vegetarisch – Peter Meiwald http://www.peter-meiwald.de Bundestagsabgeordneter für BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Tue, 26 Sep 2017 21:44:11 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.8.2 Der Trend von morgen aus Bad Zwischenahn http://www.peter-meiwald.de/der-trend-von-morgen-aus-bad-zwischenahn/ http://www.peter-meiwald.de/der-trend-von-morgen-aus-bad-zwischenahn/#respond Sun, 11 Jun 2017 16:28:36 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=12278 ]]> Godo Röben, Marketingchef der "Rügenwalder Mühle", Jürgen Trittin und ich. Foto: Thorsten von Reeken

Godo Röben, Marketingchef der „Rügenwalder Mühle“, Jürgen Trittin und ich. Foto: Thorsten von Reeken

Wirklich kein Fleisch drin? Als Jürgen Trittin und ich das Unternehmen Rügenwalder Mühle besuchen, sind die ausschließlich vegetarischen Kostproben geschmacklich von Fleischprodukten nicht zu unterscheiden. Wow!

Wir stimmen Marketing-Chef Godo Röben zu, als er von Tests erzählt, bei den Fleischesser keinen Unterschied feststellen konnten. Und das sei der Trend von morgen, große Konzerne wie Nestlé seien ganz neidisch auf das Vorpreschen der Zwischenahner Unternehmens, Veggie-Produkte so erfolgreich im Markt etabliert zu haben. Denn es sei nur eine Frage der Zeit, wann Fleisch weitgehend durch pflanzliche Alternativen ersetzt werde, bei denen kein Tier sein Leben lassen müsse und gleichzeitig die Gesundheit und das Klima profitieren – erzählt wie selbstverständlich der Marketingchef. Man würde auch gern auf deutsches Bio-Soja umstellen, finde bislang aber noch nicht entsprechende Mengen.

Das Gleiche gilt auch für die geplante Umstellung auf Bio-Fleisch als Rohstoff im klassischen Wurstsegment des Unternehmens, denn noch macht der Absatz von konventionellen Wurstprodukten 75 Prozent aus. Immerhin kommt jetzt Bewegung in das Biofleischangebot, so dass auch in diesem Bereich Landwirte und die Umwelt gewinnen könnten. Hier wird übrigens ein interessanter Aspekt erkennbar: die Produktion vegetarischer Wurst zerstört nicht die Perspektiven unserer Landwirte. Auch Veggie-Wurst benötigt ja landwirtschaftliche Grundstoffe.

Das Familienunternehmen bemüht sich sichtlich, nachhaltiger zu werden. Jedoch: Die Widerstände seien noch groß, erzählt Röben uns. Besonders der Versuch der Lobby, dass pflanzliche Alternativen nicht mehr so genannt werden dürften. Das ist ja gerade bei Milchersatzprodukten vom EU-Gerichtshof sogar so unterstützt worden. Geklagt hatte der „Verband für sozialen Wettbewerb“. Dahinter stehen entsprechende Lobbyisten, die wohl nicht die Zeichen der Zeit erkennen wollen und Alternativen einfach totklagen wollen. Das darf nicht passieren, eine von den Lobbyisten geschürte Kampagne, bei der sich Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt vor den Karren spannen lässt. Absurd, denn auch bei Fleischprodukten gibt es viele irreführende Namen, die die Verbraucher jedoch nicht zum falschen Produkt greifen lassen: In der Teewurst ist ja schließlich auch kein Tee drin und Schweinsohren kommen erstaunlicherweise nicht vom Schwein. Wäre ja auch absurd – gerade diejenigen, die bewusst vegetarisch essen wollen, würden bestimmt keine Veggieburger kaufen, weil sie glauben, da wäre Rindfleisch drin, oder?

Als GRÜNE unterstützen wir hier die engagierten Hersteller und das breite gesellschaftliche Bündnis im Kampf gegen Bundesagrarminister Christian Schmidt, den Deutsche Bauernverband (DBV) und den Deutsche Fleischer-Verband (DFV), die hier Millionen flexitarisch, vegetarisch und vegan lebende Menschen bei ihrem Einkauf bevormunden wollen.

Hier ein Artikel der NWZ über unsere Visite.

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Frauen verändern die Wurst http://www.peter-meiwald.de/frauen-veraendern-die-wurst/ http://www.peter-meiwald.de/frauen-veraendern-die-wurst/#respond Sat, 11 Jul 2015 16:29:56 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=6496 ]]> Sich vegan zu ernähren boomt. Immer mehr Menschen verzichten auf tierische Produkte wie Fleisch, Milch und Eier. Etwa acht Millionen ernähren sich in Deutschland vegetarisch, indem sie auf den Verzehr von Fleisch verzichten. Warum das so ist, habe ich erfahren, als ich gemeinsam mit unserer GRÜNEN Fraktionsvorsitzenden Katrin die Rügenwalder Mühle in Bad Zwischenahn besucht habe. Hanso aus dem Landtag war mit dabei, Susanne ebenfalls für die GRÜNE Kreistagsfraktion und Georg für die GRÜNEN im Bad Zwischenahner Gemeinderat als Inhaber Christian Rauffus das Geheimnis lüftete: Seine Frau ist dran schuld! Frau Rauffus war nicht mehr damit einverstanden, ausschließlich Wurst aus industrieller Tierhaltung zu fertigen. Vegetarische Produkte werden wesentlich umwelt- und ressourcenschonender hergestellt und das wollte die Frau des Eigentümers nicht länger hinnehmen, dass im eigenen Betrieb darauf so gar nicht geachtet wurde.

Gesagt getan, heute schon produziert die Rügenwalder Mühle 30% ihrer Produkte auf vegetarischer Basis. Das familiengeführte Unternehmen möchte sich seine Marktführerschaft in diesem Segment sichern und wird am Standort ein neues Werk bauen, in dem ausschließlich vegetarische Produkte hergestellt werden. 180 neue Arbeitsplätze entstehen dergestalt. Das Zwischenahner Unternehmen hat auf den rückläufigen Trend im deutschen Wurstmarkt reagiert, in dem es eine neue Produktlinie aufgebaut hat. Von der eigenen Branche arg gescholten nehmen die Verbaucher_innen dagegen z.B. ein vegetarisches Mühlen-Schnitzel an. Und Christian Rauffus hat noch eines gesagt, was mir auch gut gefallen hat: Die Wurst ist die Zigarette der Zukunft!

Frauen verändern die Wurst

Fleischlose Produkte sind im Kommen. Bei der Fleischfirma dreht sich nicht mehr alles um die Wurst (v.r.n.l.): Godo Röben (Marketing Rügenwalder Mühle), Hanso, Katrin, Susanne, Georg und ich.

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Ein vegetarischer Tag pro Woche sorgt für Diskussionen http://www.peter-meiwald.de/ein-vegetarischer-tag-pro-woche-sorgt-fuer-diskussionen/ http://www.peter-meiwald.de/ein-vegetarischer-tag-pro-woche-sorgt-fuer-diskussionen/#respond Thu, 08 Aug 2013 04:45:54 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=1336 ]]> Veggie Day: Burger

„Veggie“ Burger (Foto: CC BY 2.0 Dan McKay)

Zwei kleine Sätze erregen die Gemüter: „Öffentliche Kantinen sollen Vorreiterfunktionen übernehmen. Angebote von vegetarischen und veganen Gerichten und ein ‚Veggie Day‘ sollen zum Standard werden.“, heißt es in unserem Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2013.

Die Idee eines fleischfreien Tages an sich ist nicht neu. Bereits 2009 führte die belgische Stadt Gent laut Wikipedia den vegetarischen Donnerstag ein. In Bremen rief 2010 die Bürgerstiftung Bremen einen fleischlosen Tag in der Woche ins Leben. Ein Jahr danach berichtete die Pressestelle des Bremer Senats, dass sich 78 Kindertagesstätten, zahlreiche Schulen, die Bremer Heimstiftung an 26 Standorten, Großküchen und Krankenhäuser, das Bremer Rathaus und viele kleinere Institutionen und Einrichtungen an der Aktion beteiligten. Auch andere Städte – z.B. Wiesbaden, Schweinfurt, Freiburg, Magdeburg, Hannover – und die Insel Juist folgten dem Beispiel Bremens. Mittlerweile gibt es 30 Städte in Deutschland, die den Veggie-Tag eingeführt haben, im Juli 2013 hat sich als 31. Stadt Gießen auf den Weg gemacht. Ebenfalls im Juli hat das Studentenwerk Heidelberg zusammen mit der Albert-Schweitzer-Stiftung seinen ersten VeggieDay durchgeführt. Zur Veggietag-Allianz gehören verschiedene Allianz-Partner wie der Vegetarierbund Deutschland, Oxfam, die Albert-Schweitzer-Stiftung, der BUND und „Plant for the planet“ (Quellen beispielsweise: www.donnerstag-veggietag.de und www.vebu.de).

Ein interdisziplinäres Forscherteam der Universitäten Hohenheim (Lehrstuhl für Agrar- und Ernährungspolitik) und Göttingen (Lehrstuhl Marketing für Lebensmittel und Agrarprodukte, Prof. Dr. Achim Spiller) hat im Auftrag der Edmund Rehwinkel-Stiftung eine aktuelle Studie zum Fleischkonsum veröffentlicht. Darin kommt das Forscherteam zu dem Ergebnis, dass schon 20 Prozent weniger Fleischkonsum in den Industrieländern spürbare Auswirkungen auf die Agrarpreise und die Ernährungssicherung armer Menschen in Entwicklungsländern hätte. 60 Prozent der Deutschen wären der Studie zufolge zu einer Einschränkung ihres Fleischkonsums bereit, hauptsächlich aus Gründen der eigenen Gesundheit und des Tierschutzes. Zusätzlich stellten die Forscher fest, dass reduzierter Fleischkonsum in den Industrieländern auch für den Ressourcenschutz und den Klimaschutz vorteilhaft wäre (Quelle: www.epo.de). Die Edmund Rehwinkel-Stiftung steht dem Bauernverband nahe. Vielleicht werden die Ergebnisse der Studie deswegen auf www.agrarheute.de ein wenig anders dargestellt.

Fakt ist aber, dass der Fleischkonsum insbesondere der Industrieländer u.a. in Bezug auf den Klimawandel und die weltweite Ernährungssicherung schon länger aus den verschiedensten Gesichtspunkten betrachtet und diskutiert wird. Fakt ist auch, dass wir GRÜNEN mit unserem Vorschlag eines Veggietages auf einen Zug aufspringen, der bereits ordentlich Fahrt aufgenommen hat.

Warum schlagen dann die eingangs zitierten Sätze plötzlich solche Wellen? Mit uns greift eine politische Partei diesen Vorschlag auf, und es ist nun mal Wahlkampf. Da ist schnell die Rede von Bevormundung und Einschränkung der Entscheidungsfreiheit. Bei näherem Hinsehen erweisen sich diese vorschnellen Urteile als die Luftnummern, die sie sind.

Wir wollen keinem das Fleisch vom Teller nehmen, wir schreiben keinem vor, was er zu essen hat. Wir wollen längst belegte Zusammenhänge, die zwischen unserem Lebensstil, dem Klimawandel und der weltweiten Ernährungssituation bestehen, in der Praxis deutlich machen. Wir haben mit dem „Veggie Day“ eine Idee in unser Programm aufgenommen, die schon an vielen Orten erfolgreich umgesetzt wird und es verdient, noch viel breiter umgesetzt zu werden.

Ein fleischfreier Tag in der Woche passt in eine ausgewogene Ernährung, kostet nichts als ein bisschen Neugier auf Neues, ist leicht umzusetzen und hat schon viele positiv überrascht. Wer Lust hat, das gleich einmal auszuprobieren, findet im Wahlkampf-Kochbuch (PDF, 17,9 MB) von uns Ammerländer GRÜNEN ein paar Anregungen.

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