Gute Arbeit an exklusivem Ort

Dreieinhalb Stunden Bahnfahrt von Berlin entfernt stand ich nur kurz im kleinen Hafen Lauterbach Mole, in dem schon Caspar David Friedrich das wunderbare Licht und die Natur genoss.

Ein Schiff mit zwei urwüchsigen Seebären legt kurz an, nimmt mich an Bord. Ich bin der einzige Passagier auf der Ina 2 auf dem Weg nach Vilm.

Caspar David Friedrich Blick

Caspar David Friedrich Blick

Die Insel Vilm, 3 zusammengewachsene Muränen aus der letzten Eiszeit der Insel Rügen vorgelagert, ist für Menschen eigentlich gesperrt, lediglich eine Besuchergruppe am Tag darf auf einem festgelegten Rundweg etwa die halbe Insel umrunden, der Rest ist völlig der Natur vorbehaltene Wildnis.

Vilm gehört – seitdem es nicht mehr exklusives Urlaubsdomizil der DDR-Nomenklatura ist – dem Bundesamt für Naturschutz BfN www.bfn.de und beherbergt dessen internationale Naturschutzakademie.

Hudewald

Hudewald

In dieser tagte Ende Juni die grüne Bundesarbeitsgemeinschaft Ökologie. Bei einer beeindruckenden Inselführung durch Akademiedirektor Dr. Knapp durften wir den natürlichen Reichtum eines seit dem 16. Jahrhundert gewachsenen alten Hudewaldes, der seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts aus der landwirtschaftlichen Nutzung genommen wurde und sich seitdem ohne menschliche Eingriffe entwickeln kann, kennenlernen. Daneben bietet die Insel im Kleinformat alle Formen der Ostseeküsten mit Bodden, Kliffs und Haken. Ein echtes Kleinod im Meer.

Neben dieser direkten Konfrontation mit der Kraft der Natur gab es – wie immer – natürlich auch viel zu diskutieren in der BAG. Wichtig für meine parlamentarische Arbeit waren diesmal vor allem die Tagesordnungspunkte „Zukunft der Abfallpolitik“ und „Internationale Freihandelsabkommen“.

Zur Abfallpolitik gab es große Übereinstimmung in der Einschätzung, dass die aktuellen Novellen der Verpackungsverordnung, die in Kürze den Bundesrat passieren werden, keine ausreichenden Antworten auf die Frage nach einer zukunftsfähigen Ressourcenpolitik geben können. Ein umfassendes Wertstoffgesetz ist längst überfällig. An diesem Thema arbeitet mein Berliner Büro ja – u.a. in Kooperation mit Britta Hasselmann und ihren Kommunalos – schon länger. Wir hoffen, dass wir im Frühhherbst ein entsprechendes Konzept vorlegen können.

Ebenso erfreulich war aus meiner Sicht die Diskussion – und vor allem die abschließende einstimmige Beschlussfassung – zum Thema Freihandelsabkommen. Die Delegierten der BAG Ökologie lehnen CETA, TTIP und auch TISA ohne Wenn und Aber ab. Für eine „Heilung“ der EU-Verhandlungsmandate im weiteren Verfahren wird keine Hoffnung gesehen.

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