Ü-Eier – Peter Meiwald http://www.peter-meiwald.de Bundestagsabgeordneter für BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Tue, 26 Sep 2017 21:44:11 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.8.2 Das Langeooger Container-Dra​ma: Wasser- und Schifffahrtsamt duckt sich einfach weg http://www.peter-meiwald.de/das-langeooger-container-drama-wasser-und-schifffahrtsamt-duckt-sich-einfach-weg/ http://www.peter-meiwald.de/das-langeooger-container-drama-wasser-und-schifffahrtsamt-duckt-sich-einfach-weg/#respond Wed, 18 Jan 2017 18:34:17 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=11096 ]]> Seit dem zweiten Weihnachtsfeiertag schlagen sich unsere Inseln im Nationalpark Wattenmeer mit dem Müll aus über Bord gegangenen Containern von mindestens zwei Schiffen herum. Viele – vom Kindergartenkind, Insulaner bis hin zum Urlauber – haben sich engagiert, um die schlimmsten Folgen für die Natur zu lindern, dabei ging es zunächst ja „nur“ um die Ü-Eier. Bis abertausende Plastikstreifen auftauchten und diese Woche die Holzplanken aus dem auseinander gebrochenen Container  Strand und Dünenlandschaft verunstalten.

Dass die Bergung des Unrats so lange auf sich warten lässt, ist für mich nicht hinnehmbar. Die Insulaner sind verständlicherweise frustriert und fühlen sich allein gelassen. Und immer deutlicher wird, dass die eigentlich Verantwortlichen für die Bundeswasserstraßen – der Bund und seine Wasserstraßenverwaltung, namentlich das Wasser- und Schiffahtsamt (WSA) – nicht in der Lage sind, die anstehenden Probleme unbürokratisch und schnell im Sinne der Inseln und ihrer Umwelt zu lösen.

Anders ist nicht zu erklären, dass Container voller Holz nicht sofort vom Strand geborgen werden, sondern im nächsten Sturm weiter zerstört wurden. Und auch nicht, dass abertausende Plastikstreifen in die Dünen geweht werden und zur Bedrohung der Brutvögel werden, nur weil diese angeblich nicht in Frachtlisten gefunden werden. Es kann nicht angehen, dass die Versicherung der Reederei dem Gutachter nicht glauben will, dass Ü-Eier und Plastikstreifen zusammen angespült worden sind.
Wenn bei der anstehenden Bergung der Container und Holzbalken mit Raupenfahrzeugen Dünen und Strand gefährdet sind, muss sie halt per Hubschrauber geschehen. Der Dünenschutz und damit der Schutz der Inseln und ihrer Süßwasserlinsen darf nicht Kostenargumenten geopfert werden.  Denn schon jetzt sind die Süßwasserlinsen und damit die Trinkwassergewinnung durch höhere Fluten in Gefahr. Hier brauchen unsere ostfriesischen Inseln endlich klare, verbindliche Zusagen aus Berlin und kein Verantwortungs-Pingpong mit Reedern und Versicherungen.

Bärbel Kraus, Vorstandsmitglied der GRÜNEN Langenoogs kritisiert dabei auch die Rolle des Zolls: „Es ist nicht nachvollziehbar, dass der Zoll Wochen braucht, um dieses besondere Strandgut zu begutachten und zur Entsorgung freizugeben. Nun ist ein Container auseinander gebrochen, sind die Holzbalken vom Sturm verteilt und die Entsorgung damit auch noch teuer und kompliziert geworden.“ Recht hat sie, der Zoll hat hier der Insel einen Bärendienst erwiesen.

Die jetzige Situation macht aber auch deutlich, dass das Krisenmanagement von WSA und Havariekommando für die Zukunft dringend verbessert werden muss. Denn es ist nur eine Frage der Zeit, bis die nächsten Container angespült werden oder als Gefahr für andere Schiffe im Meer treiben. An einen  Ölteppich und seine Folgen für das Ökosystem und die Menschen, die vom Tourismus leben, möchte ich gar nicht denken.

Bundesverkehrsminister Dobrindt wäre gut beraten, sich endlich um seine Schifffahrtsstraßen zu kümmern anstatt das tote Pferd der PKW-Maut immer weiter durchs Land zu schleifen. Machen Sie Ihren Job, Herr Dobrindt!

]]>
http://www.peter-meiwald.de/das-langeooger-container-drama-wasser-und-schifffahrtsamt-duckt-sich-einfach-weg/feed/ 0
Ein anderer Blick auf die Plastikflut auf Langeoog http://www.peter-meiwald.de/ein-anderer-blick-auf-die-plastikflut-auf-langeoog/ http://www.peter-meiwald.de/ein-anderer-blick-auf-die-plastikflut-auf-langeoog/#comments Fri, 06 Jan 2017 11:42:07 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=10958 ]]> Unendlich viele Ü-Eier als Strandgut bringen sicherlich manchem Kind ein Lächeln ins Gesicht. Für die Natur im sensiblen Nationalpark Wattenmeer aber ist das einfach nur eine weitere große Belastung mit Plastikmüll, von dem unsere Nordsee sowieso schon viel zu viel in sich trägt. Ein solches Sturmunglück wie am 4. Januar, in welchem offenbar erneut 5 Container über Bord eines Frachters gegangen sind, aus denen jetzt Ü-Eier, Legosteine und vieles mehr in die Nordsee und an Langeoog Strand gespült werden, zeigt uns wieder einmal, wie schnell unsere Umwelt bedroht sein kann. Dabei sind die angeschwemmten Eier ja noch relativ gut wieder vom Strand zu entfernen. Doch all die Plastikeier, die nicht auf Langeoog angeschwemmt wurden, belasten das Ökosystem für mindestens 500 Jahre.

Und wir stehen vor weiteren Fragen: Beteiligt sich die verursachende Reederei an den Kosten für die unverzügliche Strandreinigung von den Eiern? Gibt sie zusätzlich eine großzügige Spende an Kindergarten und Schule der Insel, deren Kinder spontan so fleißig gesammelt haben, bevor die Überraschungseier und der übrige Müll von Wind und Flut wieder zurück ins Meer getragen werden konnten, um später in den Mägen von Walen und anderen Tieren wieder aufzutauchen?  Wie viele Container werden nach dem Weihnachtsorkan und dem Orkan vom 4. Januar noch von wie vielen Schiffen vermisst und bedrohen Schifffahrt und Umwelt? Was haben sie geladen, das vielleicht die Meeresumwelt noch weiter gefährdet?

Auf jeden Fall gebührt der Langeooger Kurverwaltung und den vielen ehren- und hauptamtlichen Helfer*innen, die den angetriebenen Müll eingesammelt haben und den Strand wieder reinigen, ein ganz großer Dank!

]]>
http://www.peter-meiwald.de/ein-anderer-blick-auf-die-plastikflut-auf-langeoog/feed/ 2