Verschleiß – Peter Meiwald http://www.peter-meiwald.de Bundestagsabgeordneter für BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Tue, 26 Sep 2017 21:44:11 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.8.2 Gute Diskussionen zur Lebensdauer von Produkten http://www.peter-meiwald.de/gute-diskussionen-zur-lebensdauer-von-produkten/ http://www.peter-meiwald.de/gute-diskussionen-zur-lebensdauer-von-produkten/#respond Thu, 26 Mar 2015 13:42:48 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=5317 ]]> Toni und ich mit Stefan Schridde

Toni und ich mit Stefan Schridde

Im Murks? Nein Danke – Center in Berlin informierten sich der Umweltpolitische Sprecher, Peter Meiwald, und der Fraktionsvorsitzende Toni Hofreiter über das Problem immer kürzerer Lebensdauer von Produkten.

„Geplante Obsoleszenz“ bedeutet, dass Schwachstellen eingebaut sind, die die Nutzungsdauer von Produkten unnötig begrenzen und vorzeitig zu Neuanschaffungen zwingen. Dieser frühzeitige Verschleiß verursacht unnötigen Müll, Ressourcenverschwendung und viel Ärger bei Verbraucherinnen und Verbrauchern, die dazu genötigt werden, immer neue Produkte anzuschaffen.

Inwieweit schlechte Qualität billigend in Kauf genommen wird, um Herstellungskosten zu sparen, oder absichtlich Sollbruchstellen eingebaut werden, die nach einer bestimmten Zeit das Weiternutzen verhindern, ist oft schwer nachzuweisen. Unbestritten ist, dass die Lebensdauer vieler Produkte mit ganz einfachen und kostengünstigen Maßnahmen verlängert werden könnte, so Stefan Schridde von Murks? Nein Danke!

Eine Verlängerung der Lebensdauer von Geräten wie Waschmaschinen, elektrische Zahnbürsten oder Drucker schont Ressourcen und verhindert Abfälle – wie es von der EU in der 5-stufigen Abfallhierarchie vorgeschrieben wird. Und es erspart vielen Menschen viel Ärger. Eine Verlängerung der Gewährleistungspflicht bei gleichzeitiger Beweislastumkehr, d.h. dass der Hersteller zukünftig nachweisen muss, dass unsachgemäße Nutzung ursächlich für den Geräteschaden ist und nicht umgekehrt, wäre eine wichtige politische Rahmensetzung in diesem Zusammenhang.

Daneben ist auch die einfache Reparierbarkeit der Produkte ein Thema mit viel Veränderungspotential. Reparaturen werden zum Beispiel durch fest verbaute Akkus und Batterien, verklebte anstatt verschraubte Gehäuse oder das Fehlen von Ersatzteilen oder Spezialwerkzeugen unmöglich gemacht. Das verhindert, dass Geräte weiter genutzt werden – und behindert sinnvolle Initiativen vor Ort wie Repaircafes und Soziale Betriebe, die Elektrogeräte für den Second-Hand-Markt wieder instand setzen.

Wir Grüne sehen viele Ansatzpunkte, an denen derzeit konkretes Handeln fehlt, um diesen negativen Trend zu stoppen. Die Unterstützung von lokalen Initiativen ist ein wichtiger Ansatz, denn er stärkt die regionale Wirtschaft. Im neuen Elektrogesetz, das von der Regierung gerade im Entwurf vorgelegt wurde, werden lokale Initiativen aber sogar aktiv behindert – entgegen der EU Ziele für Abfallvermeidung und Ressourcenschutz.

Toni und ich mit Stefan Schridde

Toni und ich mit Stefan Schridde

Wir Grüne bleiben dran. Alle Forderungen aus unserem Antrag „Geplanten Verschleiß stoppen und die Langlebigkeit von Produkten sichern“ aus dem Jahr 2013 sind nach wie vor richtig. Warum unternimmt die Regierung im Elektrogesetz nicht endlich was, um diesem Problem wirksam zu begegnen? Auch das Umweltbundesamt bestätigt die abnehmende Lebensdauer von Geräten. Hier braucht es konsequentes Handeln.

Sehen Sie hier das Video zu diesem Besuch!

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Sollbruchstellen – Ursachen der Wegwerfkultur http://www.peter-meiwald.de/sollbruchstellen-ursachen-der-wegwerfkultur/ http://www.peter-meiwald.de/sollbruchstellen-ursachen-der-wegwerfkultur/#respond Mon, 02 Mar 2015 09:00:03 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=5046 ]]> pixelio/Luise Pfefferkorn

pixelio/Luise Pfefferkorn

Gibt es Sollbruchstellen? Das Umweltbundesamt bestätigt unnötig kurze Lebensdauer von Produkten

Die ersten Ergebnisse einer Untersuchung zu „Geplanter Obsoleszenz“ im Auftrag des Umweltbundesamtes zeigen, dass es einen Trend zu immer kürzerer Nutzungsdauer elektronischer Geräte gibt. Unsere Wegwerfkultur führt zu einer zunehmenden Verschwendung von Rohstoffen. Doch wir leben schon heute über die natürlichen Grenzen unserer Erde hinweg.

“Geplante Obsoleszenz“ heißt, dass Schwach­stellen eingebaut oder in Kauf genommen werden, die die Nutzungsdauer von Produkten stark begrenzen und vorzeitig zu Neuanschaffungen zwingen. Dieser frühzeitige Verschleiß verursacht Ärger und Kosten bei VerbraucherInnen, produziert unnötigen Müll und führt zur Verschwendung wertvoller Ressourcen.

Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen auf, dass die Lebensdauer vieler Geräte zurückgeht. Im Jahr 2004 standen Großgeräte im Schnitt 14,1 Jahre im Haushalt, bis sie ersetzt wurden, im Jahr 2013 nur noch 13. Flachbildfernseher wurden im Jahr 2012 nach durchschnittlich 5,6 Jahren ersetzt – Röhrenfernseher erst nach 12 Jahren.

Die Forscher des Öko-Instituts und der Universität Bonn belegen, dass die Zahl an Großgeräten, die schon innerhalb der ersten fünf Jahre kaputt gehen, ansteigt. Bei Waschmaschinen hat sich der Anteil mehr als verdoppelt – von 3,5 % im Jahr 2004 auf 8,3 % im Jahr 2012. Dieses deckt sich mit den Erfahrungen vieler Nutzerinnen und Nutzer: Geräte gehen kurz nach den Garantiezeiten kaputt. Wir fordern von der Regierung die Überarbeitung des Gewährleistungsrechts, um diesen Trend aufzuhalten.

Wir Grüne wollen, dass die Lebensdauer von Produkten wieder verlängert wird. Der Ressourcenverbrauch muss durch eine bessere Reparaturfähigkeit, Sammlung, Weiterverwendung und das Recycling von Produkten verringert werden. Die Regierung überarbeitet aktuell das Wertstoff- und das Elektrogesetz. Hier müssen Lösungen gefunden werden, die bereits im Produktdesign ansetzen.

Aus unsere Sicht wäre es zudem sinnvoll, wenn die Hersteller dazu verpflichtet werden, die geplante Lebensdauer auf dem Produkt kenntlich machen. Außerdem müssen Ersatzteile mindestens entsprechend der geplanten Lebensdauer bereitgestellt werden, so dass Geräte bei Defekten repariert werden können. Akkus und Batterien müssen auswechselbar sein.

Die Grüne Bundestagsfraktion hat im Jahr 2013 ein Gutachten zu geplanter Obsoleszenz erstellt und den Antrag „Geplanten Verschleiß stoppen und die Langlebigkeit von Produkten sichern“ vorgelegt. Das Umweltbundesamt hat daraufhin diese Studie der Regierung an Forscher der Uni Bonn und des Freiburger Öko-Instituts in Auftrag gegeben. Die vollständigen Ergebnisse inklusive der Handlungsempfehlungen sollen bis zum Ende des Jahres vorgelegt werden.

 Artikel im Spiegel Online mit Grünen Kommentaren zur Studie des UBA

Artikel im Tagesspiegel mit Kommentaren von Nicole Maisch und mir

Interview mit dem Radiosender detektor.fm zum Elektrogerätegesetz 

 

 

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