Jens zeigt mir, dass in Graudünen anspruchslose Flechten und Moose wachsen. Auch wenn die Standortbedingungen eher karg sind, den sandigen Boden betreffend, ist die Graudüne ausgesprochen artenreich. In der ökologischen Nische halten sich viele seltene Pflanzen auf. Sie sehen nicht nur einmalig aus, sondern sie haben so besondere Namen wie Rotschwingel, Silbergras oder Hundsveilchen.
Nun ist Stickstoff ja ein unentbehrlicher Nährstoff für alle Lebewesen. Der Einsatz mineralischer und organischer Stickstoffdünger zur Steigerung von Erträgen ist daher gängige Praxis in der Landwirtschaft. Entscheidend ist der sorgsame und bedarfsgerechte Einsatz. Und jetzt wird’s knifflig: Stickstoff-Überschüsse können Wasser- und Land-Ökosysteme belasten sowie Klima, Luftqualität und die Biodiversität beeinträchtigen. Und in diesem Fall die Graudünen auf den ostfriesischen Inseln. Wird der ausgebrachte Stickstoffdünger nicht durch die Pflanzen aufgenommen, kann er nach Umwandlung in angrenzende Gewässer oder die Luft gelangen. Dort gefährdet er als Nitrat das Grund- und Trinkwasser und trägt zur Nährstoffüberversorgung (Eutrophierung) von Oberflächengewässern und Landökosystemen bei. Über die Luft werden eutrophierende und versauernde Luftschadstoffe in empfindliche Ökosysteme eingetragen. Die entstehenden Treibhausgase beeinträchtigen zudem das Klima. Negative Folgen hat dies für die Landschaftsqualität und für die Artenvielfalt (Quelle: Umweltbundesamt).
Was tun? Wir sollten gemeinsam dieses Problem bekannt oder noch bekannter machen und über die in Berlin zu verabschiedende Düngeverordnung neue Regeln für die verursachende industriell ausgerichtete Landwirtschaft aufstellen, damit weniger gedüngt wird.
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