Weltbodentag – Taten statt Worte, Böden schützen

Joerg Trampert/pixelio.de

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Böden sind unsere zentrale Lebensgrundlage. Erhalt der Artenvielfalt, Eindämmung des Klimawandels, gesunde Lebensmittel – ohne Bodenschutz geht es nicht. Am 5. Dezember ist Weltbodentag, und die Regierung eröffnet das Internationale Jahr des Bodens 2015 auf einer ganztägigen Konferenz. Bei der Veranstaltung geht es um die Frage der „Verantwortung Deutschlands beim internationalen Bodenschutz“.

Es ist löblich, dass auch die Regierung feststellt, dass nur weltweit gesunder Böden unsere Ernährung und Zukunft sichert. Jedoch zubetoniert, kontaminiert, fortgespült oder ausgetrocknet: den Böden geht es schlecht. Konferenzen, Diskussionen und Feierlichkeiten retten aber keinen Boden. Es ist nicht nachvollziehbar, warum die Regierung nichts unternimmt, um Böden zu schützen.

Beispiel Flächenversiegelung

Die unbebaute, unzerschnittene und unzersiedelte Fläche ist begrenzt. Nach wie vor gehen in Deutschland zu viele Böden durch Versieglung verloren. Das Ziel ist: nicht mehr als 30 Hektar Flächenverbrauch pro Tag in Deutschland – da sind sich alle einig, auch die Regierung. Gegen den übermäßigen Flächenverbrauch wird aber viel zu wenig unternommen. Nach aktuellen Zahlen gehen derzeit täglich 74 Hektar Fläche verloren – von den 30 Hektar sind wir also weit entfernt. Auch international geraten wir durch die Übernutzung unserer Bodenressourcen an die Grenzen unseres Planeten.

Beispiel Verdichtung von Böden

Verdichtung zerstört Böden – international, aber auch bei uns in Deutschland. Das Umweltbundesamt weist darauf hin, dass bei 2/3 der sehr feuchten Böden in Deutschland die Gefährdung durch Verdichtung hoch oder sehr hoch einzuschätzen ist.

Anstatt warmer Worte auf internationalen Konferenzen sollte die Regierung ihre Anstrengungen darauf richten, hier bei uns endlich tätig zu werden und den Einsatz extrem schwerer Maschinen in der Landwirtschaft zu verhindern. Auf öffentlichen Straßen sind höchstens 44t erlaubt – auf Äckern und Feldern gibt es keine Begrenzung. Gespanne von bis zu 60t sind deshalb keine Seltenheit, zum Beispiel Rübenroder zum Ernten von Zuckerrüben.

Es ist nicht nachvollziehbar warum es auf Feldern keine Begrenzung gibt. Das Umweltbundesamt stellt fest:

„Solch große Lasten können Folgen für die Funktionsfähigkeit der Böden haben. Einerseits verringern sich die landwirtschaftlichen Erträge, andererseits verschlechtern sich die Lebensbedingungen für die Bodenorganismen, außerdem kann die Versickerung von Regenwasser in den Boden eingeschränkt werden.“

Bodenschutz – Was muss geschehen?

Nicht immer nur drüber reden (und die internationale Gemeinschaft auffordern, endlich zu handeln) – die Regierung muss selber ran. Wir fordern Bodenschutz als Priorität – national und international – sonst gefährden wir unsere eigene Zukunft.

Unsere Grünen Forderungen: Fraktionsbeschluss „Gesunde Böden – Wertvoll und unterschätzt

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