Weser-Ems zur Integrationsregion machen

GRÜN packt es an:

Die GRÜNE Bezirkskonferenz Weser-Ems hat am Samstag, dem 05.03.2016, diskutiert, wie die Integration von Geflüchteten in der Region gelingen kann. Die Bramscher Landtagsabgeordnete, Filiz Polat, erläuterte die Rahmenbedingungen in den Bereichen Wohnungsbau, Gesundheitsversorgung und Bildung. Darüber hinaus wies Filiz auf die demographischen Chancen durch die überwiegend jungen Zuwander*innen hin:„In der Weser-Ems-Region haben wir die Möglichkeit, viele Menschen in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Gemeinsam mit der Wirtschaft und vielen Verbänden fordern wir, hierfür die gesetzlichen und bürokratischen Hürden auf Bundesebene endlich abzuschaffen. Arbeitsverbote aber auch die Vorrangprüfung müssen der Vergangenheit angehören.“

V.l.n.r: Filiz Polat (MdL), Engeline Kramer (Stadtrat Leer), Nds. Wissenschaftsministerin Gabriele Heinen-Kljajic, Bettina Pinzon-Assis und Christina-Johanne Schröder (Sprechinnen der BeZiKo)

V.l.n.r: Filiz Polat (MdL), Engeline Kramer (Stadtrat Leer), Nds. Wissenschaftsministerin Gabriele Heinen-Kljajic, Bettina Pinzon-Assis und Christina-Johanne Schröder (Sprechinnen der BeZiKo) [Kleine Bilderschau – Bitte auf ‚weiterlesen‘ klicken und dann nochmal auf das Bild!]

Die Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Gabriele Heinen-Kljajic, wies auf die Notwendigkeit von Erwachsenenbildung hin: „Geflüchtete benötigen Sprachförderung und Bildungszugänge, um in unserer Gesellschaft Fuß zu fassen. Daher haben wir in Niedersachsen schnell und unbürokratisch gehandelt und entsprechende Angebote geschaffen.“ Gabi kritisierte hingegen die Bundesregierung: „Vom Bund erwarten wir, dass dieser endlich seiner Verpflichtung gerecht wird. Es ist absurd, dass aufgrund der Standards des BAMF Sprachkurse nicht anlaufen, weil ein Schulungsraum drei Quadratmeter zu klein ist.“ Außerdem kündigte „unsere“ GRÜNE Ministerin an, gezielt Programme für Frauen ins Auge zu fassen.

Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN Stadtratsfraktion Leer, Engeline Kramer, erinnerte an die 1980er Jahre, als mit „Anti-Integrationsgesetzen“ die Sprachförderung gestrichen wurde. Sie warnte davor die Fehler der 80er und 90er Jahre zu wiederholen.Sie lobte das hohe ehrenamtliche Engagement in den Kommunen und Landkreisen, beklagte aber, dass es häufig an einer Koordinierung fehle. Sie plädierte für Koordinierungsstellen oder zumindest für die Einrichtung von Steuerungsgruppen oder runden Tischen.

„Wir GRÜNE haben uns als Integrationspartei im Kreativ-Labor (Oldenburg) über die Herausforderungen und Chancen ausgetauscht, die die Zuwanderung nach Weser-Ems mit sich bringen“, erklärten die Sprecher*innen der Bezirkskonferenz im Anschluss an die Sitzung. „Wir haben zahlreiche positive Beispiele und Konzepte aus den Kommunen und Kreisen ausgetauscht, aber auch darüber gesprochen, wo der Schuh drückt.“ Es gab ausdrücklich Lob für die flexible und lösungsorientierte Arbeit des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur. Optimierungsbedarf wurde dagegen noch bei der Schulverwaltung festgestellt.

Ich habe kritisiert, dass die Bundesregierung keine „Integrationspakete“ schnüre, sondern nur „Abschreckungspakete“, die Handlungsfähigkeit simulieren sollen. Wenn Integration scheitert, dann scheitert sie auch an der Regierung Merkel.

Meine MdB-Kollegin Katja Keul sah das Vorhaben kritisch, Marokko zum sicheren Drittstaat zu erklären. Dies sei völlig unverständlich, schließlich habe Marokko die diplomatischen Beziehungen zur EU jüngst abgebrochen.

Am Nachmittag blickten die Weser-Ems-GRÜNEN auf die Kommunalwahl im September voraus. Regionsweit werden zentrale Themen Mobilität, Umwelt- und Klimaschutz sowie Agrar- und Verbraucher*innenschutz sein. Der Osnabrücker Landtagsabgeordnete, Volker Bajus, stellte die Relevanz von  kommunalem Klimaschutz heraus: „Gerade die Beschlüsse von Paris sind eine Steilvorlage, den Klimaschutz kommunal stärker voranzutreiben. Für uns GRÜNE ein echtes Gewinnerthema – auch im Wahlkampf.“

 

Hintergrund:

Die 18 Kreisverbände von Bündnis 90/Die GRÜNEN aus dem ehemaligen Regierungsbezirk Weser-Ems treffen sich zweimal im Jahr zu einer „Bezirkskonferenz“, um sich über wichtige und gemeinsame Themen in der Region auszutauschen und regionale Auswirkungen landespolitischer und bundespolitischer Entwicklungen zu diskutieren.

Koordiniert wird dieses Format von sechs gleichberechtigten Koordinator*innen. Aktuell sind dies: Bettina Pinzon-Assis (Delmenhorst), Christina-Johanne Schröder (Wesermarsch), Sonja Wagner (Ammerland), Sebastian Bracke (Osnabrück-Stadt), Reinhard Prüllage (Grafschaft-Bentheim), Simon Schütte (Oldenburg-Land)

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