Frei gestalten, viel probieren

Über dieses Bild freue ich mich jedes Mal, wenn ich im Wahlkreisbüro arbeite. Das Bild hatte ich bei einer Ausstellung beim Arbeitgeberverband in Oldenburg im vergangenen November entdeckt und spontan erstanden, weil es mich sehr berührt hat. Ausgestellt hatte damals die Kunstgruppe „Farbsinn“ der Gemeinnützigen Werkstätten. Der Kauf an sich war mir zu schnöde und deshalb habe ich die Gruppe samt Thea Wilczura, ihres Zeichens Heilerziehungspflegerin, zu uns ins Wahlkreisbüro am Friedensplatz in Oldenburg eingeladen, um den Menschen mit Einschränkungen bei leckerem Biokuchen und fair gehandeltem Oldenburg Kaffee zu zeigen, an welchem Platz ich dieses Bild (unter fachlicher Anleitung von Susanne selbstverständlich) aufgehängt habe und welche Wirkung es auf mich hat. Mich besticht es durch seine frischen Farben. Das ist ein guter Start in den Tag, wenn jetzt im beginnenden Frühling die Sonne darauf scheint. Es ist ein gutes Gefühl, vor diesem Bild zu sitzen und meiner politischen Arbeit nachzugehen.

Das Bild „ohne Titel“ ist gekennzeichnet von einer unruhigen Struktur, die am Schluss mit klaren Linien von den Künstlern versehen worden ist. V. r. n. l.: Thea Wilczura, Klaus Mertineit (Künstler), Klaus Solomon (Künstler) und Peter Meiwald.

Das Bild „ohne Titel“ ist gekennzeichnet von einer unruhigen Struktur, die am Schluss mit klaren Linien von den Künstlern versehen worden ist. V. r. n. l.: Thea Wilczura, Klaus Mertineit (Künstler), Klaus Solomon (Künstler) und Peter Meiwald. [Kleine Bilderschau – bitte klicken!]

Hier noch ein paar Infos, damit klar wird, worum es sich bei „Farbsinn“ handelt: 2006 ist im Rahmen der Freizeitgestaltung die Kunstgruppe „Farbsinn“ entstanden. Sieben bis zehn Personen treffen sich zweimal wöchentlich in einem Atelier in der Rennplatzstraße 123. Sie alle gehen unterschiedlich an jedes Kunstwerk heran: „Wir malen mit Acrylfarben auf Leinwand und probieren hier verschiedene Techniken aus. Das werden wir auch in unserem neuen Projekt „Kunst im Quartier“ übertragen, wo wir im Stadtteil Ohmstede Kunst für jedermann anbieten und Inklusion leben“, erklärt Thea Wilczura, Heilerziehungspflegerin von den Gemeinnützigen Werkstätten, die die Gruppe betreut.

Mich beeindrucken die Bilder, die die Mitglieder von „Farbsinn“ malen, durch ihre vielen Farben, die neckisch miteinander spielen. Ihre Buntheit vermittelt Zutrauen, Selbstbewusstsein und von den Bildern geht ein Optimismus aus, der sich auf mich überträgt. Im Gespräch mit der Gruppe habe ich gespürt, welche Dynamik im gemeinschaftlichen Arbeiten untereinander entsteht. Das habe die Künstler_innen treffend ausgedrückt. Dieses freie Gestalten hilft ihnen dabei, Konflikte im Alltag zu bewältigen. Malen unterstützt diese Menschen. Was mich in meinem Kauf bestätigt ist, dass bislang allen Besucher_innen im Wahlkreisbüro dieses Bild ausgesprochen gut gefällt. Darüber hinaus ist es mir ein willkommener Anlass mit Menschen ins Gespräch zu kommen über diejenigen, denen es nicht so gut geht in unserer Gesellschaft und die wir mit mehr Aufmerksamkeit bedienen sollten.

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