Teersand – Peter Meiwald http://www.peter-meiwald.de Bundestagsabgeordneter für BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Tue, 26 Sep 2017 21:44:11 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.8.2 EU verliert Teersandschlacht gegen Kanada http://www.peter-meiwald.de/eu-verliert-teersandschlacht-gegen-kanada/ http://www.peter-meiwald.de/eu-verliert-teersandschlacht-gegen-kanada/#respond Fri, 19 Dec 2014 11:03:53 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=4466 ]]> ©Colin O'Connor/Greenpeace

©Colin O’Connor / Greenpeace

Die EU-Richtlinie zur Kraftstoffqualität verpflichtet die Produzenten, die Treibhausgasemissionen von Kraftstoffen bis 2020 um sechs Prozent zu verringern (im Vergleich zu 2010). Ursprünglich gab es für Teersandöle eine gesonderte Berechnungsgrundlage, die die besonders schlechte Klimabilanz der Gewinnung dieses Erdöls abbildete. Diese wird nun abgeschafft, wodurch die Einfuhr dieser Öle auf den europäischen Markt erheblich vereinfacht wird.

Vor allem unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ist insbesondere die Gewinnung von Kraftstoffen aus Ölschiefer, Kohle und Teersanden extrem problematisch. Verfahren zur Kraftstoffgewinnung aus diesen Rohstoffen werden bisher hauptsächlich von Ländern außerhalb der Europäischen Union betrieben und zeichnen sich durch eine gegenüber herkömmlicher Kraftstoffproduktion erheblich höhere Klimaschädlichkeit aus. Unter extrem hohem Energieeinsatz wird dabei Bitumen aus einem Sandgemisch gewaschen. Dies führt zudem zu erheblichen Wasser-, Boden- und Luftverschmutzungen. Es ist umweltpolitisch unverantwortlich, Kraftstoffen aus Teersanden mit einer derart schlechten Treibhausgasbilanz zu zulassen.

Der Abbau von Teersanden und der Verkauf von Erdöl aus dieser Quelle muss gestoppt und nicht vereinfacht werden, denn Öle und Kraftstoffe aus Teersanden sind extrem klimaschädlich und ihr Abbau vernichtet den Lebensraum indigener Völker in Kanada, sowie eine der letzten nahezu unberührten Naturlandschaften mit einer unbeschreiblichen Artenvielfalt.

Die jetzige Entscheidung ist ein klarer Sieg für die kanadische Erdöllobby und wie die Pipeline Keystone XL von Kanada an den Golf von Mexiko ein weiterer Sargnadel für den Internationalen Umweltschutz.

Wir fordern, dass die Bundesregierung sich auf EU-Ebene gegen eine Markteinführung von Kraftstoffen aus Ölschiefer, Kohle oder Teersanden einsetzt soll und die vorgeschlagene Berechnungsvorschrift im Anhang I des Richtlinienvorschlags geändert wird. Die Berechnungsvorschrift muss für die Anbieter fossiler Kraftstoffe einen wirklichen Anreiz zur Treibhausgasminderung darstellen. Dies bedeutet, dass die im Anhang 1 festgehaltenen, tatsächlichen Lebenszyklustreibhausgasintensitäten der Herkunftsquellen für die Berechnungen verwendet werden müssen.

Hier der Antrag der Grünen zu Teersanden und der EU-Richtlinie zur Kraftstoffqualität

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Dreckiges Öl auf hoher See http://www.peter-meiwald.de/dreckiges-oel-auf-hoher-see/ http://www.peter-meiwald.de/dreckiges-oel-auf-hoher-see/#comments Wed, 08 Oct 2014 15:20:38 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=3762 ]]> Kaum sind die Verhandlungen zum europäisch-kanadischen Freihandelsabkommen CETA vorläufig beendet, sollen gleich auf Sardinien die ersten 500.000 Tonnen Teersand-Öl aus Kanada ankommen. Bei den geheimen Verhandlungen zwischen der EU und Kanada hat sich offenkundig die Öllobby durchgesetzt. In vorauseilendem Gehorsam zu einem noch nicht einmal paraphierten Abkommen gestattet die EU jetzt entgegen ihrer bisherigen Klimaschutzpolitik den Kanadiern, ihren besonders klimaschädlichen Treibstoff bei uns in Europa zu verkaufen.

Syncrude mildred lake plant, Foto: TastyCakes, Bearbeitung: Jamitzky (Wikimedia Commons)

Syncrude mildred lake plant, Foto: TastyCakes, Bearbeitung: Jamitzky (Wikimedia Commons)

Eine us-amerikanische Studie bescheinigt den kanadischen Teersand-Ölen, dass sie bei der Produktion 23% mehr CO2-Freisetzung verursachen als herkömmliches Rohöl. Dabei ist die Gewinnung von Öl aus Teersand eine riesige Sauerei, anders mag ich mich gar nicht ausdrücken: Aus vier Tonnen Sand und Erde werden unter enormem Wasserverbrauch gerade einmal 159 Liter Rohöl gewonnen. Blöd ist dazu, dass die Ölsandschicht etwa 30 Meter tief im Boden verborgen liegt und mühsam der Erde entrissen wird. Es entstehen so riesige verwüstete Flächen, die toxisch stark belastet sind.

Die Menschen, die dort lebten, sind schon vor Jahren vertrieben worden, der Flora und Fauna ist es genau so ergangen. Die Fotos, die ich von dort sehe, sind unvorstellbar. Wie kann der Mensch solch ein Unheil anrichten? Und die EU öffnet dieser gewaltigen Industrie bei uns auch noch die Türen! Die Verbraucher_innen an der Zapfstelle können später keinen Unterschied feststellen.

Auch deshalb müssen wir Bürger_innen am Samstag beim europäischen Aktionstag gegen CETA und TTIP eine Million Unterschriften zusammenbekommen, um der EU klarzumachen, dass sie nicht an unseren Interessen vorbei regieren darf. Und der Bundesregierung muss deutlich gesagt werden, dass sie sich für die Interessen von Bürger_Innen und Klimaschutz in Brüssel stark machen muss und nicht für die der dreckigen Industrien.

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