“Road map for a realistic and sustainable energy scenario by 2030”

Wie versorgt sich die Welt mit Erneuerbaren Energien(EE)? So der Titel einer Diskussion, zu der mich das englischsprachige Oldenburger Postgraduate Programme Renewable Energy (PPRE), eines der wenigen Masterprogramme für Erneuerbare Energien weltweit, eingeladen hatte. Eine spannende und eine überaus wichtige Frage.

Mit mir auf dem Podium waren Igor Waldl, Gründer eines innovativen Oldenburger Dienstleistungsunternehmens der Windenergiebranche (Overspeed GmbH, www.overspeed.de), Uwe Nestle, Kieler Energie- und Klimapolitikberater, der den Ausstieg aus der Atomenergie mit einer zügigen Reduzierung der Treibhausgasemissionen verbindet, und als Moderator Michael Golba, der das einladende Institut leitet. 

Studierende aus vielen Ländern der Erde studieren dieses Thema in Oldenburg – auch weil das PPRE eine enge Anbindung an die Energieforschung der Universität Oldenburg hat und über ein global angelegtes  fachliches Netzwerk inklusive weltweiter Hochschulpartnerschaften verfügt. Die beruflichen Aussichten sind für die Studierenden also richtig gut und die Zahl der Studierenden steigt nach wie vor.

Im BIS-Saal der Uni Oldenburg v.l.n.r.: Michael Golba, ich, Uwe Nestle und Igor Waldl.

Im BIS-Saal der Uni Oldenburg v.l.n.r.: Michael Golba, ich, Uwe Nestle und Igor Waldl.

Ein stabiler Staat, Peak Oil, Tschernobyl, Fukushima, steigende Energiepreise, Fragen dezentraler Energieversorgung, die Umweltbewegung, wir GRÜNEN, das EEG und die Ingenieurkunst – das sind mir die wichtigsten Gründe, warum die Entwicklung der EE bei uns weltweit so dermaßen dynamisch verlaufen ist – bis zu den letzten Bundestagswahlen (seitdem bremst die Kohlelobby und bremst und bremst und bremst).

Diese Erkenntnis war auch Ansatzpunkt für die Diskussion mit den überaus interessierten Studierenden, bei der es ja auch darum gehen sollte, Perspektiven für die energiepolitische Zukunft in Deutschland, aber auch in vielen anderen Ländern der Welt, zu entwickeln: Es braucht unbedingt stabile politische Verhältnisse und Planungssicherheit für die Erneuerbaren Energien, sonst investiert niemand. Und klar ist auch, dass die Öl-, Kohle- und Gaslobby weltweit alles unternimmt, damit ihr bislang erfolgreiches Geschäftsmodell nicht von Sonne und Wind ausgebremst wird.

Die Erzeugung und Bereitstellung von Energie, Versorgungssicherheit in Verbindung mit den Herausforderungen des weltweiten Klimaschutzes – das ist ein internationales Schlüsselthema der Gegenwart und Zukunft: Und da die Nachfrage nach Energie in sich industrialisierenden Entwicklungsregionen noch erheblich stärker steigt als in den traditionellen Industrieländern, muss die Verbreitung der Erneuerbaren Energien auch endlich Leitmotiv deutscher und internationaler Energieaußenpolitik und internationaler Technologiekooperation werden. Eine solche politische Kohärenz fehlt unserer Bundesregierung leider noch vollständig – den für Deutschland beschlossenen Atomausstieg steht weiterhin eine Atomkooperation mit Indien, Brasilien und anderen Ländern entgegen, die Energiewende in Deutschland wird nach wie vor neben der Exportförderung für Kohlekraftprojekte durch die kommerzielle Tochter der staatlichen KfW (IPEX).

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