Spendenaufruf für Flüchtlinge in Kurdistan/Irak

Liebe Leser_innen, liebe Freund_innen,

mich hat heute dieser Spendenaufruf der Yeziden erreicht, den ich sehr gerne öffentlich mache. Die Yeziden bitten um Winterhilfe für Flüchtende in Kurdistan/Irak. Sachspenden werden gerade mit fünf LKWs dorthin transportiert. Deswegen bitten die Yeziden nicht um z.B. Kleiderspenden, weil diese wegen der Witterung nicht mehr ihr Ziel erreichen würden, sondern um eine finanzielle Spende. Die Kontoverbindung gibt es hier: http://www.yeziden.de/spenden/. Mit diesem Geld werden vor Ort die Gegenstände gekauft, die benötigt werden.

Wer sich weiter informieren möchte, dem liefert der Zentralrat der Yeziden in Deutschland folgendes:

Leider ist die Versorgungslage auch im zweiten Winter seit Ausbruch der Verbrechen alles andere als gut. Besonders Kleidung hatte uns für die kalten Wochen und Monate für die Flüchtlinge gefehlt. Doch durch die überragende Spendenbereitschaft der Deutschen Textilindustrie ist es uns als Zentralrat der Yeziden (ZYD) gelungen, 70.0000 Kleidungsstücke mit einem Warenwert von 1,2 Millionen Euro auf den Weg nach Kurdistan/Irak zu bringen.

Die Ware ist inzwischen auf dem Landweg in Mersin in der Türkei angekommen. Hier nun werden die türkischen Fahrer durch irakische ersetzt. Am Wochenende soll die Ware vor Ort sein. Eigens dafür haben wir ein Lager in Khanek angemietet. Zudem wird der ZYD ab Sonntag mit einem eigenen Team vor Ort sein um mit ausgewählten Studierenden und Flüchtlingen die Verteilung zu organisieren und zu realisieren.

Wir danken den zahlreich beteiligten Unternehmen, die sich in überragender Weise an der Aktion beteiligt haben. Dass so eine große Spende, ohne jede staatliche Unterstützung möglich war, erfüllt uns mit Stolz. Sie zeigt, was ziviles Engagement bewegen kann. Nur durch massive Anstrengungen in den Krisengebieten kann eine weitere, durchaus berechtigte und nachvollziehbare, Massenflucht verhindert werden. Wir alle gemeinsam müssen vor Ort für erträgliche Lebensbedingungen sorgen und Perspektiven schaffen.

Trotz dieser tollen Aktion fehlt es noch an vielen. So haben wir leider kaum Kleidung und Schuhwerk für Kleinkinder und Kinder erhalten. Gerade die Schwächsten einer jeden Gesellschaft benötigen aber umfangreiche Hilfe.

Zudem sind noch viele Zelte der über 400.000 Flüchtlinge noch nicht beheizbar. Dies gilt vor allem für die etlichen nicht offiziellen Lager. Diese erhalten an vielen Stellen noch zu wenig Lebensmittel und Trinkwasser. Ein Heizofen für ein Zelt kostet lediglich 35 Euro und ist unabdingbar für eine Familie (bis zu zehn Personen) im Winter.

Leider gehen unsere finanziellen Ressourcen zur Neige, auch für unser Betreuungs- und Qualifizierungsprojekt in Sharya <https://www.facebook.com/310514288973588/videos/1173689069322768/>. Hier betreuen wir traumatisierte Kinder und Frauen. Während wir den Kindern einige Stunden Unbeschwertheit schenken, werden den Frauen Kenntnisse im Schneiderhandwerk aber auch Lesen und Schreiben beigebracht. Hilfe zur Selbsthilfe ist eines unserer obersten Anliegen. Schön wäre, wenn es gelänge, auch andere Branchen dem Beispiel der Bekleidungsindustrie folgen zu lassen.

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