Weltnaturerbe – Peter Meiwald http://www.peter-meiwald.de Bundestagsabgeordneter für BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Tue, 26 Sep 2017 21:44:11 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.8.2 Absurde Außenemsvertiefung http://www.peter-meiwald.de/absurde-aussenemsvertiefung/ http://www.peter-meiwald.de/absurde-aussenemsvertiefung/#respond Thu, 05 Jan 2017 14:33:23 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=10968 ]]> Dank an Joachim Krah (re.), Vorsitzender des GRÜNEN Ortsverbandes Krummhörn, der die Termine mit Stefan (li.) und mir (Mitte) organisiert hat.

Dank an Joachim Kah (re.), Vorsitzender des GRÜNEN Ortsverbandes Krummhörn, der die Termine mit Stefan (li.) und mir (Mitte) organisiert hat.

Das ist Schilda in Reinkultur, was dort gerade in der Außenems geschieht: Da wird in Eemshaven in den Niederlanden 2015 ein Kohlekraftwerk in Betrieb genommen, das seit dem ersten Tag defizitär ist. Das ist schon schlimm genug. Doch es kommt noch besser: Dieses Kohlekraftwerk wird von wem betrieben? Genau, nicht von den Niederländern, sondern von RWE. Und nun möchte RWE die Außenems auf 14 Meter Tiefe ausbaggern, damit noch größere Kohlefrachter anlanden können als bislang.

Dazu sollen hunderttausende Tonnen Sand und Schlick vor Borkum verklappt, sprich hingekippt werden.  Doch die dafür vorgesehenen vier sogenannten Klappstellen gefährden nicht nur das ökologische Gleichgewicht im Nationalpark Wattenmeer. Auch einige der besten Krabben-Fanggründe de Fischer aus Greetsiel und Ditzum, die dort bis zu 80% ihres Fangs holen, werden durch die bereits angelaufenen Verklappungen zugunsten einiger Kohlefrachter massiv beeinträchtigt. Übrigens: Die Niederlande steigen 2030 aus der Verstromung von Kohle aus.

Der GRÜNE Ortsverband Krummhörn hat Stefan Wenzel und mich in die uralten 19 sogenannten Warftendörfer der Krummhörn eingeladen, um die Außenemsvertiefung und ihre ökologischen und wirtschaftlichen Folgen öffentlich zu thematisieren.

Wir waren zunächst im alten Rathaus in Pewsum, wo Stefan und mir versichert worden ist, dass die Menschen in der Krummhörn im und für das Weltnaturerbe leben würden, aber eben die Rahmenbedingungen immer weniger stimmig seien. Was nützt ein Tourismuskonzept für mehr als eine Million Gäste im Jahr, wenn gegenüber das Kohlekraftwerk knapp 100 Kilogramm Quecksilber ausstößt und die Fischer in den Häfen bald nur noch Kulisse sind.

Bitter ist, dass das Bundesverkehrsministerium die Ostfriesen regelrecht verkauft hat, indem es die Verklappungspläne der Niederländer einfach abgenickt hat. Und auch die vorherige Landesregierung mit ihren FDP-Umweltministern hat das Problem im Planverfahren für das sinnlose Kohlekraftwerk einfach ignoriert. Nun versucht wenigstens unser GRÜNER Umweltminister Stefan Wenzel, sich rechtlich gegen die Verklappungen zu wehren und wenigstens das Schlimmste zu verhindern. Dass es keine Nullvariante dabei mehr gibt, ist natürlich für die Fischer unbefriedigend, zumal sich die Baggerschiffe nach Auskunft eines Vertreters der Kutterfischer nicht einmal an die genehmigten Verklappstellen halten. Hier müssen die Kontrollen verschärft und Strafen verhängt werden, doch selbst das ist im Grenzgebiet aufgrund von Zuständigkeitsfragen nicht immer so einfach. Hier brauchen wir eben nicht nur europäische Richtlinien, sondern auch einen Rahmen, der es zukünftig ermöglicht, europäisches Recht auch durchzusetzen.

Anschließend haben wir die warme Amtsstube gegen eine kalte und windige Begehung am Deich in Campen gewechselt. Dort wird gerade der Deich um anderthalb Meter erhöht. Die Klimakrise ist dort sichtbar: Einerseits durch den steigenden Meeresspiegel und andererseits durch das qualmende Kohlekraftwerk in Eemshaven, dass mit dafür sorgt, dass noch mehr Eis u.a. am Nordpol schmilzt.

Zum Schluß der Tour durch die Krummhörn landeten wir in Greetsiel im Haus der Begegnung, wo Stefan und ich gemeinsam mit meinem ostfriesischen MdB-Kollegen Johann Saathoff (SPD) noch einmal dafür geworben haben, dass es einen ökologischen Gesamtplan geben muss, der davon profitieren muss, dass das europäische Rechtssystem harmonisiert wird. Es ist ja völlig ärgerlich, wenn in Deutschland Umweltschutz durchgesetzt wird und auf der anderen Seite der Grenze ein deutsches Unternehmen in dem Fall den Ostfries*innen eine lange Nase dreht. Borkum wirbt mit seinem Hochseeklima und täglich rußt das Kohlekraftwerk von der niederländischen Küste. Ganz zu schweigen von den Stickstofffrachten, die den schon durch die Landwirtschaftsemissionen überdüngten Nationalpark weiter belasten oder gar das giftige Quecksilber, das weiterhin in die Umwelt abgegeben wird. Und die nächste Belastungsquelle ist auch schon im Genehmigungsverfahren, wie die anwesenden Aktiven der Bürgerinitiative „Saubere Luft Ostfriesland“ in die Diskussion einbrachten: die Erweiterung der Müllverbrennungsanlage in Delfzijl, die weitere Emissionen in großer Menge in die Umwelt entlassen soll. Hier läuft gerade noch das Einspruchsverfahren, an dem sich auch die niedersächsische Umweltbehörde NLWKN und ich mit Eingaben beteiligen. Es gilt, dem Verschlechterungsverbot der europäischen Wasserrahmenrichtlinie und der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie der EU zur Durchsetzung zu verhelfen.

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Borkum in Gefahr http://www.peter-meiwald.de/borkum-in-gefahr/ http://www.peter-meiwald.de/borkum-in-gefahr/#respond Sun, 28 Aug 2016 15:12:24 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=10001 Das Paradies liegt ja vor unserer Haustür im Nordwesten: das Wattenmeer. Der Nationalpark, das Weltnaturerbe, das Biosphärenreservat mit seinen vorgelagerten Inseln und Sandbänken ist eigentlich Idylle pur. Wenn da, ja wenn da nicht die Industrie wäre, die dem Gott Wachstum huldigt. Bei meinem Vortrag auf Borkum in der Kulturinsel habe ich aufgelistet, worunter die Natur leidet: Containerschifffahrt, zunehmender Schiffsverkehr, Fischerei, Ausbaggerungen und Verklappungen, Offshore, Tourismus, Freizeitbegherlichkeiten und das deutsche Kohlekraftwerk in Eemshaven in den Niederlanden. Diese Auflistung ist nicht vollzählig. Die GRÜNEN Borkumer*innen stemmen sich gegen diese Entwicklung (v.l.n.r.): Thomas Schneider, Birgit Waschhöfer, Jürgen Hömberg, ich, Meta Janssen-Kucz und Eldert Sleeboom.

Das Paradies liegt ja vor unserer Haustür im Nordwesten: das Wattenmeer. Der Nationalpark, das Weltnaturerbe, das Biosphärenreservat mit seinen vorgelagerten Inseln und Sandbänken ist eigentlich Idylle pur. Wenn da, ja wenn da nicht die Industrie wäre, die dem Gott Wachstum huldigt. Bei meinem Vortrag auf Borkum in der Kulturinsel habe ich aufgelistet, worunter die Natur leidet: Containerschifffahrt, zunehmender Schiffsverkehr, Fischerei, Ausbaggerungen und Verklappungen, Offshore, Tourismus, Freizeitbegehrlichkeiten und das deutsche Kohlekraftwerk in Eemshaven in den Niederlanden. Diese Auflistung ist nicht vollzählig. Die GRÜNEN Borkumer*innen stemmen sich gegen diese Entwicklung (v.l.n.r.): Thomas Schneider, Birgit Waschhöfer, Jürgen Hömberg, ich, Meta Janssen-Kucz und Eldert Sleeboom.

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Einmalige Nordsee http://www.peter-meiwald.de/einmalige-nordsee/ http://www.peter-meiwald.de/einmalige-nordsee/#respond Tue, 19 May 2015 11:09:41 +0000 http://www.peter-meiwald.de/?p=5895 ]]> Ich mag die Landschaft Schleswig-Holsteins ja sehr und am Meer bin ich immer sehr gerne und so oft es geht. Deswegen habe ich die Einladung des WWF-Wattenmeerbüros in Husum gerne angenommen.

Die WWF-Vertreter, Dr. Hans-Ulrich Rösner und Jannes Fröhlich, schilderten mir die aktuellen Herausforderungen des Wattenmerschutzes. Immerhin ist das einmalige Gebiet an der Nordseeküste heute als Nationalpark geschützt und wurde 2009 sogar als Weltnaturerbe anerkannt.

Hans-Ulrich Rösner und ich mit weitem Blick ins Wattenmeer [Foto: Jannes Fröhlich/WWF]

Hans-Ulrich Rösner und ich mit weitem Blick ins Wattenmeer [Foto: Jannes Fröhlich/WWF]

Viele Erfolge konnten für die Natur im Laufe der Jahre erreicht werden: So wird im Wattenmeer heute fast nicht mehr gejagt, die Salzwiesen kommen vielerorts wieder zur Blüte, und bei vielen Arten – wie Kegelrobbe und Löffler – hat sich der Bestand wieder erholt. Trotzdem bleiben, so der WWF, noch große Herausforderungen: Die Flussmündungen werden immer weiter vertieft, die Ölförderung im Wattenmeer droht ausgeweitet zu werden, zu viele Fremdstoffe werden noch ins Meer geleitet, und die Fischerei berücksichtigt noch nicht ausreichend den Schutz des Gebietes. Am wichtigsten für die Zukunft des Wattenmeeres wird es jedoch sein, dass Wattenmeer vor den Auswirkungen des Klimawandels, vor allem durch den beschleunigten Meeresspiegelanstieg zu bewahren.

Mit Freunden vom WWF und der Schutzstation Wattenmeer vor dem Leuchtturm [Foto: Lisa Thoms/Schutzstation Wattenmeer]

Mit Freunden vom WWF und der Schutzstation Wattenmeer vor dem Leuchtturm [Foto: Lisa Thoms/Schutzstation Wattenmeer] [Bilderschau – bitte Klicken!]

Bei einer Exkursion in den Nationalpark bei Westerhever konnte ich mir von der Schönheit der Natur vor unserer Haustür ein eigenes Bild machen und auch die stark von Naturschutzverbänden wie der Schutzstation Wattenmeer mitgestaltete Betreuung des Nationalparks in Schleswig-Holstein erleben. Hier machen insbesondere auch viele Freiwillige wie die vier FÖJlerInnen am Leuchtturm Westerhever einen tollen Job. Für jeweils ein Jahr zählen sie Vögel, organisieren Wattwanderungen, kümmern sich um das kleine Seminarhaus und sind immer ansprechbar.

Bei einem anschließenden Gespräch mit dem Leiter des schleswig-holsteinischen Wattenmeer-Nationalparks, Dr. Detlef Hansen, an dem auch die Vertreter des WWF und meine GRÜNE MdB-Kollegin Valerie Wilms teilnahmen, wurden die vielfältigen Eindrücke weiter vertieft. Dabei wurde der Stolz auf das an der Nordseeküste Erreichte ebenso deutlich wie die alltäglichen Schwierigkeiten, ein wertvolles Schutzgebiet dieser Größe auch zu betreuen. Nur durch enges Zusammenwirken der Nationalparkverwaltung und der Naturschutzverbände ist dies in Schleswig-Holstein möglich. Auch die Nationalpark-Partner, also touristische Betriebe die sich für das Wattenmeer engagieren, bekommen eine immer größere Bedeutung.

Ja, man kann das hier auch als NOTRUF betrachten... [Foto: Jannes Fröhlich/WWF]

Ja, man kann das hier auch als NOTRUF betrachten… [Foto: Jannes Fröhlich/WWF]

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Blick vom Deich [Foto: Jannes Fröhlich/WWF]

Blick vom Deich [Foto: Jannes Fröhlich/WWF]


Ausführliche Erklärung [Foto: Jannes Fröhlich/WWF]

Ausführliche Erklärung [Foto: Jannes Fröhlich/WWF]


Ich sehe es... [Foto: Jannes Fröhlich/WWF]

Ich sehe es…[Foto: Jannes Fröhlich/WWF]


... die Bedrohung ist nah! [Foto: Jannes Fröhlich/WWF]

… die Bedrohung ist nah! [Foto: Jannes Fröhlich/WWF]


Dr. Hans-Ulrich Rösner und ich [Foto: Jannes Fröhlich/WWF]

Dr. Hans-Ulrich Rösner und ich [Foto: Jannes Fröhlich/WWF]

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