Radelnder Auftakt der Sommertour

Die Sommertour 2016 habe ich mit einer Radtour ins Ammerland gestartet. In Oldenburg ist mir erneut aufgefallen, wie sehr die Radinfrastruktur hinter den Mobilitätsbedürfnissen der Menschen hinterherhinkt. Selbst auf einer Fahrradstraße (Fahrräder haben dort Vorrang vor Autos) drängeln sich alle Beteiligten. Wir brauchen überall einfach mehr Sicherheit für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen. Ist doch klasse, wenn unsere Kinder mit dem Fahrrad zur Schule fahren. Aber wenn ich daran denke, welchen Gefahren sie durch zu schlechte Radwege ausgesetzt sind, graust es mich. Von rücksichtslosen Autofahrer*innen im morgendlichen Berufsverkehr ganz zu schweigen. Der Lastenradverein „Rädchen für alle(s)“ macht es vor, dass nahezu alle Einkäufe mit dem Rad erledigt werden können. Bei „Rädchen für alle(s)“ ein Lastenrad kostenlos leihen ist ein sensationell gutes Angebot und macht darüber hinaus auch sehr viel Spaß. Dass die Oldenburger*innen mit dem Ist-Zustand ihrer verkehrlichen Infrastruktur nicht zufrieden sind, zeigen sie einmal monatlich mit der Critical Mass, die am letzten Freitag eines Monats um 18.30 Uhr am Hauptbahnhof startet. Critical Mass ist ein organisierter Zufall, der sich ein Stück Straße zurückholt, in dem möglichst viele Menschen miteinander Rad fahren. Das macht viel Laune in dem Sinne: Wir behindern nicht den Verkehr, wir sind der Verkehr!

Der Sommer ist da: Meine Sommertour durch den Nordwesten haben wir mit einer Radtour durch Oldenburg und das Ammerland begonnen.

Der Sommer ist da: Meine Sommertour durch den Nordwesten haben wir mit einer Radtour durch Oldenburg und das Ammerland begonnen.

Als wir das Oldenburger Stadtgebiet verlassen haben und durch das Ammerland geradelt sind, erlebten wir auf der Woldlinie in Petersfehn, einer idealen Radfahr- und Inlinerstrecke, welche Gefahren verschärft werden, wenn eine Kreisverwaltung das Motto „Freie Fahrt für freie Bürger“ nur auf die Autofahrer*innen bezieht. Anstatt – wie von bald 500 Anwohner*innen und Nachbarn per Unterschriftenliste gefordert – die Geschwindigkeit an dieser Straße mit ihrer Wohnbebauung, dem Kindergarten, den Cafés und den vielen Radfahrer*innen endlich zu begrenzen, wird die Vorfahrtsregelung so geändert, dass man noch rücksichtsloser mit dem Auto durchfahren kann. Die Verwaltung scheint gar nicht zu ahnen, welchen Gefahren sie ihre eigenen Bürger*innen aussetzt. Umso wichtiger, dass unser GRÜNER Kommunalwahlkandidat Bernd Janßen und viele Anwohner*innen sich dagegen engagieren.

Und noch ein Beispiel für großartiges Bürgerengagement, welches durch bürokratische Hartleibigkeit massiv ausgebremst wird, zeigte uns Bernd Janßen anschließend live und in Farbe: das Projekt „Bürgerleuchten“ für eine bürgerfinanzierte Straßenbeleuchtung in Petersfehn. Eine sehr unflexible Auslegung der Straßensicherheits-Richtlinie RPS2009 durch die Kreisverwaltung verhindert seit Monaten das Aufstellen der bereits vorhandenen Laternen. Die Leitungen haben die Bürger*innen schon in Eigenarbeit verlegt, nun sind sie – zu Recht – frustriert.

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