Türkei – Peter Meiwald http://www.peter-meiwald.de Bundestagsabgeordneter für BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Tue, 26 Sep 2017 21:44:11 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.8.2 Schreiben von über 160 Mitgliedern des Bundestages an den Botschafter der Republik Türkei http://www.peter-meiwald.de/schreiben-von-ueber-160-mitgliedern-des-bundestages-an-den-botschafter-der-republik-tuerkei/ http://www.peter-meiwald.de/schreiben-von-ueber-160-mitgliedern-des-bundestages-an-den-botschafter-der-republik-tuerkei/#respond Mon, 27 Feb 2017 15:44:56 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=11377 ]]>

Sehr geehrter Herr Botschafter,

wir wenden uns an Sie aus Sorge um die deutsch-türkische Freundschaft und das Verfahren gegen den Journalisten Deniz Yücel.
Deniz Yücel ist einer der profiliertesten deutschen Journalisten. Er scheut es nie, den Finger in die Wunden zu legen, aber er verschont dabei keine Seite. Deshalb hat seine Arbeit in Deutschland dazu beigetragen, Vorurteile und Diskriminierungen offenzulegen und zu bekämpfen – mal mit den Mitteln des Humors, mal mit denen der ernsten politischen Analyse.

Er hat einen wichtigen Beitrag dafür geleistet, dass es heute eine große Gruppe selbstbewusster türkischstämmiger Deutscher gibt, die für die Freundschaft unserer beider Länder von größter Bedeutung ist. Auch als Korrespondent in der Türkei arbeitet Deniz Yücel für die deutsch-türkische Verständigung. Er zeichnet ein differenziertes Bild Ihres Landes und weckt damit hier in Deutschland Interesse und Verständnis für die türkische Politik.

Wie es bei jedem freien Journalisten und kritischen Geist der Fall ist, erregt seine Arbeit teilweise Anstoß. Es ist der Anstoß des freien Denkens und der offenen politischen Debatte. Diese geistige Debatte ist das beste Mittel gegen den Terrorismus, der ihm jetzt paradoxerweise vorgeworfen wird. Wir appellieren daher eindringlich an Sie, sich für die schnelle Freilassung von Deniz Yücel einzusetzen und ihm und seinen KollegInnen die freie Arbeit zu ermöglichen. Nur wenn wir mit offenem Visier über politische Ideen diskutieren und gelegentlich auch streiten, haben wir eine Chance, den Terrorismus zu besiegen.

Im Sinne einer zivilen Politik und im Sinne der deutsch-türkischen Freundschaft danken wir Ihnen für Ihre Unterstützung.
Hochachtungsvoll

Niels Annen, SPD
Omid Nouripour, Grüne
Jan van Aken, Linke
Luise Amtsberg, Grüne
Rainer Arnold, SPD
Heike Baehrens, SPD
Ulrike Bahr, SPD
Doris Barnett, SPD
Klaus Barthel, SPD
Dr. Matthias Bartke, SPD
Dr. Dietmar Bartsch, Linke
Bärbel Bas, SPD
Marie-Luise Beck, Grüne
Volker Beck, Grüne
Ralph Brinkhaus, CDU
Agnieszka Brugger, Grüne
Karl-Heinz Brunner, SPD
Eva Bulling-Schröter, Linke
Edelgard Bulmahn, Grüne
Dr. Lars Castellucci, SPD
Jürgen Coße, SPD
Sevim Dağdelen, Linke
Bernhard Daldrup, SPD
Dr. Karamba Diaby, SPD
Dr. Diether Dehm, Linke
Elvira Drobinski-Weiß, SPD
Katja Dörner, Grüne
Michael Engelmeier, SPD
Petra Ernstbeger, SPD
Saskia Esken, SPD
Fritz Felgentreu, SPD
Elke Ferner, SPD
Christian Flisek, SPD
Annette Groth, Linke
Andrej Hunko, Linke
Dr. Stefan Kaufmann, CDU
Ulrich Kelber, SPD
Cansel Kiziltepe, Linke
Maria Klein-Schmeink, Grüne
Jürgen Klimke, CDU
Sylvia Kotting-Uhl, Grüne
Ute Finckh-Krämer, SPD
Thorsten Frei, CDU
Dagmar Freitag, SPD
Anette Kramme, SPD
Thomas Gambke, Grüne
Wolfgang Gehrcke, Linke
Angelika Glöckner, SPD
Nicole Gohlke, Linke
Katrin Göring-Eckardt, Grüne
Kerstin Griese, SPD
Anja Hajduk, Grüne
Metin Hakverdi, SPD
Ulrich Hampel, SPD
Sebastian Hartmann, SPD
Britta Haßelmann, Grüne
Hubertus Heil, SPD
Gabriela Heinrich, SPD
Wolfgang Hellmich, SPD
Prof. Dr. Heribert Hirte, CDU
Gabriele Hiller-Ohm, SPD
Robert Hochbaum, CDU
Dr. Anton Hofreiter, Grüne
Inge Höger, Linke
Bärbel Höhn, Grüne
Thorsten Hoffmann, CDU
Dr. Eva Högl, SPD
Sigrid Hupach, Linke
Dieter Janecek, Grüne
Ulla Jelpke, Linke
Josip Juratovic, SPD
Susanna Karawanskij, Linke
Kerstin Kassner, Linke
Katja Keul, Grüne
Sven-Christian Kindler, Grüne
Katja Kipping, Linke
Lars Klingbeil, SPD
Tom Koenigs, Grüne
Dr. Bärbel Kofler, SPD
Daniela Kolbe, SPD
Kordula Kovac, CDU
Anette Kramme, SPD
Oliver Krischer, Grüne
Katrin Kunert, Linke
Renate Künast, Grüne
Christian Lange, SPD
Caren Lay, Linke
Monika Lazar, Grüne
Sabine Leidig, Linke
Steffen-Claudio Lemme, SPD
Ralph Lenkert, Linke
Stefan Liebich, Linke
Dr. Tobias Lindner, Grüne
Burkhard Lischka, SPD
Kirsten Lühmann, SPD
Dr. Birgit Malecha-Nissen, SPD
Peter Meiwald, Grüne
Dr. Matthias Miersch, SPD
Elisabeth Motschmann CDU
Niema Movassat, Linke
Cornelia Möhring, Linke
Detlef Müller, SPD
Michelle Müntefering, SPD
Özcan Mutlu, Grüne
Alexander Neu, Linke
Dr. Andreas Nick, CDU
Dietmar Nietan, SPD
Uli Nissen, SPD
Thomas Nord, Linke
Dr. Konstantin von Notz, Grüne
Dr. Tim Ostermann, CDU
Cem Özdemir, Grüne
Markus Paschke, SPD
Martin Patzelt CDU
Harald Petzold, Linke
Sabine Poschmann, SPD
Achim Post, SPD
Brigitte Pothmer, Grüne
Sascha Raabe, SPD
Daniela de Ridder, SPD
Andreas Rimkus, SPD
Stefan Rebmann, SPD
Rene Röspel, SPD
Tabea Rößner, Grüne
Claudia Roth, Grüne, VP
Corinna Rüffer, Grüne
Susann Rüthrich, SPD
Dr. Sarah Ryglewski, SPD
Manuel Sarrazin, Grüne
Hans-Joachim Schabedoth, SPD
Axel Schäfer, SPD
Elisabeth Scharfenberg, Grüne
Ulle Schauws, Grüne
Gerhard Schick, Grüne
Dr. Dorothee Schlegel, SPD
Dagmar Schmidt, SPD
Matthias Schmidt, SPD
Ulla Schmidt, SPD
Patrick Schnieder, CDU
Elfi Scho-Antwerpes, SPD
Sven Schulz, SPD
Kordula Schulz-Asche, Grüne
Frank Schwabe, SPD
Dr. Petra Sitte, Linke
Norbert Spinrath, SPD
Svenja Stadler, SPD
Christoph Strässer, SPD
Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, Grüne
Johannes Singhammer, CSU
Martina Stamm-Fibich, SPD
Kerstin Tack, SPD
Dr. Karin Thiessen, SPD
Franz Thönnes, SPD
Carsten Träger, SPD
Markus Tressel, Grüne
Jürgen Trittin, Grüne
Kathrin Vogler, Linke
Ute Vogt, SPD
Sven Volmering, CDU
Sahra Wagenknecht, Linke
Doris Wagner, Grüne
Beate Walter Rosenheimer, Grüne
Gabi Weber, SPD
Harald Weinberg, Linke
Bernd Westphal, SPD
Waltraud Wolff, SPD

Den Original-Brief finden Sie in .pdf-Format auch hier

]]>
http://www.peter-meiwald.de/schreiben-von-ueber-160-mitgliedern-des-bundestages-an-den-botschafter-der-republik-tuerkei/feed/ 0
Kein einschüchterndes Verfahren gegen Osman Baydemir! http://www.peter-meiwald.de/kein-einschuechterndes-verfahren-gegen-osman-baydemir/ http://www.peter-meiwald.de/kein-einschuechterndes-verfahren-gegen-osman-baydemir/#respond Wed, 08 Feb 2017 09:25:01 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=11243 ]]> Es ist davon auszugehen, dass bereits heute oder in den kommenden Tagen der angekündigte Prozess gegen den türkischen Abgeordneten Osman Baydemir (HDP) angesetzt wird. Für Osman Baydemir habe ich gemeinsam mit meinen Kollegen im Deutschen Bundestag Dr. Karamba Diaby (SPD) und Frank Heinrich (CDU/CSU) die Schutzpatenschaft im Rahmen der überfraktionellen Initiative „Parlamentarier schützen Parlamentarier“ übernommen.

(v. l. n. r.) Frank Heinrich MdB (CDU/CSU), Dr. Karamba Diaby MdB (SPD) und ich (Bündnis 90/Die Grünen) fordern die Einhaltung rechtstaatlicher Standards für unseren Kollegen Osman Baydemir (HDP)

(v. l. n. r.) Frank Heinrich MdB (CDU/CSU), Dr. Karamba Diaby MdB (SPD) und ich (Bündnis 90/Die Grünen) fordern die Einhaltung rechtstaatlicher Standards für unseren Kollegen Osman Baydemir (HDP)

Hierzu haben wir gemeinsam folgende Erklärung verfasst:

„Besorgt schauen wir auf den anstehenden Prozess in der Türkei gegen den demokratisch gewählten Abgeordneten, Osman Baydemir (HDP)“ erklärt Dr. Karamba Diaby. Dem kurdischen Menschenrechtspolitiker wird wegen Regierungskritik der Prozess gemacht. Offiziell wird er dafür wegen „Propaganda für eine terroristische Organisation“ angeklagt. Sein Gerichtsprozess wird voraussichtlich am 8. Februar 2017 stattfinden.

Die Anklage erfolgte nach einer Rede, die Herr Baydemir am 17. März 2016 in der von ihm im türkischen Parlament vertretenen Provinz Şanlıurfa hielt. Osman Baydemir kritisierte in seiner Rede das von der türkischen Regierung verhängte Verbot des Nourouz-Festes, eines von Kurden gefeierten Neujahrs- und Frühlingsfestes. Zudem wandte sich der HDP-Abgeordnete gegen die jüngste Repressionspolitik der türkischen Regierung in den kurdisch dominierten Regionen der Türkei: Ganze Stadtviertel im Südosten des Landes wurden in den letzten Monaten abgeriegelt, Ausgangssperren wurden verhängt und das Militär bekämpft – auch weiterhin – kurdische sogenannte „Terroristen“ mit Scharfschützen und Panzern.

Der türkische Präsident Erdoğan diffamierte zuletzt zunehmend all jene, die sich gewaltlos für eine größere politische und kulturelle Selbstbestimmung der Kurden in der Türkei engagieren, als „Terroristen“. So auch im Falle Baydemirs. Denn mit Verweis auf das immense Leid der Zivilbevölkerung forderte der HDP-Abgeordnete eine friedliche Beilegung des Konfliktes zwischen der türkischen Regierung und großen Teilen der kurdischen Bevölkerung im Südosten des Landes.

Dafür steht er nun als angeblicher Unterstützer einer terroristischen Vereinigung vor Gericht. Daher appellieren wir an die türkische Regierung, rechtsstaatliche Standards nicht der „Terrorbekämpfung“ zu opfern, und das Recht der freien Meinungsäußerung, ebenso wie die kulturellen und politischen Rechte aller Bürger/innen des Landes zu wahren. „Die Unterdrückung von Minderheiten in der Türkei und die bürgerkriegsähnlichen Zustände im Südosten des Landes müssen ein rasches Ende finden“, fordert Peter Meiwald.

]]>
http://www.peter-meiwald.de/kein-einschuechterndes-verfahren-gegen-osman-baydemir/feed/ 0
Resolution zur besorgniserregenden Entwicklung in der Türkei http://www.peter-meiwald.de/resolution-zur-entwicklung-in-der-tuerkei/ http://www.peter-meiwald.de/resolution-zur-entwicklung-in-der-tuerkei/#respond Wed, 11 Jan 2017 14:50:05 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=10980 ]]> Auf Initiative des European Grassroots Antiracist Movements (EGAM) habe ich gemeinsam mit vielen weiteren Parlamentarier*innen und anderen Menschenrechtler*innen folgende Resolution bezüglich der besorgniserregenden Entwicklung in der Türkei unter dem Titel „For democracy and the Rule of Law, against totalitarianism in Turkey!“ unterzeichnet.

[Den englichen Text lesen Sie bitte hier.]

]]>
http://www.peter-meiwald.de/resolution-zur-entwicklung-in-der-tuerkei/feed/ 0
Hilfe für bedrohte Politiker http://www.peter-meiwald.de/hilfe-fuer-bedrohte-politiker/ http://www.peter-meiwald.de/hilfe-fuer-bedrohte-politiker/#respond Thu, 22 Dec 2016 10:23:45 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=10902 "Angst frisst Demokratie", so scheint es mir, wenn ich sehe, wie sich die Bundesregierung vom türkischen Präsidenten an der Nase herumführen lässt. Ich bin Pate für den Abgeordneten der HDP in der Türkei, Osman Baydemir, und versuche so die parlamentarische Demokratie in der Türkei zu unterstützen. Mit dem deutschsprachigen HDP-Abgeordneten Ali Atalan (re.) aus Münster und dem Oldenburger Menschenrechtsanwalt Cahit Tolan (li.) bin ich mir einig, dass die Macht des Appells diejenigen stärkt, die unter der Willkür Erdogans leiden.

„Angst frisst Demokratie“, so scheint es mir, wenn ich sehe, wie sich die Bundesregierung vom türkischen Präsidenten Erdogan an der Nase herumführen lässt. Ich bin Pate für den Abgeordneten der HDP in der Türkei, Osman Baydemir, und versuche so die parlamentarische Demokratie in der Türkei zu unterstützen. Mit dem deutschsprachigen HDP-Abgeordneten Ali Atalan (re.) aus Münster und dem Oldenburger Menschenrechtsanwalt Cahit Tolan (li.) bin ich mir einig, dass die Macht des Appells diejenigen stärkt, die unter der Willkür Erdogans leiden. Hier geht’s zu den Kurznachrichten von RTL. Hier mein Video mit einem kleinen Interview: „Peter trifft Ali Atalan“:

 

 

]]>
http://www.peter-meiwald.de/hilfe-fuer-bedrohte-politiker/feed/ 0
Parlamentarier schützen Parlamentarier http://www.peter-meiwald.de/parlamentarier-schuetzen-parlamentarier/ http://www.peter-meiwald.de/parlamentarier-schuetzen-parlamentarier/#respond Tue, 13 Dec 2016 17:07:56 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=10713 ]]> Fotoaktion Parlamentarier schützen Parlamenatrier

Bundestagsabgeordnete zeigen Solidarität mit den Abgeordneten des türkischen Parlaments

Mit erschreckender Aktualität gab es heute eine interfraktionelle Fotoaktion, an der ich teilgenommen habe. Ziel der Aktion im Rahmen des Programms „Parlamentarier schützen Parlamentarier“ war es, die Aufmerksamkeit für bedrohte türkische Abgeordnete zu erhöhen.

Denn insbesondere die Situation der oppositionellen HDP-Politiker*innen spitzt sich in den letzten Monaten und Wochen immer weiter zu. Das zeigt sich nach der Aufhebung ihrer Immunität jetzt in zahlreichen Strafprozessen, Durchsuchungen und Festnahmen, in öffentlichen Diffamierungen und der Verwüstung von HDP-Büros.

Nach den Terroranschlägen von diesem Samstag in Istanbul wurden die Repressalien noch einmal massiv verschärft und allein in den letzten zwei Tagen über 220 HDP-Mitglieder festgenommen. Und das, obwohl die HDP die Anschläge öffentlich verurteilt hat. Daher riefen Bundestagsabgeordnete aller Fraktionen mit der heutigen Aktion die türkische Regierung zur «sofortigen Freilassung der unrechtmäßig Inhaftierten» auf.

Ich werde die Entwicklungen in der Türkei weiterhin genau verfolgen. Im Rahmen des Programms „Parlamentarier schützen Parlamentarier“ habe ich gemeinsam mit Karamba Diaby (SPD) und Frank Heinrich (CDU) die Patenschaft für Osman Baydemir, einen HDP-Abgeordneten, übernommen.

Damit habe ich mich verpflichtet, meine Funktion als Mitglied des Deutschen Bundestags zu nutzen, um Herrn Baydemir in seinem Engagement als Parlamentarier zu unterstützen und vor Menschenrechtsverletzungen zu schützen.  Wer mehr über die besorgniserregende aktuelle Situation in der Türkei wissen möchte, findet hier einen Bericht über die zunehmend eingeschränkte Pressefreiheit in dem Land und hier einen Lagebericht einer von EGAM initiierten internationalen Factfinding-Mission nach Türkisch-Kurdistan.

]]>
http://www.peter-meiwald.de/parlamentarier-schuetzen-parlamentarier/feed/ 0
Ein Völkermord ist ein Völkermord ist ein Völkermord http://www.peter-meiwald.de/ein-voelkermord-ist-ein-voelkermord-ist-ein-voelkermord/ http://www.peter-meiwald.de/ein-voelkermord-ist-ein-voelkermord-ist-ein-voelkermord/#respond Fri, 09 Sep 2016 12:49:52 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=10157 ]]> Auf Einladung Armeniens waren ReligionsvertreterInnen, NGOs und Politikerinnen - darunter auch ich - zur einer Konferenz in Jerewan im April 2015 eingeladen.

Auf Einladung Armeniens habe ich im April 2015 an einem Politikforum gegen Genozid in Jerewan teilgenommen.

Mit der im Juni verabschiedeten Resolution hat der Bundestag endlich die ab 1915 verübten Massaker an den Armeniern sowie anderen christlichen Minderheiten im Osmanischen Reich als Völkermord bezeichnet. Mehr als 100 Jahre danach war ein Bekenntnis von offizieller deutscher Seite mehr als fällig. Umso bedauerlicher ist es, dass die Bundesregierung die Armenien-Resolution des Bundestags nun abgewertet hat, indem sie sie im Nachklapp als nicht rechtsverbindlich erklärte. 

Was hinter diesem diplomatischen Winkelzug steckt, ist klar: Im Gegenzug hat die türkische Regierung zugesagt, Bundestagsabgeordnete wieder den Luftwaffenstützpunkt im türkischen Incirlik besuchen zu lassen. Warum die Bundesregierung so ausdrücklich betont, die Resolution sei kein Gesetz, ist ein durchschaubares Manöver. Dabei liegt es doch in der Natur der Sache, dass die Armenien-Resolution kein juristisches Urteil, sondern eine politische Bewertung ist, die aber auf wissenschaftlichen und juristischen Fakten aufbaut. Die Überbetonung des einen Aspektes durch die Bundesregierung zeigt, dass sie unter dem Druck Erdogans nicht auf der Seite des Parlamentes steht.

Doch diese Distanzierung stellt nicht nur eine Geringschätzung des Hohen Hauses dar, das die Resolution im Juni mit überwältigender Mehrheit verabschiedet hat – trotz massiver Kritik türkischer Verbände und versuchter Einflussnahme bis hin zu Drohungen. Den bis zu 1,5 Millionen Opfern ist Deutschland es gerade wegen der deutschen Mitverantwortung schuldig, dass die schrecklichen Verbrechen zu Zeiten des Ersten Weltkriegs ohne Wenn und Aber als Völkermord bezeichnet werden.

Auf den Gedenkveranstaltungen zum 100. Jahrestag des Völkermords  in Jerewan habe ich eindrücklich erlebt, dass die Zeit nicht alle Wunden heilt. Und Völkermord ist keine Tragödie, sondern ein Verbrechen. Das leider immer noch nicht aus der Welt geschafft ist.

Luis Moreno Ocampo, langjähriger Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofes, stellte auf der Gedenkfeier die berechtigte Frage: ”Wie können wir die heutigen Genozide stoppen, wenn wir nicht einmal in der Lage sind, 100 Jahre später über einen Völkermord zu sprechen?”

Mehr Infos: Armenien-Resolution – wir lassen uns nicht vorschreiben, was wir beschließen

]]>
http://www.peter-meiwald.de/ein-voelkermord-ist-ein-voelkermord-ist-ein-voelkermord/feed/ 0
Wir stehen zusammen http://www.peter-meiwald.de/wir-stehen-zusammen/ http://www.peter-meiwald.de/wir-stehen-zusammen/#respond Tue, 07 Jun 2016 14:04:51 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=9252 Wer unsere türkischstämmigen Abgeordneten angreift, greift das ganze Parlament und unsere Demokratie an. Wir sind unabhängige Abgeordnete.

Zum Anschauen des Videos bitte auf das Bild klicken!

[Zum Anschauen des Videos bitte auf das Bild klicken!]


Wir stehen zusammen! #HepBirlikte

]]>
http://www.peter-meiwald.de/wir-stehen-zusammen/feed/ 0
Armenien-Resolution: Wir lassen uns nicht vorschreiben, was wir beschließen http://www.peter-meiwald.de/zurarmenien-resolution-des-bundestageswir-koennen-uns-nicht-vorschreiben-lassen-was-wir-beschliessen/ http://www.peter-meiwald.de/zurarmenien-resolution-des-bundestageswir-koennen-uns-nicht-vorschreiben-lassen-was-wir-beschliessen/#respond Thu, 02 Jun 2016 13:25:36 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=9181 ]]> Kleine Gedenkstunde am Donnerstag der armenischen Opferverbände sowie AnerkennungJetzt und SaveOurSouls vor dem Brandenburger Tor.

Kleine Gedenkstunde am Donnerstag der armenischen Opferverbände sowie AnerkennungJetzt und SaveOurSouls vor dem Brandenburger Tor.

Trotz massiver Kritik und versuchter Einflussnahme auf die Bundestagsabgeordneten hat der Bundestag am Mittwoch mit überwältigender Mehrheit bei nur einer Gegenstimme und einer Enthaltung die Armenien-Resolution verabschiedet. Darin wird die Ermordung von bis zu 1,5 Millionen Armeniern während des Ersten Weltkrieges als Völkermord bezeichnet. Die politische Anerkennung des Völkermordes an den Armeniern, Assyrern, Aramäern und Pontus-Griechen ebenso wie das klare Bekenntnis des Deutschen Bundestags zur historischen Mitverantwortung Deutschlands als wichtigstem Bündnispartner des damaligen Jungtürkischen Regimes zur Zeit des Ersten Weltkrieges ist mehr als 100 Jahre später dringendst überfällig, finde ich.

Wer Völkermord leugnet, macht sich ein weiteres Mal an den Opfern schuldig. Nur eine Anerkennung der historischen Schuld bietet die notwendige Basis für Versöhnung und Frieden, das wissen gerade wir Deutschen aus unserer Holocaust-Erfahrung sehr genau. Und genau deshalb beschäftigen wir uns im Bundestag auch mit dem ersten Völkermord des vergangenen Jahrhunderts, dem des Deutschen Reiches an den Herero und Nama im heutigen Namibia. Das ist mir gerade in meiner Rolle als Koordinator des fraktionsübergreifenden Parlamentariernetzwerkes zur Genozidprävention besonders wichtig.

Als frei gewählte Abgeordnete des deutschen Parlamentes dürfen wir uns auch von der Regierung eines NATO-Partners keinesfalls vorschreiben lassen, worüber wir beschließen oder welche Wortwahl wir nutzen. Eine Einmischung von Seiten Präsident Erdogans und seiner Regierung ist völlig unangemessen. Auch die Behauptung der türkischen Seite, die Bundestagsentscheidung würde den Versöhnungsprozess zwischen der Türkei und Armenien stören, ist reine Propaganda. Seit Jahren gebe es keinen aktiven Versöhnungsprozess zwischen beiden Ländern mehr, der gestört werden könnte.

Ein großes Monument erinnert in Armenien an den Völkermord 1915.

Ein großes Monument erinnert in Armenien an den Völkermord 1915.

Viele Abgeordnete – auch ich – bekamen Mails mit der Aufforderung, der Resolution nicht zuzustimmen, einige Kollegen erhielten gar Drohungen, um sie so einzuschüchtern und der Resolution nicht zuzustimmen. Noch am Dienstag zog eine türkisch-nationalistische Demonstration durch das Regierungsviertel. Das irritierte mich schon. Denn als jemand, der auch mal im Ausland gelebt hat, fehlt mir komplett die Phantasie, mir vorzustellen, in einem Gastland mit Deutschlandfahnen in der Hand zu demonstrieren, um dem Parlament meines Gastlandes vorzuschreiben, wofür es zuständig ist. In seiner Demokratiefeindlichkeit ist hier der Nationalismus türkischer Gruppen wie der faschistischen Grauen Wölfe, des „Boxclubs“ Osmanen Germania oder der Rocker von Guerilla Nation, die gestern in allerdings nur sehr überschaubarer Zahl vor dem Brandenburger Tor demonstrierten, aus dem gleichen Geist wie Dresdens Pegida.

Auf Einladung Armeniens waren ReligionsvertreterInnen, NGOs und Politikerinnen - darunter auch ich - zur einer Konferenz in Jerewan im April 2015 eingeladen.

Auf Einladung Armeniens waren ReligionsvertreterInnen, NGOs und Politikerinnen – darunter auch ich – zur einer Konferenz in Jerewan im April 2015 eingeladen.

Den heute im Anschluss an die Bundestagsentscheidung angekündigten Rückruf des türkischen Botschafters aus Deutschland bedaure ich, weil sie Ausdruck dessen ist, dass die Regierung der Türkei offenbar noch nicht bereit sei, die ausgestreckte Hand zur gemeinsamen Überwindung der historischen Katastrophe und ihrer Folgen zu ergreifen.

Hier der direkte Link zur fraktionsübergreifenden Resolution des Deutschen Bundestages: http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/086/1808613.pdf

 

]]>
http://www.peter-meiwald.de/zurarmenien-resolution-des-bundestageswir-koennen-uns-nicht-vorschreiben-lassen-was-wir-beschliessen/feed/ 0
EU-Türkei Deal http://www.peter-meiwald.de/eu-tuerkei-deal/ http://www.peter-meiwald.de/eu-tuerkei-deal/#respond Sat, 19 Mar 2016 11:03:50 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=8348 ]]> Nun hat sich die EU mit der Türkei formal auf eine gemeinsame Lösung in der Flüchtlingspolitik geeinigt. Ein guter Tag für Europa? Ein guter Tag für die Menschen auf der Flucht?

Nein! Ganz eindeutig, nein, auch wenn auch ich ja der Meinung bin, dass eine gute humanitäre Lösung für die vielen Geflüchteten nur europäisch sein kann. So nicht!

Der jetzt vorliegende Europa-Türkei-Pakt geht klar auf Kosten der Menschen auf der Flucht. Europa versucht sich aus seiner Verantwortung herauszukaufen und nur noch ein paar Menschen aus Syrien aufzunehmen. Doch was ist mit denen, die nicht gegen aufgegriffene Boat-People ausgetauscht werden? Was vor allem mit denen, die aus anderen Herkunftsländern geflohen sind? Endstation Hoffnungslosigkeit?

Zweifellos trägt die Türkei die Hauptlast der Auswirkungen des syrischen Bürgerkrieges. Das ist anzuerkennen und deshalb ist die Suche nach gemeinsamen Lösungen und auch nach finanzieller Solidarität im Kern richtig. Aber in der aktuellen Lage müsste doch zuerst abgesichert werden, dass die Türkei die Genfer Flüchtlingskonvention voll anerkennt, dass die basalen Menschenrechte und die Pressefreiheit dort akzeptiert wird, dass der Krieg gegen einen Teil der eigenen Bevölkerung sofort beendet wird, und natürlich, dass sichergestellt ist, dass aus der Türkei nicht in Krisen-, Kriegs- und Bürgerkriegsgebiete abgeschoben wird. Die Türkei ist eben aktuell weder ein sicheres Herkunfts- noch ein sicheres Drittland für viele Menschen auf der Flucht.

Für die EU sieht es jetzt zunächst so aus, als ob die Tür für die allermeisten Geflüchteten zunächst geschlossen ist. Doch „Not kennt kein Gebot“. Die Menschen werden neue, möglicherweise noch gefährlichere Fluchtrouten finden. Das Geschäft der Schlepper wird weiter blühen, anstatt dass das reiche Europa seiner humanitären Pflicht solidarisch nachkäme und legale Fluchtrouten über Fähren und Botschafts-Asylverfahren eröffnen würde. So ließe sich das Geschäft der Schlepper vermasseln und gleichzeitig auch der immer herbeigesehnte Überblick über die einreisenden Geflüchteten viel besser herstellen. Dazu gehörte dann natürlich auch eine innereuopäische Verständigung über Verteilungsquoten, eine Harmonisierung des Asylrechts und eine Angleichung er sozialen Standards in der EU. Das ist ein sehr ambitioniertes Programm – aber vielleicht alternativlos.

]]>
http://www.peter-meiwald.de/eu-tuerkei-deal/feed/ 0
Prozessauftakt türkische Zeitung „Cumhuriyet“ http://www.peter-meiwald.de/prozessauftakt-tuerkische-zeitung-cumhuriyet/ http://www.peter-meiwald.de/prozessauftakt-tuerkische-zeitung-cumhuriyet/#respond Sat, 19 Mar 2016 10:54:15 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=8341 ]]> Anlässlich des Prozessauftakts gegen den Chefredakteur der türkischen Tageszeitung „Cumhuriyet“, Can Dündar, und seinen Kollegen Erdem Gül am 25. März in Istanbul, haben 135 Abgeordnete inklusive mir, aus allen vier Fraktionen des Bundestages, an den türkischen Staatspräsidenten, R.T. Erdoğan, geschrieben. Wir äußern darin unsere tiefe Sorge über das Ende des Friedensprozesses und den aktuellen Stand der Presse- und Meinungsfreiheit in der Türkei.

ErstunterzeichnerInnen sind Sevim Dagdelen (DIE LINKE), Frank Heinrich (CDU), Cansel Kiziltepe (SPD) und Tom Koenigs (Bündnis 90/Die Grünen).

Note: There is a file embedded within this post, please visit this post to download the file.

 

]]>
http://www.peter-meiwald.de/prozessauftakt-tuerkische-zeitung-cumhuriyet/feed/ 0