Plastikmüll belastet unser Wasser

Die Meere sind übersät mit Plastik. Fische fressen es, wir auch, wenn wir Fisch essen. Es gibt riesige Müllstrudel auf dem Meer und sogar Gummigranulat von Kunstrasenplätzen landet am Ende in der Nordsee. Damit wir verstehen können, wie dieser Müll sich im Meer eigentlich verteilt, arbeitet die Universität Oldenburg an einem Forschungsprojekt, dass ich mir gemeinsam mit Toni Hofreiter, einem unserer beiden Fraktionssprecher, in Wilhelmshaven habe vorstellen lassen.

Rosanna Schöneich-Argent (re) erklärte uns das aktuelle Forschungsprojekt. Foto: ICBM.

In der Nordsee werden bis zu 600.000 Kubikmeter Müll vermutet. Rosanna Schöneich-Argent (re) erklärte Christine Wolff (2.v.r.), Katharina Stephan (3.v.r.), Toni und mir das aktuelle Forschungsprojekt mit dem Titel „Makroplastik in der südlichen Nordsee: Quellen, Senken und Vermeidungsstrategien“. Foto: ICBM.

Die Forscher*innen simulieren Plastikmüll, indem sie tausende und abertausende Fichtenholzplättchen in die Nordsee werfen. Diese Holzplättchen verhalten sich schwimmenderweise ähnlich wie der Plastikmüll, so dass nachzuvollziehen ist, mit welcher Geschwindigkeit sie wohin von der Strömung und vom Wind getrieben werden. Die Holzplättchen sind numeriert und wenn Menschen sie finden, sind sie aufgerufen, diese Nummer dem sogenannten Drifter-Projekt des Instituts für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) in Wilhelmshaven zu melden. Mehrere tausend Funde sind den Wissenschaftler*innen bereits gemeldet worden. Die Dimension der Verschmutzung unserer Meere, also auch der Nordsee vor unserer Haustüre, ist enorm: Forscher*innen schätzen, dass in jedem Quadratmeter Ozean 13.000 Plastikteilchen schwimmen. Meist sind sie nur wenige Millimeter groß, da Mechanismen wie Abreibung und Sonneneinstrahlung die Kunststoffteile zerkleinern. Greenpeace vermutet, dass z.B. etwa eine Million Seevögel jährlich sterben wegen zu viel Plastik in ihren Mägen.

Es ist natürlich total wichtig zu erforschen, wie sich die abertausenden Tonnen Plastik in den Ozeanen bewegen und verteilen und sie müssen natürlich möglichst rasch aus dem Wasser geborgen werden, aber der erste Schritt muss sein, weniger Plastik zu verarbeiten.

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