U-Nitratrichtlinie – Peter Meiwald http://www.peter-meiwald.de Bundestagsabgeordneter für BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Tue, 26 Sep 2017 21:44:11 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.8.2 Wasser voller Emotionen http://www.peter-meiwald.de/trinkwasser-in-gefahr/ http://www.peter-meiwald.de/trinkwasser-in-gefahr/#respond Thu, 20 Nov 2014 15:37:33 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=4087 ]]> Trinkwasser für alle in der bestehenden Qualität – dieses Thema wird uns in den nächsten Jahren immer intensiver beschäftigen. Deswegen hatte ich den Geschäftsführer des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbandes (OOWV), Karsten Specht, Hartmut Seetzen vom Kreislandvolk Friesland und Regina Asendorf aus der GRÜNEN Landtagsfraktion, „unsere“ neue GRÜNE Fachfrau fürs Wasser, nach Schortens ins Bürgerhaus zu einem Gespräch eingeladen, das ich „Trinkwasser in Gefahr“ getitelt hatte.

Und fürwahr, dieser Abend hat sich aus meiner Sicht sehr gelohnt. Etwa 70 Gäste waren von der Wichtigkeit des Themas Wasser überzeugt und waren sage und schreibe zwei Stunden völlig konzentriert bei der Sache. Es ging mitunter hoch her, Anschuldigungen, wer wie in welchem Umfang dafür sorgt, dass das Wasser immer belasteter den Weg ins Grundwasser antritt. Das Wasser zu reinigen und uns Bürger_innen als wertvolles Lebensmittel zur Verfügung zu stellen, wird perspektivisch für den OOWV immer kostenintensiver. Immerhin sind wir schon so weit, dass das Problem als solches erkannt ist.

Die EU-Kommission hat gegen Deutschland ein Vertragsverletzungsverfahren wegen zu hoher Nitratwerte im Grundwasser eingeleitet. Selbst die ZEIT titelte unverhohlen von einer „schleichenden Vergiftung“ durch Düngemittel und Gülle. Deutschland hat EU-weit mit die höchsten Nitratwerte im Grundwasser. Und wer ist Verursacher? Die Massentierhaltung und der Maisanbau für Biogas.

Ich persönlich finde es erschreckend, wie die Agrarindustrie die Ressource Wasser künftiger Generationen verschmutzt. Wir sind beim Stickstoffausstoß an unsere planetarische Grenzen längst gestoßen, stellte gerade der Sachverständigenrat für Umweltfragen der Kanzlerin fest. Also muss der Tierbesatz beschränkt werden. Der gesunde Menschenverstand in mir fragt sich, warum das Wasserhaushaltsgesetz nicht ausreicht, denn § 1 hat zum Inhalt, „die Gewässer (…) nicht zu vergiften“.

Der Gesetzgeber hat zum Grundwasserschutz eigens die Düngeverordnung ins Leben gerufen. Doch die bisherigen Regelungen reichen bei weitem nicht aus, um die weitere Grundwasserverschlechterung aufzuhalten. Und auch die bisherigen Planungen der Novellierung, die die Bundesregierung bisher vorgelegt hat, werden selbst von der EU als völlig unzureichend angesehen. Die jetzigen Nachverhandlungen werden in Berlin gerade wie eine geheime Verschlusssache behandelt. Da wird hinter verschlossenen Türen ausgehandelt, von dem ich ahne, dass es nicht unsere GRÜNE Zustimmung finden wird.

Gut gefallen haben mir bei diesem Abend in Schortens diejenigen Landwirte, die nicht mehr stellvertretend für die schwarzen Schafe ihrer Branche für alles das verantwortlich gemacht werden wollen, was ihre agrarindustriellen „Kollegen“ anrichten. Es bahnt sich eine neue Solidarität an.

V.l.n.r.: Karsten Specht (Geschäftsführer OOWV), ich (MdB), Hartmut Seetzen (Kreislandvolk Friesland)

V.l.n.r.: Karsten Specht (Geschäftsführer OOWV), ich (MdB), Hartmut Seetzen (Kreislandvolk Friesland) [Bilderschau – bitte klicken! Alle Bilder von Praktikantin Vera]

Das Plenum sammelt sichDas Plenum sammelt sich
Der Saal ist gut gefüllt.Der Saal ist gut gefüllt.

Die Diskussionsrunde: v.r.n.l. Moderator Barthel Pester, Regina Asendorf (MdL), Hartmut Seetzen, Karsten Specht, ich (MdB)

Die Diskussionsrunde: v.r.n.l. Moderator Barthel Pester, Regina Asendorf (MdL), Hartmut Seetzen, Karsten Specht, ich (MdB)

 

v.r.n.l. Moderator Barthel Pester, Regina Asendorf (MdL), Hartmut Seetzen, Karsten Specht, ich (MdB)

v.r.n.l. Moderator Barthel Pester, Regina Asendorf (MdL), Hartmut Seetzen, Karsten Specht, ich (MdB)

 

v.r.n.l. Hartmut Seetzen, Karsten Specht, ich, Frau Neumann

v.r.n.l. Hartmut Seetzen, Karsten Specht, ich, Frau Neumann

141118 Schortens08

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Antibiotika im Trinkwasser: Viel zu viele Tiere auf viel zu wenig Raum http://www.peter-meiwald.de/antibiotika-im-trinkwasser-viel-zu-viele-tiere-auf-viel-zu-wenig-raum/ http://www.peter-meiwald.de/antibiotika-im-trinkwasser-viel-zu-viele-tiere-auf-viel-zu-wenig-raum/#comments Fri, 07 Nov 2014 12:03:45 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=4016 ]]> Ich bin nicht überrascht über den Antibiotika-Nachweis im Grundwasser im niedersächsischen Landkreis Cloppenburg, denn im Raum Weser-Ems stehen etwa 90 Millionen Legehennen, Masthähnchen, Puten und Gänse auf genehmigten Stallflächen dicht an dicht. Die Landwirte sind gerade dazu verdammt, diesen Tieren Antibiotika zu verabreichen, damit nicht ein Tier alle anderen ansteckt. Und so ist es nur logisch, dass im Grundwasser diese Mengen an Antibiotika ankommen.

Der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) hatte bei Untersuchungen des Grundwassers an vier von acht untersuchten Messstellen im Landkreis Cloppenburg erhöhte Werte des Tierarzneimittels festgestellt.

Den OOWV nehme ich gegen die sofort geäußerte Kritik des Kreislandvolks Cloppenburg in Schutz. Das Landvolk hat die Ergebnisse der Untersuchungen des Grundwassers durch den OOWV als „unzureichend“ und „unfachlich“ kritisiert. Diese Anschuldigungen des Landvolks bringen uns nicht weiter. Der OOWV erledigt seine gesetzlich auferlegte Pflicht. Woher soll denn sonst das Antibiotika Sulfadimidin kommen, wenn nicht aus der unmittelbaren Nähe dieser Massen von Tieren.

Ich schlage vor, so wie das auch unser GRÜNER Landwirtschaftsminister Christian Meyer fordert, die Quote des Tierbesatzes zu verringern, denn Deutschland verletzt wegen der EU-Nitratrichtlinie geltendes Recht und muss deshalb hohe Vertragsstrafen fürchten. Generell sorge ich mich um das Lebensmittel Wasser. Sauberes Trinkwasser muss für alle Menschen dauerhaft bezahlbar bleiben. Der OOWV muss seit vielen Jahren immer mehr Geld in die Hand nehmen, um das Wasser zu reinigen. Ich befürchte von daher rasant steigende Wasserpreise auf die Allgemeinheit zukommen.

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