Stell‘ dir vor, es ist Mobilitätswende, und VW bekommt es nicht mit. Oder: Stell‘ dir vor, es gibt einen Abgasskandal bei VW, und die Herren der Führungsetage streichen ungerührt ihre Millionenprämien ein. Das passt überhaupt nicht in das Bild eines global agierenden, verantwortungsbewussten Konzerns, wie VW einer sein möchte, wenn die für den Abgasskandal Verantwortlichen Millionen an Boni kassieren und gleichzeitig eine existenzielle Unternehmenskrise ignorieren.
Tesla, den us-amerikanischen Anbieter von Elektroautos, gibt es etwas länger als zehn Jahre und Tesla hat mit seinem neuesten Modell 3, das erst in 2017 auf den Markt kommen soll, bereits alle Rekorde gebrochen, denn in nur sieben Tagen sind mehr als 300.000 Bestellungen im Wert von 14 Milliarden Dollar in die Auftragsbücher eingetragen worden. Das sind positive Schlagzeilen, wie ich sie mir auch für VW wünsche.
Doch das Gegenteil ist leider der Fall, wenn einerseits bei VW Leiharbeiter*innen entlassen werden, der Abbau von Stellen in der Verwaltung verkündet wird und das Ende der Folgen für die einzelnen Beschäftigten noch nicht abzusehen ist, zugleich aber die Vorstände nicht einmal auf ihre Boni verzichten wollen.
Ich weiß, dass juristisch gegen die Auszahlung der Prämien nicht vorgegangen werden kann, sie sind aber mit betrügerischen Methoden erwirtschaftet worden und deswegen muss der Gesetzgeber angehalten sein, die gesetzlichen Grundlagen zu verändern. Krumme Geschäfte dürfen nicht länger zur deutschen Firmenkultur gehören.
Bei der notwendigen Mobilitätswende geht es um eine intelligentere Mobilität, um die Verknüpfung der Verkehrsträger und um mehr Elektromobilität. Der VW-Konzern muss endlich durch sein Tun belegen, dass er diese Lektion verstanden hat.
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