehen und somit als Generatoren ebenfalls Strom für die Wasserstoffspeicher bereitstellen. Dies erläuterte mir der Geschäftsführer von SkySails, Stephan Wrage. Weitere technische Erläuterungen bekam ich von Alexandre Closset, Präsident von Swiss Hydrogene, dessen Unternehmen für die Wasserstofftechnik verantwortlich zeichnet. Der Einbau dieser Technologie zur Energiespeicherung erlaubt gegenüber klassischer Batteriespeicherung eine deutlich höhere Speicherleistung bei gleichzeitig deutlich geringerem Anlagengewicht, was für den Einsatz im Schiffsbau große Vorteile verspricht.

Der zweite Schwerpunkt der Arbeit der Race for Water-Foundation, von dem ich mich in Lorient überzeugen konnte, liegt in der weltweiten Sensibilisierung für die Probleme der zunehmenden Belastung unserer Meere mit Plastikmüll und der konkreten Arbeit dagegen. Dies geschieht insbesondere durch zwei Maßnahmen, die mir Stiftungspräsident Marco Simeoni im Beisein der bretonischen Parlamentswahlkandidatin Teaki Dupont und des Race for Water-Botschafters und Einhand-Weltumseglers Alan Roura erläuterte.

Zunächst dient das Schiff während seiner Weltumfahrung in den nächsten 5 Jahren immer wieder internationalen Forscherteams als schwimmende Forschungsbasis. Durch die beinahe vibrationslose Antriebstechnik kann in einem extra zur Verfügung stehenden Laborraum auch mit sehr sensiblen Geräten gearbeitet werden. Da der Katamaran zudem einen sehr geringen Tiefgang hat, erlaubt er auch Untersuchungen in Flachwassergebieten. Genutzt werden wird dies zunächst in der Karibik und bei den Bermudas durch zwei EU-ko-finanzierte Mikroplastikforschungsvorhaben im Rahmen des Programms „JPI Oceans“ (The Joint Programming Initiative Healthy and Productive Seas and Oceans).

Eines – genannt EPHEMARE von Forschern aus 9 EU-Ländern um den Spanier Prof. Ricardo Beiras (Vigo, Spanien) – befasst sich mit „Eco toxical effects of microplastics in marine ecosystems“, das andere, „Weather Mic“ eines norwegisch-deutschen Forscherteams um Dr. Hans-Peter Arp (NGI, Norwegen) und Dr. Annika Jahnke (UFZ, Leipzig) wird  „How microplastic weathering changes ist transport, fate and toxicity in the marine environment“ untersuchen. Prof. Beiras und Dr. Arp stellten ihre Projekte im Rahmen einer Pressekonferenz mit der Race for Water-Stiftung und dem Bürgermeister von Lorient, Norbert  Metairie, kurz vor, und ich hatte bei einem gemeinsamen Mittagessen noch die Möglichkeit, mich mit ihnen über die politischen Aktivitäten im Bundestag zum Mikroplastik-Problem und die Idee einer internationalen Plastik-Konvention, wie sie zur Zeit u.a. von adelphi (Berlin) und der Heinrich-Böll-Stiftung diskutiert wird, auszutauschen.

Zweitens soll das Schiff bei seinen Aufenthalten in den Häfen und bei großen internationalen Events (America’s Cup, Olympia, EXPO) als Veranstaltungsraum für Informationsvorträge und Schulungen zum landbasierten Kampf gegen die Vermüllung der Meere dienen. Dazu arbeitet die Race for Water-Stiftung u.a. mit dem französischen Anlagenbauer ETIA zusammen, der ein Verfahren entwickelt hat, aus eingesammeltem Plastikmüll Gas als Treibstoff oder auch Wasserstoff herzustellen. Olivier Lepez, Generaldirektor von ETIA, erläuterte mir die Technologie anhand einer im Schiff platzierten Infowand.

Gemeinsam mit Race for Water wurde daraus die Idee entwickelt, dezentral Arbeitsplätze für Menschen, die den „Rohstoff Plastikmüll“ einsammeln, zu schaffen und dann daraus eine Energieversorgung für von Stromnetzen abgehängte Regionen aufzubauen.

Im Anschluss an die Pressekonferenz legte die Race for Water dann unter großer Anteilnahme von Medien, wissenschaftlichen Partnern der Race for Water-Stiftung und vielen schifffahrtsbegeisterten Franzosen aus dem ehemaligen U-Boot-Hafen Lorient ab und machte sich auf die Reise für diese guten Zwecke.

Ich bin sehr gespannt, welche weiteren Erkenntnisse sich aus dem konkreten Einsatz der innovativen Technologien wie auch den Meeres-Forschungsvorhaben für die Zukunft ergeben. Kooperationen und Synergien mit weiteren Mikroplastik-Forschungsvorhaben in Deutschland wie auch im Rahmen der dringend notwendigen Ausweitung der Energiewende auf den Transportsektor ergeben sich bestimmt. Wenn das Projekt darüber hinaus einer innovativen, umweltfreundlichen Technologieentwicklung aus Deutschland (Kite-Antrieb) hilft, bekannter zu werden und sich im Markt zu platzieren, so ist das auf jeden Fall ein erfreulicher Nebeneffekt.

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Fragen zum Verbot von Plastikbesteck http://www.peter-meiwald.de/verbotvonplastikbesteck/ http://www.peter-meiwald.de/verbotvonplastikbesteck/#comments Fri, 30 Sep 2016 09:00:34 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=10294 ]]> Plastik am Strand

Plastik am Strand

Am Mittwoch wollte ich in der Fragestunde von der Bundesregieurng wissen, welche umweltpolitischen Schlüsse sie aus der Initiative Frankreichs, bis zum Jahr 2020 Plastikbesteck, -teller und -becher verbieten zu wollen zieht, und ob die Bundesregierung gesetzliche Initiativen in diese Richtung plant? Deutschland ist erwiesenermaßen Verpackungseuropameister, was die absoluten Mengen an Verpackungsmaterial angeht. Auch wenn es in Frankreich weiterhin kein umfassendes Verbot gibt, müssen wir uns trotzdem die Frage stellen, was wir in Deutschland tun können, um insbesondere diese Form von Einwegverpackungen, gerade aus der Convenienceindustrie, zu reduzieren. Daher wollte ich von der Bundesregierung wissen, ob Sie im Moment konkrete Vorhaben planen, die noch in dieser Legislaturperiode umgesetzt werden sollen? Wenn es darum geht, über Einsicht, aber auch über Reduzierung an der Quelle, also nicht nur über besseres Recycling zu arbeiten, dann ist das sicherlich etwas, wo es noch viel zu tun gibt. Die End-of-Pipe-Frage stellt sich aber auch. Heute ging über den Ticker, dass die Bundesregierung sich in Brüssel dafür einsetzt, die Recyclingquoten im EU-Kreislaufwirtschaftspaket zu reduzieren oder deutlich herunterzufahren. Nun stellt sich die Frage, wie sich diese Positionierung damit verträgt, dass die Bundesregierung an besseren Rahmenbedingung für die Recyclingwirtschaft arbeitet, oder ist das eine Falschmeldung? Hier findet ihr die Antworten der Bundesregierung auf meine Fragen :

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Plastiktüten: Es geht auch ohne http://www.peter-meiwald.de/plastiktueten-es-geht-auch-ohne/ http://www.peter-meiwald.de/plastiktueten-es-geht-auch-ohne/#respond Wed, 01 Jun 2016 15:06:12 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=9166 ]]> © Katharina-Franziska Kremkau / Silke Gebel, MdA (CC BY 4.0)

© Katharina-Franziska Kremkau / Silke Gebel, MdA (CC BY 4.0)

Die Supermarktkette Rewe hat heute angekündigt, zukünftig keine Plastiktüten mehr zu verkaufen. Damit zeigt Deutschlands zweitgrößter Lebensmittelhändler, dass der Verzicht auf Plastiktüten möglich ist. Und hat damit die Nase vorn gegenüber der kürzlich vorgestellten Initiative von Handelsverband und Umweltministerium zur kostenpflichtigen Abgabe von Plastiktüten. Deren Vereinbarung gewährt noch zu viele Ausnahmen und enthält keine ambitionierten Ziele, auf welche Zahl der Verbrauch gesenkt werden soll.

Erfreulich ist die Aussage von REWE-Vertretern, auch bei den Umverpackungen von Obst und Gemüse, den dünnen Plastik-Knotenbeuteln sowie Transportverpackungen Ressourcen einsparen zu wollen. Hier bleibt noch viel zu tun. So ist Deutschland Europameister im Produzieren von Verpackungsmüll – insgesamt und pro Kopf. Alleine die Menge von Kunststoffverpackungen hat seit 2009 in Deutschland um fast ein Drittel zugenommen.

Die Bundesregierung erkennt zwar den ökologisch schlechten Trend zu immer mehr Verpackungen, scheut sich aber, konkrete Maßnahmen dagegen zu unternehmen. Weder gegen Plastiktüten, noch gegen Einweg-Kaffeebecher, noch gegen doppelt und dreifach eingeschweißte Produkte. Was fehlt sind Anreize zu ressourcensparenden Verpackungen. Der Trend zur Wegwerfkultur muss gestoppt werden.

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Grün Einkaufen http://www.peter-meiwald.de/gruen-einkaufen/ http://www.peter-meiwald.de/gruen-einkaufen/#comments Tue, 06 Jan 2015 17:25:06 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=4547 ]]> Toni und Peter (Grüne Bundestagsfraktion ©)

Toni und Peter
(Grüne Bundestagsfraktion ©)

Neue Konzepte gegen wachsende Müllberge. Wir Grüne fragen, wie wir der Wegwerf-Gesellschaft entkommen, in der wir aktuell leben. In Berlin gibt es viele neue Ansätze, wie wir mit dem täglichen Einkauf die Umwelt schonen können. Einige dieser Konzepte habe ich mit gemeinsam mit Anton Hofreiter, dem Fraktionsvorsitzenden der Grünen Bundestagsfraktion, heute in der Praxis erprobt. Unter dem Motto: Grün Einkaufen in Berlin.

Dabei wollten sie herausfinden, wie neue Geschäftsideen dabei helfen können, die Umwelt ganz praktisch zu schonen.

Riesige Verpackungen, die nur dazu dienen, ein Produkt besser darzustellen als es ist, braucht es dafür nicht. Der Supermarkt „Original Unverpackt“ in Kreuzberg verzichtet ganz und gar auf Verpackungen.

Peter  (Grüne Bundestagsfraktion ©)

Peter bei Original Unverpackt 
(Grüne Bundestagsfraktion ©)

Die Ware wird vor Ort abgefüllt. Laut den Betreiberinnen des Ladens können wir damit unsere Müllberge erheblich verkleinern. Und das ohne auf irgendwas zu verzichten. Plastikmüll im Meer, der verschwenderische Umgang mit Plastiktüten im Handel, unnütze Verpackungen und die geringen Recyclingquoten der Dualen Systeme waren einige der Themen, die wir in dem Geschäft diskutierten.

Anschließend haben wir uns über Öko-Faire Bekleidung informiert, im Laden supermarché in Berlin. Die Billigproduktion von Bekleidung geht mit völlig inakzeptablen Arbeitsbedingungen und gravierenden Umweltproblemen einher. Für den intensiven Baumwollanbau wird ein Großteil der 20.000 Liter Wasser, die für die Produktion eines T-Shirts benötigt werden, verbraucht. Außerdem werden in großen Mengen Pflanzenschutzmittel eingesetzt, die durch ihre hochgiftigen Substanzen die Umwelt in den Anbauländern belasten, die Arbeiterinnen in den Fabriken gefährden und auch in den Endprodukten, zum Beispiel in T-Shirts zu finden sind. Die riesigen Anbauflächen machen in einigen Regionen dem Anbau von Nahrungsmitteln starke Konkurrenz. Nicht nur der Anbau, auch die weitere Verarbeitung der Baumwolle zu bügelleichter, knitterfreier oder wasserdichter Kleidung belastet die Umwelt durch die verwendeten Laugen, Salze und Farben. Ein einziges T-Shirt kann die Umwelt mit 150 Gramm Chemikalien belasten, oft mit gesundheitsgefährdenden Stoffen.

Toni und Peter bei supermarché (Grüne Bundestagsfraktion ©)

Toni und Peter bei supermarché (Grüne Bundestagsfraktion ©)

Im Laden supermarché haben wir gesehen, dass es auch anders geht. Hier findet sich eine große Auswahl fair produzierter und ökologischer Mode. Das eigene Label gibt Sicherheit, dass die Versprechen eingehalten werden, und stärkt die lokale Wirtschaft. Ein weiterer gelungener Ansatz, den wir gerne für unsere weitere Arbeit mitnehmen.

Wir danken den Läden, die uns ihre Ideen vorgestellt haben, und die sich so konsequent gegen Abfall und schlechte Herstellungsbedingungen einsetzen. Sie zeigen damit: Rausreden gilt nicht mehr. Denn es gibt echte Alternativen zum Verpackungswahn und zu Billigklamotten.

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Plastiktüten: Deutschland darf sich nicht hinter der EU verstecken http://www.peter-meiwald.de/plastiktueten-deutschland-darf-sich-nicht-hinter-eu-verstecken/ http://www.peter-meiwald.de/plastiktueten-deutschland-darf-sich-nicht-hinter-eu-verstecken/#respond Tue, 25 Nov 2014 11:12:08 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=4144 ]]> Überall in Europa werden die sinnlose Verschwendung fossiler Rohstoffe durch Plastiktüten und ungelöste Müllprobleme inzwischen als Problem anerkannt. Auf europäischer Ebene hat man sich nun endlich zum Handeln entschlossen. Gegen den verschwenderischen Umgang mit Plastiktüten soll europaweit vorgegangen werden. Die Einigung der EU, Plastiktüten innerhalb der kommenden fünf Jahre deutlich zu reduzieren, ist ein wichtiges Signal, vor allem in jenen Ländern, in denen derzeit noch sehr viele Plastiktüten verbraucht werden, also insbesondere Bulgarien, Tschechien, Griechenland und Rumänien.

Die europäischen Ziele zur Verminderung von Plastiktüten sind für Deutschland allerdings unterambitioniert. Bis zum Jahr 2019 sollen höchstens 90 Plastiktüten pro Einwohner pro Jahr verbraucht werden, bis zum Jahr 2025 nicht mehr als 40. Im Durchschnitt verbrauchten die Europäer laut einer Studie der Europäischen Kommission im Vorfeld der jetzt beschlossenen Regelung 198 Plastiktüten pro Jahr und Einwohner. Die Ziele entsprechen also einer Reduzierung um knapp 50% bis 2019, und 80% bis zum Jahr 2025. Es bleibt den Mitgliedsstaaten überlassen, welche Maßnahmen sie ergreifen. Irland hat bereits vor einiger Zeit eine Umweltabgabe auf Plastiktüten eingeführt, andere Staaten Verbote ausgesprochen, beispielsweise Italien, Frankreich und Rwanda.

In Deutschland wurden im Jahr 2010 laut Studie der Europäischen Kommission pro Einwohner und Jahr 71 Plastiktüten verbraucht. In einigen Ländern sind es aber immer noch wesentlich weniger, zum Beispiel Irland (18) und Luxemburg (20). Auch wenn Deutschland das EU Ziel für 2019 bereits erreicht hat – angesichts der Notwendigkeit von Ressourcenschonung und Müllvermeidung darf sich die Bundesregierung nicht hinter diesen EU-Zielen verstecken und jetzt die Hände in den Schoß legen.

Im Gegensatz zu Irland fehlen in Deutschland noch die richtigen Anreize, um die Abkehr von Ex-und-weg-Tüten zu schaffen. Plastiktüten sollen zumindest nicht mehr kostenlos abgegeben werden. Deshalb fordern wir Grüne bereits seit langem analog zu Irland eine Umweltabgabe auf Plastiktüten.

Wenn die EU bereits beschließt, die Plastiktüten um 50 % oder sogar 80 % zu reduzieren, darf Deutschland dahinter nicht zurückstehen. Eine solche Reduzierung wäre – mit den richtigen Anreizen versehen – auch bei uns machbar. Das schont die Umwelt und vermeidet den überflüssigen Gebrauch von Plastik im Alltag – denn ökologischere Alternativen stehen zur Verfügung: Rucksäcke, Einkaufskörbe oder mehrmals verwendbare Einkaufstaschen.

Exkurs: Meere versinken im Plastikmüll

In jedem Quadratkilometer Meer schwimmen inzwischen zehntausende Teilchen Plastikmüll. Seevögel verenden qualvoll, weil sie sich im Plastik verfangen oder es mit Nahrung verwechseln. Schildkröten halten Plastiktüten für Quallen, Vögel verwechseln kleine Plastikteile mit Krebsen. In den Ozeanen treiben inzwischen Müllstrudel so groß wie ganze Kontinente. Strände von Inseln versinken im Müll. Und auch in Nord- und Ostsee sind Plastikabfälle, oftmals Tüten, eine Gefahr für Fische, Vögel und Meeressäuger.

Plastiktütenfreie Stadt: EU-Umweltkommissar Karmenu Vella richtet im Oktober 2015 eine Videobotschaft an alle Osnabrückerinnen und Osnabrücker sowie an die Schülerinnen und Schüler der Ursulaschule Osnabrück, die als Klimabotschafter im internationalen Netzwerk youthinkgreen das Projekt „Plastiktütenfreies Osnabrück“ vorantreiben

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Plastiktütenwahnsinn – Berlin tüt was! http://www.peter-meiwald.de/plastiktuetenwahnsinn-berlin-tuet-was/ http://www.peter-meiwald.de/plastiktuetenwahnsinn-berlin-tuet-was/#respond Fri, 04 Jul 2014 07:55:59 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=3285 ]]> Berlin tüt was!

Berlin tüt was!

Berlin wehrt sich gegen Ressourcenverschwendung durch Einmal-Plastiktüten. Heute startet eine Aktion der Stiftung Naturschutz Berlin, an der auch wir Grünen beteiligt sind.

In vielen Sammelstellen werden 10 Plastiktüten aus Erdöl – die oftmals nur Minuten gebraucht werden, und dann im Müll landen – gegen eine Mehrweg-Einkaufstasche getauscht, die viele Male genutzt werden kann.

Ziel: Beim Berliner Umweltfest am 20. September 2014 wollen wir einen Weltrekord aufstellen, um ein Zeichen gegen die Plastiktütenflut zu setzen – mit vielen Berlinerinnen und Berlinern soll eine neun Kilometer lange Kette aus 30.000 Plastiktüten entstehen. Dies entspricht dem stündlichen Plastiktütenverbrauch in Berlin.

Plastiktüten, die einfach im Müll landen, werden gegen Designer-Mehrwegtaschen getauscht. Aus einem Wegwerf-Produkt wird etwas, das lange genutzt werden kann. Weg vom Einwegprodukt – dahin muss auch auf Bundesebene gesteuert werden.

Eine Sammelstelle für Plastiktüten ist im Grünen Umweltbüro in der Hessischen Straße 10, im Büro der umweltpolitischen Sprecherin im Abgeordnetenhaus, Silke Gebel. Auch in der Bundestagsfraktion findet die Aktion große Unterstützung. „Machen Sie mit – tauschen Sie Müll gegen Designertasche“, so Peter Meiwald, umweltpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion.

Link zur Aktion „Berlin tüt was!

Link zu einer Liste der Sammelstellen: http://berlintuetwas.de/sammelstellen/

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Umweltministerium will keine Maßnahmen gegen Plastiktüten http://www.peter-meiwald.de/umweltministerium-will-keine-massnahmen-gegen-plastiktueten/ http://www.peter-meiwald.de/umweltministerium-will-keine-massnahmen-gegen-plastiktueten/#respond Wed, 02 Apr 2014 13:40:25 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=2742 ]]> Picture by: romelia  / pixelio.de

Picture by: romelia / pixelio.de

Die Bundesregierung plant keine Maßnahmen, um den Gebrauch von umweltschädlichen Plastik- tüten in Deutschland einzudämmen. Das machte die Parlamentarische Staatssekretärin im Umwelt- ministerium, Frau Schwarzelühr-Sutter, heute im Umweltausschuss des Bundestages deutlich. Auf meine Frage, wie sie dieses Umweltproblem an- gehen wolle, schwieg sie. Es sei wichtiger, in anderen EU Ländern gegen Plastiktüten vorzu- gehen, da zu viele Tüten in unseren Meeren landeten.

Wir Grüne sehen das schon seit langem ganz anders. Plastiktüten in der Umwelt sind ein Problem, denn sie werden in der Natur nicht abgebaut und schwimmen auch nach vielen Jahren noch in Gewässern herum oder landen in den Wäldern. Daher wollen wir, dass auch in Deutschland gegen den verschwenderischen Verbrauch von Plastiktüten, die oftmals nur wenige Minuten genutzt werden, vorgegangen wird.

Wir schlagen daher eine Umweltabgabe auf Plastiktüten vor, die in Irland bereits zu einer Reduzierung von Plastiktüten um 90% geführt hat. Warum sollte das in Deutschland nicht funktionieren? Denn: Plastiktüten sind in fast allen Fällen überflüssig. Denn umweltfreundliche Alternativen wie Stoffbeutel, Rucksäcke und Einkaufskörbe stehen in jedem Haushalt zur Verfügung. Diese können immer wieder verwendet werden.

Der Umweltausschuss des Bundestages diskutierte heute über eine EU Richtlinie, die alle Länder auffordert, konkrete Maßnahmen gegen Plastiktüten zu ergreifen. Dies wollen wir auch in Deutschland. Und auch das Umweltministerium sollte sich für den Schutz der Umwelt einsetzen. Mir ist es unverständlich, dass auch die neue Ministerin dieses ablehnt, obwohl die SPD Fraktion vor der Wahl unserem Vorschlag, eine Umweltabgabe auf Plastiktüten einzuführen, noch zugestimmt hatte.

Weiterführende Informationen findet ihr hier.

 

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Rede zur 6. Novelle der Verpackungsverordnung http://www.peter-meiwald.de/rede-zur-6-novelle-der-verpackungsverordnung/ http://www.peter-meiwald.de/rede-zur-6-novelle-der-verpackungsverordnung/#respond Fri, 21 Mar 2014 15:35:49 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=2665 ]]> Am Donnerstag, den 20. März 2014, wurde die 6. Novelle der Verpackungsverordnung im Deutschen Bundestag debattiert. Allerdings nur zu Protokoll. Offensichtlich wollte die Bundesregierung ihre „Strafarbeit“, weil die letzte Bundesregierung es über Jahre trotz vielfacher Ankündigungen nicht fertiggebracht hat, EU-Recht in deutsches Recht umzusetzen, nicht öffentlich debattieren. Meine Rede findet ihr hier:Note: There is a file embedded within this post, please visit this post to download the file.

 

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